Der Weltkrieg am 17. September 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

Westfront 1. Weltkrieg: Amerikanische Soldaten des 132. Infanterie-Regiments (33. Div.) bei Alexandre (Maas)
Amerikanische Soldaten des 132. Infanterie-Regiments (33. Div.) bei Alexandre (Maas)
Aufnahme vom 17. September 1918

 Der deutsche Heeresbericht:

Erfolgreiche Unternehmungen an der Côte Lorraine

Deutsche Jagdflieger im 1. Weltkrieg: Oberleutnant Lörzer
Lörzer

Leutnant Rumey
Rumey

Deutsche Jagdflieger im 1. Weltkrieg: Leutnant Thuy
Thuy

Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern rege Erkundungstätigkeit. Südlich von Ypern scheiterten Teilangriffe des Feindes. An der Kanalstellung brachten pommersche Grenadiere von erneuten Vorstößen gegen den Feind bei Sauchy-Cauchy Gefangene zurück. In der Gegend von Havrincourt steigerte sich der Artilleriekampf am frühen Morgen vorübergehend zu großer Stärke; keine Infanterietätigkeit.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Zwischen Ailette und Aisne dauerten die heftigen Angriffe des Feindes fort. Wir nahmen den Ostrand der Höhe östlich von Vauxaillon, auf der der Feind Fuß faßte, wieder. An der von Laffaux nach Osten führenden Straße drückte uns der Feind etwas zurück. Am Nachmittage nach stärkstem Artilleriefeuer erneut vorbrechende Angriffe des Feindes scheiterten an den Gegenstößen der hier kämpfenden hannoverschen, braunschweigischen und oldenburgischen Reserveregimenter. Sie schoben am Abend ihre Linien zum Teil wieder vor. Auch die südlich anschließende brandenburgische 5. Infanteriedivision schlug mehrfach durch Panzerwagen unterstützte Angriffe des Feindes ab. Im Südteil von Vailly dauerten Kleinkämpfe an In der Champagne wurde ein nächtlicher Vorstoß des Feindes südlich von Ripont abgewiesen.
Heeresgruppe Gallwitz:
An der Côte Lorraine, bei St. Hilaire und westlich von Jonville führten wir erfolgreiche Unternehmungen durch. Teilangriffe des Gegners gegen Haumont und nordöstlich von Thiaucourt wurden abgewiesen. Die Artillerietätigkeit beschränkte sich auf Störungsfeuer.
Wir schossen gestern 44 feindliche Flugzeuge ab. Oberleutnant Lörzer errang seinen 40., Leutnant Rumey seinen 35. und Leutnant Thuy seinen 30. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Gescheiterte Angriffe zwischen Ailette und Aisne

Berlin, 17. September. (Amtlich.) 
Zwischen Ailette und Aisne scheiterten erneute Angriffe des Feindes. Von den anderen Fronten nichts Neues. 
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Italienische Angriffe östlich der Brenta gescheitert

Wien, 17. September.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Zwischen der Brenta und dem Monte Solarolo setzten die Italiener gestern früh nach starker, bis zum Trommelfeuer gesteigerter Artillerievorbereitung zum Angriffe an. Ihre Sturmkolonnen wurden im Brentatal und vor dem Col Caprilo durch unser Feuer zurückgetrieben. Auf dem Asolone vermochten sie unter der Wirkung unserer Batterien ihre Gräben überhaupt nicht zu verlassen. Auf dem Monte Pertica, dem Solarolo und auf dem Tassonrücken kam es zu erbitterten Kämpfen, in denen der Feind gleichfalls restlos weichen mußte. In anderen Abschnitten vielfach lebhafte Fliegertätigkeit.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei den österreichisch-ungarischen Truppen keine größeren Kampfhandlungen.
Albanien:
Bei Pojani scheiterten erneute italienische Vorstöße.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Ablehnung des österreichisch-ungarischen Vorschlages durch Amerika

Staatssekretär Lansing
Staatssekretär Lansing

London, 17. September. 
Reuter meldet aus Washington: 
Der Minister des Äußeren Lansing hat folgende Erklärung abgegeben: Ich bin von dem Präsidenten ermächtigt zu sagen, daß die folgende Antwort der Amerikaner abgegeben werden wird auf die österreichisch-ungarische Note, in der eine inoffizielle Konferenz vorgeschlagen wird: "Die Vereinigten Staaten sind der Ansicht, daß nur eine Antwort auf den Vorschlag der österreichisch-ungarischen Regierung gegeben werden kann. Wir haben wiederholt und in vollkommener Klarheit die Bedingungen bekanntgegeben, unter denen die Vereinigten Staaten wegen eines Friedens verhandeln wollen, und wir können und wollen keinen Vorschlag in Erwägung ziehen für eine Konferenz über eine Angelegenheit, in der die Vereinigten Staaten ihre Stellung und Absichten bereits klar bekanntgegeben haben." Lansings Erklärungen wurden innerhalb einer halben Stunde nach Empfang des österreichischen Vorschlages abgegeben. Die Schnelligkeit, mit der die Rückäußerung erfolgte, zeigt, daß nicht der leiseste Zweifel darüber bestehen kann, was man für eine Antwort zu erwarten hat.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im September 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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