Der Weltkrieg am 18. September 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Neue Kämpfe an der mazedonischen Front

Großes Hauptquartier, 18. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Bei Ypern wurden Vorstöße, beiderseits des La Bassée-Kanals mehrfach wiederholte Teilangriffe des Gegners abgewiesen.
Heeresgruppe Böhn:
Versuche des Feindes, sich nördlich vom Holnon-Walde an unsere Linien heranzuarbeiten, sowie Teilangriffe gegen Holnon und Essigny-le-Grand scheiterten.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Zwischen Ailette und Aisne setzte der Franzose seine Angriffe fort; am Vormittage stieß er zwischen Vauxaillon und Allemant, am Nachmittage nach stärkstem Feuer auf der ganzen Front mit starken Kräften vor. Der Feind, der zunächst auf Pinon und südlich der Straße Laffaux - Chavignon in unsere Linieneindrang, wurde im Gegenstoß wieder zurückgeworfen. Die gegen die übrige Front gerichteten Angriffe scheiterten vor unseren Linien.
Heeresgruppe Gallwitz:
Keine besondere Gefechtstätigkeit.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Kleinere Erkundungsgefechte an der lothringischen Front und in den Vogesen.
Mazedonischer Kriegsschauplatz:
Östlich der Cerna stehen die Bulgaren seit dem 15. September im Kampf mit Franzosen, Serben und Griechen. Zur Abwehr des Feindes sind auch deutsche Bataillone eingesetzt worden.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Schlacht zwischen Havrincourt und Somme

Berlin, 18. September, abends. (Amtlich.) 
Englisch-französische Angriffe auf breiter Front vom Walde von Havrincourt bis zur Somme. Gegen den auf der Mitte des Schlachtfeldes zwischen Hargicourt und dem Omignon-Bach eingedrungenen Feind sind Gegenangriffe im Gange. An der übrigen Front sind die Angriffe des Feindes gescheitert. Wir kämpfen überall westlich unserer alten Siegfried-Stellung.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Fortdauer der italienischen Angriffe

Wien, 18. September.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Der Italiener setzte seine Anstrengungen zur Besitznahme unserer Stellungen im Gebiet des Monte Pertica fort. Das Ziel seiner gestrigen, von heftigem Artillerie- und Minenfeuer begleiteten Angriffe bildete der Tassonrücken, gegen den er fünfmal Sturm lief. Der Feind wurde jedesmal in erbitterten Nahkämpfen zurückgeschlagen. Am Monte Tomba und Monte Solarolo wurden feindliche Annäherungsversuche vereitelt. Auf der Hochfläche östlich Asiago zeitweise schwere Artilleriekämpfe. Zahlreiche feindliche Flieger haben auf mehrere Orte hinter der Piavefront und im Etschtal Bomben abgeworfen, ohne nennenswerten Schaden anzurichten.
Albanien:
Ein Teilangriff der Italiener entlang der Küste wurde abgewiesen. Auf dem Höhenrücken südwestlich von Bergt, wo wir unsere Linien südwärts vorgeschoben haben, wurden
feindliche Gegenangriffe zurückgeschlagen.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei den k. und k. Truppen nichts von Belang.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 18. September.
Mazedonische Front:
In der Gegend von Bitolia und an mehreren Stellen in der Cerna war die Feuertätigkeit auf beiden Seiten zeitweise ziemlich heftig. Östlich der Cerna wiesen unsere Einheiten mehrere heftige Angriffe gegen unsere Stellungen beim Dorfe Bechichte und auf dem Gipfel des Trihor zurück. In der Moglenagegend griffen französische Einheiten unsere vorgeschobenen Stellungen beim Dorfe Zborsko an, wurden aber nach Nahkampf vertrieben und ließen Gefangene in unseren Händen, darunter zwei Offiziere. Auf beiden Seiten des Wardar wurden starke englische Angriffsabteilungen zerstreut. Südlich und westlich von Dojran dauert das heftige beiderseitige Artilleriefeuer an.

 

Italiens ablehnende Antwort auf Österreich-Ungarns Vorschlag

Rom, 18. September. 
Agenzia Stefani veröffentlicht eine Note, die u. a. besagt: 
"Die Entente und die Vereinigten Staaten ließen ihre lebhafte Bereitwilligkeit zu einem gerechten Frieden offen erkennen und gleichzeitig auch die wesentlichen Grundlagen, auf denen dieser Friede aufgebaut sein muß. Über diese Punkte sagt die österreichische Note nicht ein Wort, besonders auch darüber nicht, was sich auf die unmittelbaren italienischen Ansprüche bezieht.
Sie schließen in sich ein die Erfüllung der völkischen Einheit durch Freigabe jener italienischen Volksstämme, die bis jetzt unter Österreich standen, sowie die Verwirklichung der Bedingungen, die für Italiens Sicherheit unumgänglich notwendig sind. Solange die österreichische Regierung nicht zeigt, daß auch sie diese besonderen Ziele anerkennt, ebenso wie die anderen allgemeinen und besonderen Ziele, für die alle Alliierten vereint kämpfen, solange wird Italien nicht vom Kampfe ablassen."
1)

 

Der 1. Weltkrieg im September 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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