Der Weltkrieg am 3. November 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

Der 1. Weltkrieg: Verhör der ersten an der Westfront gefangenen Amerikaner
Verhör der ersten an der Westfront gefangenen Amerikaner

 Der deutsche Heeresbericht:

Bisher über 200000 Italiener gefangen

Die ersten amerikanischen Gefangenen im Westen

Jagdflieger Erster Weltkrieg: Leutnant Bongartz
Leutnant Bongartz

Großes Hauptquartier, 3. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Regen und Nebel schränkten die Gefechtstätigkeit bei allen Armeen ein.
In Flandern unterhielt der Feind starkes Feuer auf die Stadt Dixmuiden und ihre Anschlußlinien.
In der Nacht vom 1. zum 2. November haben wir die schon längere Zeit beabsichtigte Verlegung unserer Linien vom Chemin-des-Dames ohne Störung zu Ende geführt. Alle Bewegungen blieben dem Feinde verborgen, der bis gestern mittag noch lebhaftes Feuer auf die von uns aufgegebenen Stellungen unterhielt.
Am Rhein-Marne-Kanal wurden bei einem Erkundungsvorstoß nordamerikanische Soldaten gefangen eingebracht.
Unsere Flieger haben in der Nacht vom 1. zum 2. November London, Chatham, Gravesend, Ramsgate, Margate und Dünkirchen mit Bomben angegriffen.
Starke Brände ließen auf gute Wirkung schließen.
In den letzten Tagen vermehrten von unseren Kampffliegern die Zahl ihrer Luftsiege: Leutnant Müller auf 32, Vizefeldwebel Buckler auf 23, Leutnant Böhme auf 21, Leutnant Bongartz auf 20.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei Dünaburg, Smorgon, Baranowitschi und am unteren Zbrucz lebte die Feuertätigkeit auf.
An der mazedonischen Front schwoll der Artilleriekampf östlich des Wardar zu erheblicher Stärke an.
Italienische Front:
Keine größeren Kampfhandlungen. Bis jetzt sind über 200000 Gefangene und mehr als 1800 Geschütze gezählt worden. Die Beute an Maschinengewehren, Minenwerfern, Kraftwagen, Bagagen und sonstigem Heeresgerät hat sich noch nicht annähernd feststellen lassen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

Zurück zur Seite:
Westfront 1917

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 3. November.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Lage am Tagliamento blieb unverändert. Die Zahl der Gefangenen hat das zweite Hunderttausend überschritten. Die Geschützbeute ist auf mehr als 1800 gestiegen. Verläßliche Angaben müssen einer eingehenden Zählung vorbehalten bleiben.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der türkische Heeresbericht:

Englische Offensive gegen Gaza

Konstantinopel, 3. November. 
Generalstabsbericht:
Der englische Angriff an der Sinaifront begann am 31. Oktober. Unsere bis Bir-es-Saba vorgeschobenen Truppen gingen vor überlegenen, weit ausholenden feindlichen Streitkräften in die Hauptstellungen zurück und wiesen hier alle Angriffe ab. Hierbei wurden 7 englische Offiziere, darunter 1 Oberstleutnant, und 100 Mann gefangengenommen. Am 2. November begann der Kampf vor Gaza. Zwei feindliche Tanks wurden von unserer Artillerie zerschossen.

Britischer Heeresbericht aus Ägypten, 3. November. 
Donnerstag nacht griffen unsere Truppen nach heftiger Feuervorbereitung die westlichen und südwestlichen Verteidigungsanlagen von Gaza an, nahmen die türkische erste Linie auf einer Front von 5000 Yards, machten 296 Gefangene und erbeuteten 5 Maschinengewehre. Drei Gegenangriffe wurden abgewiesen. Dem Feinde wurden schwere Verluste beigebracht.

Zurück zur Seite:
Türkei 1917

 

Der 1. Weltkrieg im November 1917

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

© 2005 stahlgewitter.com