Der
deutsche Heeresbericht:
Der
Brückenkopf von Baltaretu erstürmt
Großes
Hauptquartier, 15. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Gesteigerte Abwehrwirkung unserer Kampfartillerie in Flandern erzwang
für einen Teil des gestrigen Tages ein Nachlassen des feindlichen
Zerstörungsfeuers; die eingesetzten Munitionsmengen entlasteten die
Infanterie.
Erst gegen Abend konnte der Feind mit voller Kraft den Feuerkampf wieder
aufnehmen, der die Nacht hindurch in großer Stärke andauerte.
Durch Angriff wurden englische Abteilungen, die sich bei Langemarck über
den Steenbach vorgearbeitet hatten, aufgerieben.
Heftige Teilangriffe der Engländer südlich von Frezenberg und
beiderseits von Hooge wurden abgeschlagen.
Im Artois verstärkte sich der Artilleriekampf zwischen Hulluch und
Lens besonders in den heutigen Morgenstunden.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Am Chemin-des-Dames scheiterten bei Cerny mehrmalige Angriffe der Franzosen,
die zur Vorbereitung ihres Stoßes starke Artillerie eingesetzt hatten.
Auch in anderen Abschnitten dieser und der Champagne-Front kam es zu lebhaften
Feuerkämpfen.
Auf beiden Ufern der Maas hält die vermehrte Artillerietätigkeit,
vielfach in Feuerstöße stärkster Wirkung zusammengefaßt,
an. Auch hier waren gute Ergebnisse der Kampftätigkeit unserer Batterien
durch zeitweise Lahmlegung der feindlichen Artillerie erkennbar.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Im Sundgau hielt die Steigerung des gegenseitigen Feuers auch nachts an.
Durch Schneid und Können haben sich die Schlachtstaffeln unserer
Flieger zur wertvollen Angriffswaffe auch gegen Grabenziele und Batterien
entwickelt.
In Luftkämpfen, die in Flandern besonders zahlreich waren,
und durch Abwehrfeuer sind gestern 20 feindliche Flieger und 4 Fesselballone
abgeschossen worden.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Zwischen dem nördlichen Sereth und Zbrucz erhöhte sich die Feuertätigkeit.
Südöstlich von Tarnopol brachen russische Vorstöße,
denen Panzerkraftwagen Halt geben sollten, vor unseren Stellungen zusammen.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Südlich des Trotusul-Tales versuchte der Feind durch starke Entlastungsangriffe
den Rückzug der inneren Flügel der 2. rumänischen und der
4. russischen Armee zu decken. Alle Angriffe sind zurückgeschlagen
worden. Unsere Truppen drängten über Soveja hinaus nach.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Dem im Bergland zu beiden Seiten der Putna nach Nordosten weichenden Feinde
folgen unsere Kolonnen. Am Rande des Gebirges wurde Stracani (nordwestlich
des Panciu) genommen. Die siegreich vordringende Truppe brachte heftige
feindliche Gegenangriffe zum Scheitern.
In der Sereth-Niederung stürmten deutsche Divisionen den auf dem
westlichen Flußufer gelegenen, zähe verteidigten Brückenkopf
von Baltaretu.
Außer hohen blutigen Verlusten büßten Russen und Rumänen
am Sereth und am Gebirge über 3000 Gefangene, mehrere Geschütze
und zahlreiche Maschinengewehre ein.
Mazedonische Front:
Nichts von Bedeutung.
Der Erste Generalquartiermeister
Ludendorff.
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