Der deutsche Heeresbericht:
Gesteigerter
Feuerkampf in Flandern und bei Verdun
Großes
Hauptquartier, 14. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Starke Angriffe der verbündeten Gegner bereiten sich vor.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Der Feuerkampf auf dem Schlachtfeld in Flandern war wechselnd stark; er
erreichte an der Küste, nordöstlich und östlich von Ypern
abends wiederum große Heftigkeit.
Gewaltsame Erkundungen der Gegner brachen vor mehreren Abschnitten unserer
Abwehrzone ergebnislos zusammen.
Südwestlich von Westhoek warfen wir die Engländer aus einigen
Waldstücken zurück.
Im Artois war die Kampftätigkeit durchweg gesteigert, vornehmlich
beiderseits von Lens und an der Scarpe. Auch an dieser Front scheiterten
mehrere englische Vorstöße. Bei einem Unternehmen sächsischer
und bayerischer Sturmabteilungen bei Neuve-Chapelle wurde eine größere
Anzahl Portugiesen gefangen eingebracht.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
An der Aisne-Front und in der Westchampagne war eine erhebliche Zunahme
des Artilleriefeuers merkbar.
Am Cornillet, südlich von Nauroy, griffen die Franzosen zweimal ohne
jeden Erfolg die von uns dort am 10. August gewonnenen Stellungen an.
An der Nordfront von Verdun lagen die Artillerien tagsüber mit nur
geringen Unterbrechungen in scharfem, sich dauernd steigerndem Feuerkampf.
Der Franzose hat in diesen Kampfabschnitt wieder starke Kräfte, vor
allem Artillerie, herangeschafft.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Zwischen Maas und Mosel wurden feindliche Vorstöße bei Flirey
abgeschlagen. In der Lothringer Ebene und im Sundgau war gleichfalls die
Feuertätigkeit lebhafter als sonst.
In zahlreichen Luftkämpfen wurden 9 feindliche Flieger und 2 Fesselballone
abgeschossen. Oberleutnant Dostler hat am 12. August seinen 23. und 24.
Gegner zum Absturz gebracht.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Südlich des Trotusul-Abschnittes machte der Gegner uns durch starke
Gegenangriffe unseren Geländegewinn streitig. Auch südlich des
Oitoz- und Casinu-Tales führte er heftige Angriffe, die sämtlich
zurückgeschlagen wurden.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Bei Panciu kam es zu neuen Kämpfen, bei denen der Feind in erfolglosen
Angriffen schwerste Verluste erlitt. Zwischen Susita- und Putna-Tal drängten
unsere Truppen den sich zähe wehrenden Gegner nach Nordwesten ins
Gebirge zurück. Längs des unteren Sereth verliefen Vorfeldgefechte
für uns günstig; Gefangene und Beute wurden geborgen. Im Mündungsgebiet
der Donau lebte die Feuertätigkeit auf.
Mazedonische Front:
Nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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