Der Weltkrieg am 14. August 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

Der 1. Weltkrieg: Gefallene Rumänen auf der deutschen Vormarschstraße an der Susita
Gefallene Rumänen auf der deutschen Vormarschstraße an der Susita

 Der deutsche Heeresbericht:

Gesteigerter Feuerkampf in Flandern und bei Verdun

Großes Hauptquartier, 14. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Starke Angriffe der verbündeten Gegner bereiten sich vor.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Der Feuerkampf auf dem Schlachtfeld in Flandern war wechselnd stark; er erreichte an der Küste, nordöstlich und östlich von Ypern abends wiederum große Heftigkeit.
Gewaltsame Erkundungen der Gegner brachen vor mehreren Abschnitten unserer Abwehrzone ergebnislos zusammen.
Südwestlich von Westhoek warfen wir die Engländer aus einigen Waldstücken zurück.
Im Artois war die Kampftätigkeit durchweg gesteigert, vornehmlich beiderseits von Lens und an der Scarpe. Auch an dieser Front scheiterten mehrere englische Vorstöße. Bei einem Unternehmen sächsischer und bayerischer Sturmabteilungen bei Neuve-Chapelle wurde eine größere Anzahl Portugiesen gefangen eingebracht.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
An der Aisne-Front und in der Westchampagne war eine erhebliche Zunahme des Artilleriefeuers merkbar.
Am Cornillet, südlich von Nauroy, griffen die Franzosen zweimal ohne jeden Erfolg die von uns dort am 10. August gewonnenen Stellungen an.
An der Nordfront von Verdun lagen die Artillerien tagsüber mit nur geringen Unterbrechungen in scharfem, sich dauernd steigerndem Feuerkampf. Der Franzose hat in diesen Kampfabschnitt wieder starke Kräfte, vor allem Artillerie, herangeschafft.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Zwischen Maas und Mosel wurden feindliche Vorstöße bei Flirey abgeschlagen. In der Lothringer Ebene und im Sundgau war gleichfalls die Feuertätigkeit lebhafter als sonst.
In zahlreichen Luftkämpfen wurden 9 feindliche Flieger und 2 Fesselballone abgeschossen. Oberleutnant Dostler hat am 12. August seinen 23. und 24. Gegner zum Absturz gebracht.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Südlich des Trotusul-Abschnittes machte der Gegner uns durch starke Gegenangriffe unseren Geländegewinn streitig. Auch südlich des Oitoz- und Casinu-Tales führte er heftige Angriffe, die sämtlich zurückgeschlagen wurden.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Bei Panciu kam es zu neuen Kämpfen, bei denen der Feind in erfolglosen Angriffen schwerste Verluste erlitt. Zwischen Susita- und Putna-Tal drängten unsere Truppen den sich zähe wehrenden Gegner nach Nordwesten ins Gebirge zurück. Längs des unteren Sereth verliefen Vorfeldgefechte für uns günstig; Gefangene und Beute wurden geborgen. Im Mündungsgebiet der Donau lebte die Feuertätigkeit auf.
Mazedonische Front: 
Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 14. August.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Westlich von Panciu in Rumänien erzielten unsere Truppen im Angriff neuerlich Geländegewinn. Südlich des Oitoz-Tales und westlich von Ocna versuchte der Feind vergebens, durch starke Gegenstöße eine Änderung der Kampflage herbeizuführen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Unsere Flieger schossen seit vorgestern vier feindliche Flugzeuge ab. Ein italienisches Geschwader belegte Aßling mit Bomben. Die bedrohten Anlagen blieben unbeschädigt.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 14. August.
Mazedonische Front:
Auf der ganzen Front schwaches Artilleriefeuer, das nur am Westufer des Ochridasees, im Cerna-Bogen, südlich Huma, südlich Dojran und bei der Strumamündung etwas lebhafter war. Eine unserer Aufklärungsabteilungen drang in feindliche Gräben östlich der Cerna ein und fügte dem Gegner fühlbare Verluste zu.
Rumänische Front:
Von Mahmudia bis Galatz mäßiges Artillerie- und Gewehrfeuer an verschiedenen Stellen.

Zar Ferdinand von Bulgarien

 

Der 1. Weltkrieg im August 1917

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

© 2005 stahlgewitter.com