Der Weltkrieg am 5. August 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Vordringen östlich von Czernowitz

Großes Hauptquartier, 5. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Nur in einzelnen Abschnitten der flandrischen Front war der Feuerkampf stark; Angriffe sind nicht erfolgt.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Bei schlechter Sicht blieb die Gefechtstätigkeit gering. Auf dem nördlichen Aisne-Ufer bei Juvincourt drangen Stoßtrupps niederschlesischer und Posener Regimenter in die französische Stellung ein und brachten nahezu 100 Gefangene zurück.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Nichts Neues.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Im nördlichen Teil der Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern lebte an mehreren Stellen das Feuer auf.
Heeresgruppe des Generalobersten v. Boehm-Ermolli:
Bei Brody und am Zbrucz kam es zeitweilig zu heftigen Artilleriegefechten. In Richtung auf Chotin sind unsere Truppen durch das Waldgebiet südlich des Dnjestr im Vordringen.
Östlich von Czernowitz nahmen deutsche und österreichisch-ungarische Divisionen Rarancze und den Westteil von Bojan am Pruth.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
An der rumänischen Grenze südöstlich von Czernowitz besteht Gefechtberührung.
Im Suczawa-Tal drängten wir die Russen nach Kampf in die Ebene von Radautz zurück. Wama an der Moldawa ist genommen, die Bistritz zwischen Lunga und Brosteni ostwärts überschritten.
Am Mgr. Casinului blieben auch gestern rumänische Angriffe ohne Ergebnis.
Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen und an der mazedonischen Front ist die Lage unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 5. August.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Nichts von Belang.
Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Nördlich des Casinu-Tals erneuerte vergebliche russisch-rumänische Angriffe gegen unsere Gebirgstruppen. In der Dreiländerecke wurden dem Feinde die Orte Brosteni und Holdita entrissen. In der Südbukowina drangen wir über Wama und Moldawitza Watra hinaus. An der Suczawv wichen die Russen über Radautz zurück.
Südöstlich von Czernowitz gewannen wir die Grenze.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Nördlich des Pruth wird um die Kampfstätten der Neujahrsschlacht 1916 gerungen. Bis gestern abend war der Feind aus Teilen von Bojan, aus dem Dorfe Rarancze und vom Westhang des Bolzok geworfen. Nördlich des Dnjestr vielfach erhöhte Geschützkämpfe.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Auf dem Monte San Gabriele und auf der Karsthochfläche lag gestern mehrere Stunden hindurch schweres italienisches Geschützfeuer.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Nordwestlich von Korcze versuchten feindliche Abteilungen den Bevoli zu überschreiten; sie wurden abgewiesen.

  Der Chef des Generalstabes.

Ereignisse zur See:
In der Nacht vom 3. auf den 4. August warfen feindliche Flugzeuge auf Stadt und Umgebung von Pola neuerdings etwa hundert Bomben. In der Stadt wurden einige
Häuser beschädigt. Militärische Schäden sind nicht verursacht worden. Eine Zivilperson wurde verletzt.

Flottenkommando.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 5. August.
Mazedonische Front:
Sehr schwache Tätigkeit an der gesamten Front. Im Cerna-Bogen und auf dem linken Ufer des Wardar zeitweise kurzes Trommelfeuer. Auf beiden Seiten des Wardar und an der unteren Struma für uns günstige Erkundungen.
Rumänische Front:
Bei Mahmudia Gewehrfeuer; bei Galatz spärliches Geschützfeuer.

 

Der 1. Weltkrieg im August 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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