Der deutsche Heeresbericht:
Neue
englische Vorstöße in Flandern abgewiesen
Leutnant Gontermann
Großes
Hauptquartier, 6. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern blieb die Feuertätigkeit bei Tage meist gering; abends
nahm der Artilleriekampf in einigen Abschnitten große Heftigkeit
an. Englische starke Teilangriffe, die nachts und heute morgen gegen unsere
Stellungen zwischen der Straße Ypern-Menines und der Lys vorbrachen,
sind überall abgewiesen worden.
In dem uns wohlbekannten Trichterfelde führten unsere Sturmtrupps
erfolg reiche Unternehmen durch. Zahlreiche Gefangene wurden eingebracht;
aus einigen der 25 vor unserer Front zerschossen liegenden Panzerwagen
wurden mehrere Maschinengewehre geborgen.
Bei den anderen Armeen beschränkte sich die Gefechtstätigkeit
tagsüber auf Streufeuer; abends steigerte sie sich zwischen La Bassée-Kanal
und Scarpe sowie am Chemin- des-Dames. Vorfeldgefechte verliefen für
uns günstig.
Im Luftkampf schoß Leutnant Gontermann seinen 25. Gegner ab.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern (Heeresgruppe
des Generalobersten v. Boehm-Ermolli):
Längs des Zbrucz örtliche Gefechte.
Zwischen Dnjestr und Pruth haben sich die Russen erneut zum Kampf gestellt.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Südöstlich von Czernowitz leistet der Feind an der rumänischen
Grenze Widerstand, unser Angriff ist im Gange. Wir stehen vor Sereth (Ort)
und haben nach heftigen Kämpfen Radautz genommen. Beiderseits der
Moldawa und auf dem Ostufer der Bistritz wurden russischen Nachhuten mehrere
Höhenstellungen entrissen. Wiederholte Angriffe der Rumänen
am Mgr. Casinului und am Kloster Lepsa nördlich des Putna-Tales sind
verlustreich gescheitert.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Zwischen Gebirge und Donau ist an einigen Stellen die Gefechtstätigkeit
aufgelebt.
Mazedonische Front:
Die Lage ist unverändert.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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