Der deutsche Heeresbericht:
Russische
Angriffe bei Gorodischtsche und Beresteczko abgeschlagen
Großes
Hauptquartier, 26. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Am Kanal Comines - Ypern wurde die große englische Bastion
durch eine deutsche Sprengung mit ihrer Besatzung vernichtet.
Nördlich der Somme halten sich nach heftigem Kampf die Engländer
in Pozières. Weiter östlich am Foureauxwald und bei Longueval
wurden kleinere feindliche Vorstöße abgewiesen, am
Trôneswäldchen Angriffsabsichten erkannt und durch Feuer
vereitelt. Südlich der Somme hielten wir südwestlich des Gehöftes
La Maisonnette in der Nacht zum 25. Juli gewonnenen Boden gegen
französische Wiedereroberungsversuche. Südlich von Estrées fanden
gestern noch lebhafte Nahgefechte statt.
Auf der Höhe "La Fille morte" (Argonnen) besetzten die
Franzosen einen von ihnen gesprengten Trichter, wurden aber bald
darauf durch eine deutsche Gegenmine verschüttet.
Links der Maas machten unsere Truppen an der Höhe 304 kleinere
Fortschritte; rechts des Flusses war während der Nacht
Artilleriekampf in der Gegend des Werkes Thiaumont.
An vielen Stellen der Front wurden feindliche Patrouillen
abgewiesen.
Zwei feindliche Flugzeuge wurden nördlich der Somme in unseren
Linien durch Infanterie- und Maschinengewehrfeuer, eins nach
Luftkampf brennend in Gegend von Lunéville zum Absturz
gebracht.
Am 24. Juli wurde durch Volltreffer der Abwehrgeschütze ein
französischer Doppeldecker in Richtung der Feste Souville
abgeschossen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
Westlich von Riga drangen Erkundungsabteilungen in russische
Vorstellungen ein und zerstörten sie. Feindliche Patrouillen
zeigten vielfach größere Tätigkeit.
Unsere Flieger brachten durch Bombenabwurf und Maschinengewehrfeuer
feindliche Truppentransportzüge auf der Strecke Dünaburg - Polock
und östlich von Minsk zum Halten.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von
Bayern:
Abends und nachts richteten die Russen Angriffe, in denen drei
Divisionen festgestellt wurden, gegen die Front östlich und
südöstlich von Gorodischtsche. Sie sind wie alle früheren unter
schwersten Verlusten für den Gegner gescheitert; an einer Stelle
wurde der Feind im Gegenstoß geworfen, er ließ hier 1 Offizier, 80
Mann und 1 Maschinengewehr in unserer Hand. Deutsche
Flugzeuggeschwader warfen ausgiebig und erfolgreich Bomben auf die
mit Transporten belegten Bahnhöfe Pogorjelzy und Horodzieja sowie
in ihrer Nähe lagernde Truppen.
Heeresgruppe des Generals v. Linsingen:
Nordwestlich von Luck hatten Unternehmungen feindlicher
Erkundungsabteilungen keinen Erfolg. Nordwestlich von Beresteczko
wurden stärkere russische Angriffe abgewiesen, teils durch Feuer,
teils durch Gegenstoß, wobei 100 Gefangene und 2 Maschinengewehre
eingebracht wurden.
Armee des Generals Grafen v. Bothmer:
Östlich des Koropiecabschnittes fanden kleinere Gefechte
vorgeschobener Abteilungen statt.
Oberste Heeresleitung. 1)
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