Der Weltkrieg am 26. Januar 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Vergebliche französische Gegenangriffe  bei Neuville

Großes Hauptquartier, 26. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Die Franzosen versuchten durch eine große Zahl von Gegenangriffen die ihnen entrissenen Gräben östlich von Neuville zurückzugewinnen. Sie wurden jedesmal, mehrfach nach Handgemenge, abgewiesen.
Französische Sprengungen in den Argonnen verschütteten auf einer kleinen Strecke unseren Graben, bei Höhe 285 nordöstlich von La Chalade besetzten wir den Sprengtrichter, nachdem wir einen Angriff des Feindes zum Scheitern gebracht hatten.
Marineflugzeuge griffen militärische Anlagen des Feindes bei La Panne, unsere Heeresflugzeuge die Bahnanlagen von Loo (südwestlich von Dixmuiden) und von Béthune an.
Östlicher und Balkankriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Unterzeichnung der montenegrinischen Waffenstreckung - Erfolgreiche Stürme der k. u. k. Truppen bei Görz

Wien, 26. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Am Görzer Brückenkopf nahmen unsere Truppen in den Kämpfen bei Oslavia einen Teil der dortigen feindlichen Stellungen in Besitz; hierbei fielen 1197 Gefangene, darunter 45 Offiziere, und 2 Maschinengewehre in unsere Hände. Auch an mehreren Stellen der Isonzofront nahm die Gefechtstätigkeit zu. Angriffe und Annäherungsversuche der Italiener gegen die Podgora, den Monte San Michele und unsere Stellungen östlich von Monfalcone wurden abgewiesen.
Unsere Flieger belegten Unterkünfte und Magazine des Feindes in Borgo und Ala mit Bomben.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Vereinbarungen über die Waffenstreckung des montenegrinischen Heeres wurden gestern um 6 Uhr abends von den Bevollmächtigten der montenegrinischen Regierung unterzeichnet. Die Entwaffnung geht ohne Schwierigkeiten vor sich und wurde auch auf die Bezirke von Kolasin und Andrijevica ausgedehnt

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 26. Januar.
An der Irakfront unternahm der Feind nach seinen ungeheuren Verlusten bei Felahie keinen neuen Angriffsversuch. Bei Kut el Amara zeitweise aussetzender Artilleriekampf. In der Nacht des 18. Januar überfielen wir überraschend mit Erfolg ein feindliches Lager westlich von Korna und töteten zahlreiche Soldaten des Feindes und eine Menge Vieh. An dieser Front herrschte ausnahmsweise Schneefall, dem starke Kälte folgte.
An der Kaukasusfront nichts von Bedeutung, außer unwesentlichen Scharmützeln am rechten Flügel nördlich vom Muradfluß.

 

Der König von Italien wieder im Felde


Victor Emanuel III.

Rom, 26. Januar.
Der König von Italien ist Dienstag abend an die Front zurückgekehrt.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1916

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 3
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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