Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
150000
Mann italienische Gesamtverluste seit 15. Juni
Wien, 25. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Gestern war die Gebirgsfront zwischen Asiago und der Piave wieder
der Schauplatz heftiger Kämpfe. Der Feind bot alles auf, um die am
15. Juni verlorenen Höhenstellungen zurückzuerobern. Auf Monte
di Val Bella , Col del Rosso, Asolone, Solarolo und Monte Pertica wurde
den größten Teil des Tages erbittert gerungen. Die Italiener
wurden überall, an mehreren Stellen durch Gegenstoß zurückgeworfen.
Die vorliegenden Meldungen schildern das über alles Lob erhabene
Verhalten der an den Kämpfen beteiligten Infanterie und Artillerie
und erwähnen besonders die Infanterieregimenter 9 (Galizianer), 53
(Kroaten), 114 (Ober- und Niederösterreicher), 120 (Schlesier) und
bosnisch-herzegowinisch 4.
Im Montellogebiet und südlich davon fühlte der Feind mit Patrouillen
an der Piave vor. Im Raume von San Dona hatten die den Uferwechsel unserer
Divisionen sichernden Deckungstruppen in den letzten Tagen starke Angriffe
abzuwehren. Unsere Bewegungen vermochten auch hier planmäßig
und ohne Verluste an Kriegsgerät durchgeführt zu werden. Seit
dem 15. Juni büßte der Italiener über 50000 Mann an Gefangenen
ein, darunter etwa 1100 Offiziere. Die Gesamtverluste des Feindes sind
bei strengster Schätzung auf 150000 Mann zu berechnen.
Der Chef des Generalstabes. 1)
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