Der Weltkrieg am 4. Juni 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Der französische Widerstand westlich Soissons gebrochen 

Großes Hauptquartier, 4. Juni. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Artilleriekampf wechselnder Stärke. Rege Erkundungstätigkeit des Feindes und stärkere Vorstöße an verschiedenen Stellen der Front. Südwestlich von Merris hat sich der Feind in kleineren Grabenstücken festgesetzt. 
Heeresgruppe deutscher Kronprinz: 
Nördlich der Aisne entrissen wir dem Feinde in hartem Kampf einige Gräben. Der zähe Widerstand des auf den Höhen westlich und südwestlich von Soissons sich anklammernden Feindes wurde gestern gebrochen. Die Höhen von Vauxbuin und westlich von Chaudun wurden genommen. Nach Erstürmung von Pernant und Missy-aux-Bois warfen wir den Feind auf die Linie Le Soulier-Dommiers zurück. Mehrere Batterien wurden erobert, einige tausend Gefangene eingebracht. Französische Gegenangriffe beiderseits des Ourcqflusses scheiterten unter schweren Verlusten. Nordwestlich von Château-Thierry haben wir im Kampf die Bahn Bussiares-Bouresches überschritten und feindliche Gegenangriffe abgewiesen. 
An der Marne, zwischen Marne und Reims ist die Lage unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Erfolgreiche Kämpfe südlich der Aisne

Berlin, 4.Juni, abends. (Amtlich.)
Erfolgreiche Kämpfe auf dem Südufer der Aisne, westlich von Soissons.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 4. Juni. 
Palästinafront: An der Küste steigerte sich das beiderseitige Artilleriefeuer zeitweise zu großer Heftigkeit. In der Nähe der Straße Jerusalem-Nablus löste das Vorgehen unserer Patrouillen nachts starkes feindliches Artilleriefeuer aus. Unsere Artillerie nahm Bewegungen des Gegners im Jordanbrückenkopf unter wirksames Feuer. Feindliche Kavallerie wurde im Jordantal von unseren Fliegern erfolgreich mit Bomben angegriffen. Eins unserer Seeflugzeuggeschwader belegte die Signalstation und die Baracken auf der Insel Mavro mit vielen Bomben, eine gute Wirkung wurde beobachte. Unsere Flugzeuge sind unversehrt zurückgekehrt. 
Mit Eintritt Italiens in den Weltkrieg begannen unsere in die Provinz Tripolis entsandten tapferen Truppen in aufopferungsvollen Kämpfen, auf eine schwierige Verbindung mit der Heimat angewiesen, die Italiener schrittweise an die Küste zu drängen. Heute klammert sich der Italiener nur noch an einige von uns eng umschlossene Küstenpunkte, wo er unter dem Feuer unserer Batterien und dem deutschen U-Boot steht. Jeder Versuch, seine Lage zu verbessern, wurde bisher glücklich von uns unterbunden. Bei seinem letzten Ausfalle aus Suara am 12. April wurde er von uns in der Flanke gefaßt. Viele Gefangene, zahlreiche Waffen, Pferde und viel Kriegsmaterial blieben in unserer Hand. Auch mehrfache kleine andere Zusammenstöße verliefen durchweg zu unseren Gunsten.

 

Der französische Heeresbericht:

4. Juni.
Zwischen Oise und Aisne wurde der Feind durch den energischen Widerstand unserer Truppen aufgehalten und hat keinen Fortschritt erzielt. Zwischen Aisne und Ourcq ist die Schlacht gestern abend und während der Nacht mit großer Erbitterung weitergeführt worden. Von 7 Uhr abends an fanden heftige Angriffe statt auf der Linie Pernant – Saconin - Missy-aux-Bois - Troësnes. Pernant ist nach hartnäckiger Verteidigung, die den Feind schwere Verluste kostete, in dessen Hände gefallen. Weiter südlich haben unsere Truppen etwas Terrain westlich von Saconin und Missy-aux-Bois ausgegeben. Faverolles, das der Feind angriff, wurde gehalten, ebenso Troësnes.

 

Der 1. Weltkrieg im Juni 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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