Der türkische Heeresbericht:
Konstantinopel,
4. Juni.
Palästinafront: An der Küste steigerte sich das beiderseitige
Artilleriefeuer zeitweise zu großer Heftigkeit. In der Nähe der
Straße Jerusalem-Nablus löste das Vorgehen unserer Patrouillen
nachts starkes feindliches Artilleriefeuer aus. Unsere Artillerie
nahm Bewegungen des Gegners im Jordanbrückenkopf unter wirksames
Feuer. Feindliche Kavallerie wurde im Jordantal von unseren Fliegern
erfolgreich mit Bomben angegriffen. Eins unserer Seeflugzeuggeschwader
belegte die Signalstation und die Baracken auf der Insel Mavro mit
vielen Bomben, eine gute Wirkung wurde beobachte. Unsere Flugzeuge
sind unversehrt zurückgekehrt.
Mit Eintritt Italiens in den Weltkrieg begannen unsere in die
Provinz Tripolis entsandten tapferen Truppen in aufopferungsvollen
Kämpfen, auf eine schwierige Verbindung mit der Heimat angewiesen,
die Italiener schrittweise an die Küste zu drängen. Heute klammert
sich der Italiener nur noch an einige von uns eng umschlossene
Küstenpunkte, wo er unter dem Feuer unserer Batterien und dem
deutschen U-Boot steht. Jeder Versuch, seine Lage zu verbessern,
wurde bisher glücklich von uns unterbunden. Bei seinem letzten
Ausfalle aus Suara am 12. April wurde er von uns in der Flanke
gefaßt. Viele Gefangene, zahlreiche Waffen, Pferde und viel
Kriegsmaterial blieben in unserer Hand. Auch mehrfache kleine andere
Zusammenstöße verliefen durchweg zu unseren Gunsten.
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