Der Weltkrieg am 9. Mai 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Sturmerfolg am Vyver-Bach - Rostow am Don besetzt

Deutsche Kampfflieger: Oberleutnant Schleich
Oberleutnant Schleich

Großes Hauptquartier, 9. Mai. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Zwischen Ypern und Bailleul hielt tagsüber lebhafte Artillerietätigkeit an. Örtliche eigene Angriffe südlich vom Dikkebuscher See hatten vollen Erfolg. Rheinische und badische Truppen erstürmten in 2 Kilometer Breite stark ausgebaute feindliche Linien auf dem Ostufer des Vyver-Baches. Sie stießen hier anscheinend in einen französisch-englischen Angriff hinein und zersplitterten seine Kraft. Nur zu beiden Seiten der Straße Reuinghelst-Kemmel kam der feindliche Angriff zu voller Entwicklung. Er wurde ebenso zurückgeschlagen wie Gegenangriffe gegen unsere neu gewonnene Stellung. Wir machten 675 Gefangene von sechs französischen und zwei englischen Divisionen, die schwere Blutige Verluste erlitten. Bei Abwehr englischer Vorstöße am Südufer der Lys, bei Bucquoy und südlich von Albert machten wir Gefangene. Bei dem gestrigen erfolglosen Angriff australischer Truppen an der Straße Corbie-Bray blieben 45 Gefangene, darunter 4 Offiziere, in unserer Hand. Nördlich vom Luce-Bach und auf dem Westufer der Avre blieb der Feuerkampf gesteigert. Erfolgreiche Erkundungsvorstöße an mehreren Stellen der übrigen Front. 
In den letzten drei Tagen verlor der Gegner im Luftkampf und durch Abschuß von der Erde aus 37 Flugzeuge. Oberleutnant Schleich schoß gestern 3 feindliche Flugzeuge ab und errang damit seinen 26., 27. und 28. Luftsieg. 
Osten (Ukraine): 
An der Nordküste des Asowschen Meeres stießen wir bis zur Donmündung vor und haben Rostow besetzt. Die Verhandlungen über die Festsetzung einer Demarkationslinie werden demnächst beginnen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Feindlicher Luftangriff auf Zeebrügge

Berlin, 9. Mai. (Amtlich.)
Am 8. Mai mittags und abends griffen starke feindliche Fliegergeschwader die Mole und das Dorf Zeebrügge mit Bomben an, ohne militärischen Schaden anzurichten. Durch Fliegerbomben auf die Kirche von Zeebrügge wurden drei Belgier und zwei Kinder getötet, zwei schwer und mehrere leicht verletzt. 
An der Landfront des Marinekorps wurden von unseren Jagdfliegern zwei feindliche Flugzeuge, über See ein drittes abgeschossen.

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 9. Mai. 
Amtlich wird verlautbart:
An der Piave war das Geschützfeuer auch gestern beiderseitig lebhaft. An der Gebirgsfront wurden an mehreren Stellen italienische Erkundungen vereitelt.

 Der Chef des Generalstabes.

 

Der 1. Weltkrieg im Mai 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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