Der deutsche Heeresbericht:
Siegreicher
Fortgang der Schlacht in Frankreich
Péronne
und Ham genommen, die Somme erreicht; über 30000 Gefangene
Großes
Hauptquartier, 24. März.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Die Schlacht bei Monchy - Cambrai - St. Quentin - La Fère ist
gewonnen. Die englische 3. und 5. Armee und Teile der
herangeführten französisch - amerikanischen Reserven wurden
geschlagen und auf Bapaume-Bouchavesnes, hinter die Somme zwischen
Peronne und Ham, sowie auf Chauny unter den schwersten Verlusten
zurückgeworfen.
Die Armee des Generals v. Below (Otto) hat die Höhe von Monchy
erstürmt und südlich davon den Angriff über Wancourt und Henin
nach Westen vorgetragen. Nordöstlich von Bapaume steht sie im Kampf
um die 3. feindliche Stellung. Starke englische Gegenangriffe wurden
zurückgeschlagen.
Die Armee des Generals von der Marwitz blieb dem geschlagenen Feind
auf den Fersen und stieß in scharfer Verfolgung noch in der Nacht
vom 22. zum 23. März bis zur 3. feindlichen Stellung in Linie
Equancourt-Hurlu-Templeux-La Fosse-Bernes vor. Gestern früh griff
sie den Feind erneut an und schlug ihn trotz verzweifelter Gegenwehr
und dauernder feindlicher Gegenangriffe. Die Vereinigung mit dem
linken Angriffsflügel der Armee des Generals v. Below wurde
erzielt. Zwischen Manancourt und Peronne haben die Truppen der
Generale v. Kathen und v. Gontard den Übergang über den
Tortille-Abschnitt erzwungen und stehen auf dem Kampffelde der
Sommeschlacht im Gefecht um Bouchavesnes. Péronne fiel. Andere
Divisionen drangen südlich davon bis an die Somme vor.
Schon am Abend des 22. März erstürmte die scharf nachdrängende
Armee des Generals v. Hutier die 3. feindliche Stellung, durchbrach
sie und zwang den Gegner zum Rückzuge. In rastlosem Folgen haben
die Korps der Generale v. Luettwitz und v. Oetinger die Somme
erreicht. Ham fiel nach erbittertem Kampf in die Hand unserer
siegreichen Truppen. Englische Reserven, die sich in verzweifelten
Angriffen ihnen entgegenwarfen, verbluteten. Die Korps der Generale
v. Webern und v. Conta und die Truppen des Generals v. Gayl haben
nach heißem Kampf den Crozat-Kanal überschritten. Sie warfen
einigst von Südwesten zum Gegenangriff herangeführte
französische, englische und amerikanische Regimenter auf Chauny und
in südwestlicher Richtung zurück.
Truppen aller deutschen Stämme haben zur Erringung dieses
gewaltigen Erfolges ihr Bestes hergegeben. Der Angriffsgeist der
Infanterie war durch nichts zu übertreffen. Sie hat gezeigt, was
deutsche Tapferkeit vermag. Leichte, schwere und schwerste
Artillerie und Minenwerfer, restlos vorwärtsstrebend über das
Trichterfeld, trug wesentlich dazu bei, den Angriff unserer nach
vorn drängenden Infanterie im Fluß zu erhalten. Flammenwerfer
taten das ihre. Die Pioniere zeigten sich im Kampf und bei ihrer
Arbeit in alter Höhe. Flieger und Ballone brachten der Führung
wertvolle Meldungen.
Unsere sieggewohnten Jagd- und Schlachtstaffeln behaupteten in
harten Kämpfen die Herrschaft in der Luft und griffen
zurückflutende feindliche Kolonnen an. Kraftwagentruppen, Kolonnen
und Trains arbeiteten rastlos. Die Verkehrspunkte im Rücken des
Gegners waren das Ziel unserer Nacht für Nacht tätigen
Bombengeschwader.
Die Beute ist auf über 30000 Gefangene und 600 Geschütze
gestiegen.
An vielen Stellen der übrigen Westfront dauerten Artilleriekämpfe
und Erkundungsgefechte an.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
|