Der Weltkrieg am 25. Februar 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Dorpat genommen - Shitomir erreicht

Großes Hauptquartier, 25. Februar. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Vielfach Artillerie- und Minenwerferkampf. An verschiedenen Stellen der Front Erkundungsgefechte, die uns östlich von Armentières Gefangene und Maschinengewehre einbrachten. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Eichhorn: 
Unsere Truppen besetzten Pernau. Ein Estenbataillon hat sich dort dem deutschen Kommando unterstellt. 
Ihren Divisionen voraus haben gestern vormittag die Sturmkompagnie 18 und die 1. Schwadron Husarenregiments Nr. 16 Dorpat genommen. Auf dem Wege dorthin wurden 3000 Gefangene gemacht und viele hundert Fahrzeuge erbeutet. Diese fliegende Abteilung hat somit in 5½ Tagen über 210 Kilometer zurückgelegt. 
Heeresgruppe Linsingen: 
In Rowno ist der gesamte Stab der russischen "besonderen Armee" in unsere Hände gefallen; ihre Oberbefehlshaber waren entflohen. Vortruppen erreichten Shitomir und nahmen dort Verbindung mit ukrainischen Truppen auf.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Reval und Pleskau genommen

Berlin, 25. Februar, abends. (Amtlich.)
Stadt und Festung Reval wurde heute 10.30 vormittags nach Kampf besetzt.
Pleskau (Pskow), südlich vom Peipus-See, ist in unserer Hand.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 25. Februar. 
Amtlich wird verlautbart:
An der Piave war die Artillerietätigkeit lebhaft. 
Bei der Heeresgruppe Linsingen haben deutsche Vortruppen in Shitomir die Verbindung mit den ukrainischen Truppen aufgenommen.

 Der Chef des Generalstabes.

 

Die russische Delegation zur Unterzeichnung des Friedens

Petersburg, 25. Februar. (Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.)
Auf Anordnung des Rates der Volksbeauftragten ist eine Abordnung nach Brest-Litowsk gesandt worden, um den von der deutschen Regierung vorgeschlagenen und in der Sitzung vom 24. Februar, 4 Uhr morgens vom Ausführenden Hauptausschuß angenommenen Frieden zu unterzeichnen. Mitglieder der Friedendelegation sind: Trotzki, Volksbeauftragter für auswärtige Angelegenheiten, Tschitscherin, Sokolikow, Petrowski und Alexejew, Mitglieder der Partei der Sozialrevolutionäre der Linken, ferner Delegationssekretär Karachan, Joffe und militärische Sachverständige.
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Bekanntgabe der Friedensbedingungen des Vierbundes an Rumänien

König Ferdinand von Rumänien
König Ferdinand
General Averescu
General Averescu

Bukarest, 25. Februar.
Seit dem Eintreffen der Abordnungen der Vierbundmächte in Bukarest haben unverbindliche Vorbesprechungen mit General Averescu stattgefunden. Gemäß einer bei diesen Besprechungen getroffenen Vereinbarung hatte der k. und k. österreichisch-ungarische Minister des Äußeren, Graf Czernin am 27. d. M. in dem von rumänischen Truppen noch besetzten Teil Rumäniens eine Unterredung mit König Ferdinand von Rumänien. Im Einverständnis mit den Verbündeten gab Graf Czernin dem König die Bedingungen bekannt, unter denen der Vierbund bereit wäre, mit Rumänien Frieden zu schließen. König Ferdinand erbat sich kurze Bedenkzeit, die ihm gewährt wurde. Von der Antwort des Königs wird es abhängen, ob eine friedliche Lösung möglich erscheint.
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Der 1. Weltkrieg im Februar 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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