Der Weltkrieg am 30. November 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Heftiger Feuerkampf in Flandern

Luftkrieg 1914-1918: Leutnant Buckler
Leutnant Buckler
Luftkrieg 1914-1918: Leutnant Bongartz
Leutnant Bongartz

Großes Hauptquartier, 30. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern entspannen sich am Nachmittage vom Houthoulster Walde bis Zandvoorde lebhafte Artilleriekämpfe, die namentlich beiderseits von Poelkapelle und nördlich von Gheluvelt mit größter Heftigkeit geführt wurden. Eigene Sturmabteilungen stießen nahe an der Küste und in einzelnen Abschnitten des Kampffeldes in die feindlichen Linien vor und brachten zahlreiche Franzosen und Engländer ein.
Bei Armentières, Lens und südöstlich von Arras gesteigerte Feuertätigkeit.
Auf dem Schlachtfelde bei Cambrai griff der Engländer am frühen Morgen nach heftiger Feuerwirkung unsere Stellungen westlich von Bourlon an. Unter schweren Verlusten wurde er zurückgeschlagen. Am Nachmittage nahm der Feuerkampf zwischen Inchy und Fontaine wieder beträchtliche Stärke an.
In der Gegend von St. Quentin war die Artillerietätigkeit lebhafter als an den Vortagen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Ein eigenes Sturmunternehmen nördlich von Braye hatte vollen Erfolg und brachte Gefangene ein. Auf beiden Maasufern lebte das Feuer zeitweilig auf.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
An vielen Stellen, namentlich im Sundgau, rege Tätigkeit der Franzosen.
Seit dem 24. November verloren unsere Gegner im Luftkampf und durch Abschuß von der Erde 30 Flugzeuge und 2 Fesselballone. Leutnant Buckler errang seinen 30., Leutnant Bongartz seinen 25., Leutnant Böhme seinen 24. und Leutnant Klein seinen 21. Luftsieg.
Osten, Mazedonien und Italien:
Keine größeren Kampfhandlungen

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Neue erfolgreiche Kämpfe bei Cambrai

Berlin, 30. November, abends. (Amtlich.) 
Auf dem Schlachtfelde bei Cambrai sind neue Kämpfe entbrannt, die bisher für uns erfolgreich waren. 
Von den anderen Fronten nichts Neues.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Erfolge an der unteren Vojusa

Wien, 30. November.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
In Venetien Artilleriefeuer wechselnder Stärke. 
Im Osten unverändert.
Albanien:
In der Nacht vom 28. November führten an der unteren Vojusa bosnisch-herzegowinische Jäger ein erfolgreiches Unternehmen aus. Sie durchwateten den mannstiefen Fluß, stießen bis in die zweite italienische Linie durch und brachten Gefangene und zahlreiches Kriegsgerät ein.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 30. November.
Mazedonische Front:
Auf den Abhängen der Mokra Planina wiesen wir durch Feuer zwei feindliche Erkundungsgruppen ab. Westlich Bitolia und zu beiden Seiten des Wardar lebhaftes Artilleriefeuer. Nördlich Bitolia führte der Feind einen fruchtlosen Gasangriff aus. Nach Luftkampf schoß der deutsche Vizefeldwebel Lage ein feindliches Flugzeug ab, das hinter unseren Stellungen südlich Stejelewo niederfiel.
Dobrudschafront:
Westlich Mahmudie und bei Isaccea Gewehrfeuer.

 

Der 1. Weltkrieg im November 1917

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

© 2005 stahlgewitter.com