Der deutsche Heeresbericht:
Befreiung
von Czernowitz
Neue
Vorstöße der Engländer abgeschlagen
Großes
Hauptquartier, 3. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
An der flandrischen Schlachtfront war gestern bei regnerischem Wetter
der Feuerkampf nur an der Küste und nördlich von Ypern besonders
heftig.
Vorstöße der Engländer an der Straße Nieuport-Westende
und östlich von Bixschote scheiterten, ebenso starke Angriffe bei
Langemarck.
Roulers, wohin sich ein großer Teil der belgischen Bevölkerung
aus der Kampfzone vor dem Feuer ihrer Befreier geflüchtet hatte,
wurde vom Feinde mit schwersten Geschützen beschossen.
Vorfeldgefechte nördlich des La Bassée-Kanals sowie bei Monchy
und Harrincourt verliefen für uns günstig.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Westlich von Allemant an der Straße Laon-Soissons drangen französische
Kompagnien vorübergehend in einen unserer Gräben; sie wurden
sofort wieder vertrieben. Bei Cerny vervollständigten unsere Truppen
den Kampferfolg des 31. Juli. Sie bemächtigten sich durch Handstreich
der französischen Stellung am Südausgang des Tunnels, hielten
sie gegen mehrere Gegenangriffe und führten zahlreiche Gefangene
zurück.
Auf dem linken Maas-Ufer wurden morgens und abends nach starker Feuervorbereitung
geführte Angriffe der Franzosen beiderseits des Weges Malancourt-Esnes
abgeschlagen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern (Heeresgruppe
des Generalobersten v. Boehm-Ermolli):
Östlich von Husiatyn örtliche Kämpfe. Trotz zähen
Widerstandes der Russen wurden mehrere Ortschaften am Unterlauf des Zbrucz
im Sturm genommen. Bayerischer Landsturm zeichnete sich bei der Eroberung
von Kudrynce besonders aus.
Zwischen Dnjestr und Pruth hielt der Feind vormittags noch stand. In den
ersten Nachmittagsstunden begann er unter dem Druck der Gruppe des Generals
der Infanterie Litzmann nachzugeben und abzuziehen. Die nördlich
von Czernowitz aufflammenden Dörfer kennzeichneten seinen Weg.
Heute früh sind von Norden österreichisch-ungarische Truppen
des Generalobersten Kritek, südlich von Westen her k. u. k. Truppen
unter persönlicher Führung seiner Kaiserlichen Hoheit des Heeresfrontkommandanten
Generaloberst Erzherzog Joseph in Czernowitz eingedrungen. Die Hauptstadt
der Bukowina ist vom Feinde befreit!
Weiter südlich durchbrachen andere Kräfte der Front des Generalobersten
Erzherzogs Joseph schon gestern die russischen Stellungen bei Slobodzia
und Dawideny. Czudyn, im Tal des Kleinen Sereth, Saden und Falken in der
Suczawa wurden genommen; in Kimpolung dringen österreichisch-ungarische
Truppen im Häuserkampf vorwärts.
Auch in den Bergen auf beiden Bistritz-Ufern wurden kämpfend Fortschritte
erzielt. Am Mgr. Casinului waren neue Angriffe des Gegners vergeblich
und für ihn verlustreich.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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