Der deutsche Heeresbericht:
Fresnoy
im Sturm erobert - Die feindliche Offensive in Mazedonien abgewiesen
Leutnant
Bernert |
Lothar v.
Richthofen |
Großes
Hauptquartier, 8. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
An der Arrasfront hat sich der Artilleriekampf weiter verstärkt.
Feindliche Angriffe auf den Schloßpark von Roeux und unsere
Stellungen zwischen Fontaines und Riencourt wurden blutig
abgewiesen. Bei Kämpfen um den Besitz von Bullecourt verblieb dem
Gegner der Südostrand des Dorfes. Heute morgen stürmten unsere
Truppen Fresnoy und hielten den Ort gegen englische
Wiedereroberungsversuche. Über 200 Gefangene und 6 Maschinengewehre
sind bisher eingebracht.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Auf dem Schlachtfeld der Aisne flaute nach dem heißen, schweren
Ringen der letzten Tage die Gefechtstätigkeit gestern stellenweise
ab. Zu größeren Kämpfen kam es tagsüber noch nördlich von
Craonelle, wo die Franzosen sich in erfolglosen, verlustreichen
Angriffen bemühten, uns die Höhenstellungen zwischen
Hurtebise-Ferme und Craonne zu entreißen. An keiner Stelle hatten
sie Erfolg.
In den Abend- und Nachtstunden erfolgten gegen mehrere Stellen der
Front von Vauxaillon bis Corbeny feindliche Teilvorstöße, die,
abgesehen von geringem örtlichen Erfolg der Franzosen westlich von
Craonne, gegenüber der tapferen Verteidigung überall scheiterten.
Bei La Neuville leitete nachmittags starkes Artilleriefeuer einen
erfolglosen feindlichen Angriff gegen die Höhe 100 und unsere
anschließenden Gräben ein.
In der Champagne bekämpften sich die Artillerien mit zunehmender
Heftigkeit. Ein gegen die Höhen nördlich von Prosnes
beabsichtigter französischer Angriff kam in unserem
Vernichtungsfeuer nur gegen Keil- und Pöhlberg zur Entwicklung.
Vorübergehend eingedrungener Feind wurde in seine Ausgangsstellung
zurückgeworfen.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Keine besonderen Ereignisse.
Am 7. Mai büßte der Feind 20 Flugzeuge ein. Leutnant Bernert
schoß seinen 27., Leutnant Freiherr v. Richthofen seinen 20.
Gegner.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage ist unverändert.
Mazedonische Front:
Zwischen Ochrida- und Prespasee wiesen Österreicher und Türken
feindliche Vorstöße blutig ab.
Im Cerna-Bogen erfolgten gestern nach zweitägiger starker
Artillerievorbereitung die erwarteten feindlichen Angriffe auf einer
Frontbreite von 8 Kilometern, die dank der hervorragenden Haltung
der verbündeten deutschen und bulgarischen Truppen abgeschlagen
sind. Heute morgen hatten neue Vorstöße von Franzosen, Russen und
Italienern dasselbe Schicksal.
Westlich des Wardar- und Dojransee entfaltete die feindliche
Artillerie eine über das gewöhnliche Maß hinausgehende
Tätigkeit.
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Im Monat
April büßte der Gegner 362 Flugzeuge und 29 Fesselballone ein. Von
ersteren sind 299 im Luftkampf abgeschossen. Wir verloren 74
Flugzeuge und 10 Fesselballone.
Der verflossene Monat zeigt die deutschen Luftstreitkräfte auf der
vollen Höhe ihrer Leistungsfähigkeit. Während unsere Abwehrmittel
mit Erfolg bemüht waren, ruchlose feindliche Bombenangriffe auf die
Heimat abzuwehren, stellten die schweren Aprilkämpfe die höchsten
Anforderungen an die im Felde befindlichen Flieger, Fesselballone
und Flugabwehrkanonen. In täglicher enger Zusammenarbeit zeigten
sie sich ihnen gewachsen. Unsere Bombengeschwader zerstörten
wichtige militärische Anlagen. Unsere Luftaufklärung brachte der
Führung wertvolle Nachrichten.
Opfervoller Einsatz unserer Flieger auf dem Gefechtsfelde
unterstützte die schwer kämpfende Infanterie und Artillerie in
vorbildlicher Weise.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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