Der Weltkrieg am 7. März 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Abgewiesene französische Angriffe bei Verdun

Großes Hauptquartier, 7. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
An der Scarpe, beiderseits von Ancre und Somme, in der Champagne und auf dem Ostufer der Maas herrschte gestern rege Artillerietätigkeit; mehrfach kam es auch zu Gefechten von Aufklärungsabteilungen mit der Grabenbesatzung. 
Abends griffen die Franzosen an der Nordostfront von Verdun unsere neuen Stellungen am Caurières-Wald an; sie sind durch Feuer abgewiesen worden. Klares Wetter begünstigte die Flieger in Erfüllung ihrer Aufgaben. 
In zahlreichen Luftkämpfen sind 15 feindliche Flugzeuge abgeschossen worden. Wir haben durch gegnerische Einwirkung 1 Flugzeug verloren. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Zwischen Ostsee und Schwarzem Meer ist bei nachlassender Kräfte in einzelnen Abschnitten das Feuer lebhafter geworden; die Tätigkeit der Infanterie blieb noch gering. 
Mazedonische Front: 
Zwischen Wardar und Dojransee und in der Strumaniederung schlugen unsere Posten Vorstöße englischer Kompagnien zurück.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Keine größeren Kampfhandlungen

Berlin, 7. März, abends. (Amtlich.)
Vom Westen und Osten keine größeren Kampfhandlungen gemeldet.
1)

 

40000 Tonnen im Mittelmeer versenkt

Berlin, 7. März. (Amtlich.)
Im Mittelmeer wurden versenkt 8 Dampfer und 7 Segler mit zusammen 40000 Tonnen, darunter am 19. Februar ein schwer beladener Transportdampfer von etwa 8000 Tonnen bei Porto d´Anzio, am 20. Februar der norwegische Dampfer "Doravore", 2760 Tonnen, mit Stückgut von Genua nach London, am 22. Februar 4 italienische Segler mit Kohlen und Lebensmitteln nach Italien, am 24. Februar südlich von Kreta ein mit 15-Zentimeter-Geschütz bewaffneter, von Fischdampfern gesicherter Transportdampfer von etwa 8000 Tonnen und der griechische Dampfer "Mioulis", 2918 Tonnen, mit Baumwollsaat nach England, am 26. Februar der bewaffnete englische Dampfer "Clan Farquhar", 5858 Tonnen, mit Baumwolle, Tee und Jute nach England, am 27. Februar der bewaffnete englische Dampfer "Brodmore", 4071 Tonnen, mit gefrorenem Fleisch nach England. Ein Kapitän und zwei Maschinisten wurden gefangengenommen.

  Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Vergebliche italienische Angriffsversuche

Wien, 7. März. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz: 
An der Tiroler Ostfront fanden in mehreren Abschnitten Gefechte mit günstigem Ausgang für unsere Waffen statt. 
Eine feindliche Abteilung, die gegen unsere Stellungen an der Mündung des Masobaches vorging, wurde vertrieben. Zwei Nachtangriffe der Italiener auf unsere Costabellastellungen scheiterten am zähen Widerstand unserer Truppen. Ein feindlicher Angriffsversuch gegen den Monte Sief brach schon in unserem Sperrfeuer zusammen. Die dortige Sprengung, die unseren Stellungen galt, hat nur die italienischen beschädigt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 7. März. 
Mazedonische Front: 
Auf der ganzen Front schwaches Artillerie- und Maschinengewehrfeuer, eine englische Kompagnie verbuchte, westlich vom Dojransee gegen unsere Posten vorzugehen, wurde aber durch unser Feuer zurückgetrieben. 
Rumänische Front: 
Östlich von Tulosa näherte sich eine russische Kompagnie auf dem zugefrorenen St. Georgs-Kanal unseren Posten, wurde aber durch Gewehr- und Artilleriefeuer zerstreut.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 7. März. 
Tigrisfront: Die Engländer nähern sich zögernd unseren Stellungen. - Kaukasusfront: Versuche der Engländer, gegen unseren rechten Flügel vorzugehen. wurden durch unsere Vorposten zurückgewiesen. Ein feindliches Flugzeuggeschwader machte einen Bombenangriff auf die Station Tel el Cheria, es gelang ihm aber nicht, Schaden zu verursachen. Unsere Luftabwehrgeschütze schossen ein feindliches Flugzeug ab, dessen Führer und Beobachter gefangengenommen wurden. 
Galizische Front: In der Umgebung von Dzikielany schlugen unsere Truppen im Laufe eines Bombenkampfes den Angriff eines russischen Bataillons ab und fügten ihm schwere Verluste zu.

 

Ein französischer Torpedobootszerstörer versenkt

Paris, 7. März.
Der Marineminister teilt mit:
Der Torpedobootszerstörer "Cassini", der dem Patrouillendienst im Mittelländischen Meere zugeteilt war, ist am 28. Februar um 1 Uhr morgens von einem feindlichen Unterseeboot torpediert worden. Die Pulverkammer explodierte, worauf das Boot in weniger als zwei Minuten versank. Der Kommandant, 6 weitere Offiziere und 100 Unteroffiziere und Mannschaften sind umgekommen. 2 Offiziere und 32 Unteroffiziere und Mannschaften sind gerettet worden.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im März 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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