Der Weltkrieg am 23. Februar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Der Erfolg der Stoßtrupps bei Zloczow

Großes Hauptquartier, 23. Februar. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Bei Nebel und Regen verlief der Tag in den meisten Abschnitten ruhig; an einzelnen Stellen der Artois- und Somme-Front, auch zwischen Maas und Mosel, kam es zu räumlich begrenzten Gefechten von Erkundungsabteilungen. Mehrere Gefangene sind eingebracht worden. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
Bei Smorgon, westlich von Luck sowie zwischen Zlota Lipa und Narajowka war das Artillerie- und Minenwerferfeuer lebhafter als sonst. 
Bei Zwyzyn, östlich von Zloczow, drangen unsere Stoßtrupps in die russische Stellung und kehrten nach Sprengung von 4 Minenstollen mit 250 Gefangenen, dabei 3 Offizieren und 2 Maschinengewehren zurück.
Südöstlich Brzezany war gleichfalls ein Erkundungsvorstoß erfolgreich. 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: 
Unsere Sicherungsposten wiesen in der Serethniederung bei Corbul den Angriff mehrerer russischer Kompagnien ab.
Mazedonische Front: 
Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Keine besonderen Ereignisse

Berlin, 23. Februar, abends. (Amtlich.)
Vom Westen und Osten sind besondere Ereignisse nicht gemeldet worden.
1)

 

Bewilligung eines neuen Kriegskredits von fünfzehn Milliarden

Berlin, 23. Februar.
Der Reichstag hat die angeforderten Kriegskredite von fünfzehn Milliarden Mark in allen drei Lesungen gegen die Stimmen der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft angenommen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 23. Februar. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: 
Westlich der Buzeaumündung scheiterten Annäherungsversuche russischer Kompagnien.
Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Joseph: 
Bei andauerndem Frost geringe Gefechtstätigkeit. 
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
An mehreren Frontabschnitten erhöhter Geschütz- und Minenwerferkampf. Die Tätigkeit unserer Jagdkommandos war auch gestern erfolgreich. Größere Unternehmungen dieser Art wurden bei Brzezany und nordwestlich Zalozce ausgeführt. An den beiden Punkten verrichteten die Stoßtrupps gründliche Zerstörungsarbeit. Bei Zalozce wurden überdies 3 Offiziere, 250 Mann und 2 Maschinengewehre aus den feindlichen Gräben geholt.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts zu Melden.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Schwere englische Verluste bei Fellahie

Konstantinopel, 23. Februar. (Amtlicher Bericht vom 23. Februar.)
Tigris-Front: Am 22. Februar machte der Feind nach heftiger Artillerievorbereitung mit vier Brigaden einen Angriff auf unsere Stellung bei Fellahie. Der Kampf spielte sich hier mit äußerster Heftigkeit ab. Trotz seiner sehr schweren Verluste gelang es dem Feind nicht, einen entscheidenden Erfolg zu erringen.

 

Der 1. Weltkrieg im Februar 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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