Der Weltkrieg am 5. Februar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Vergebliche englische Angriffe an der Somme-Front

Großes Hauptquartier, 5. Februar.  
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Vom Nordufer der Ancre bis zur Somme spielten sich bei starkem Artilleriefeuer in einzelnen Abschnitten auch Infanteriekämpfe ab. Im Gegenstoß wurde den Engländern der größte Teil der Gräben östlich von Beaucourt wieder entrissen; dabei blieben rund 100 Gefangene in unserer Hand. 
Nachmittags scheiterte ein heftiger englischer Angriff nördlich von Beaucourt. Nachts wiederholter Ansturm starker Kräfte gegen unsere Stellungen von östlich Grandcourt bis südlich von Pys. Auch am Wege von Beaulencourt nach Gueudecourt wurde gekämpft.
Südlich der Somme holten Stoßtrupps über 20 Franzosen und Engländer aus den feindlichen Linien. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
An der Narajowka fühlten kleine russische Abteilungen gegen unsere Sicherungen vor, die sie durch Feuer zurückwiesen. 
An der Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph und bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen ist die Lage bei geringem Artilleriefeuer und Vorfeldgefechten unverändert.
Mazedonische Front: 
Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Größere Kampfhandlungen nicht gemeldet

Berlin, 5. Februar, abends. (Amtlich.)
Von den Fronten sind größere Kampfhandlungen nicht gemeldet.
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Fliegerangriff auf Dünkirchen

Berlin, 5. Februar. (Amtlich.)
Ein deutsches Marineflugzeug belegte am 3. Februar abends die Hafenanlagen von Dünkirchen erfolgreich mit Bomben. Ein in den dortigen Schuppen entstandener Brand war beim Rückflug noch weithin sichtbar.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Siegreicher Vorstoß am Plöcken-Paß

Wien, 5. Februar. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Feindliche Abteilungen, die gegen unsere Stellungen südwestlich Brzezany vorfühlten, wurden durch Feuer vertrieben. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Gestern morgen drang eine Abteilung des Feldjägerbataillons Nr. 30 in eine feindliche Stellung westlich des Plöcken-Passes (Karnischer Kamm) ein, nahm 1 Offizier und 28 Mann gefangen und erbeutete 1 Maschinengewehr, 1 Minenwerfer und mehrere Gewehre. Nach Zerstörung der genommenen Anlagen des Feindes kehrten unsere Jäger ohne nennenswerte eigene Verluste in ihre Stellungen zurück. - Sonst sind keine Ereignisse von Belang zu melden.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Lage unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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Aufforderung Wilsons an die Neutralen zu gemeinsamem Vorgehen

Amsterdam, 5. Februar.
Ein Pressebureau veröffentlicht eine Depesche aus Washington vom 5., daß Präsident Wilson eine Note an die Neutralen abgeschickt habe, worin er sie auffordert, seinen Protest gegen das Auftreten Deutschlands gegen den neutralen Seehandel zu unterstützen. Dieser Schritt sei eine Vorbereitung für den Plan gemeinsam auf die Beschleunigung des Friedens und aus die Beschützung der Rechte der Neutralen hinzuarbeiten.

London, 5. Februar.
Das Reutersche Bureau meldet aus Washington:
Die amerikanischen Vertreter im Auslande haben die Instruktion erhalten, den neutralen Regierungen mitzuteilen, daß Wilson glaube, es werde zum Frieden führen, wenn die Neutralen dem Beispiel Amerikas folgten.
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Botschafter Gerard verlangt seine Pässe

Berlin, 5. Februar.
Der amerikanische Botschafter Mr. Gerard hat heute nachmittag seine Pässe verlangt.
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Die deutschen Dampfer in Manila unbrauchbar gemacht

Manila, 5. Februar. (Reuter-Meldung.)
Die Zollbeamten, die die hier liegenden deutschen Dampfer untersuchten, fanden, daß die Maschinen von 9 Dampfern zerstört waren, und daß bei den übrigen Schiffen die Feuer unter den leeren Kesseln brannten.
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Der 1. Weltkrieg im Februar 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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