Der Weltkrieg am 21. Januar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Die Erstürmung von Nanesti in heißem Häuserkampf

Großes Hauptquartier, 21. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Außer stellenweise lebhafterem Artilleriekampf und erfolgreichen eigenen Unternehmungen verlief der Tag ohne wesentliche Ereignisse.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Östlich Baranowitschi drangen deutsche Stoßtrupps in die russischen Gräben ein und brachten 17 Gefangene zurück.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
In den Ostkarpathen kam ein geplanter feindlicher Angriff an der Valeputna-Straße in unserem wirkungsvollen Artilleriefeuer nicht zur Entwicklung. Kleine russische Vorstöße wurden abgewiesen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Mit Nanesti fiel am 19. Januar der ganze von den Russen dort noch zäh verteidigte Brückenkopf in unsere Hand. Pommern, Altmärker und Westpreußen stürmten mehrere feindliche Linien mit stark ausgebauten Stützpunkten. Der Ort selber wurde in heißem Häuserkampf genommen. Die über die Sereth-Brücken zurückflutenden Russen wurden von unseren Batterien und Maschinengewehren flankierend gefaßt und erlitten schwere Verluste. 1 Offizier und 555 Mann, 2 Maschinengewehre und 4 Minenwerfer fielen in unsere Hand.
Mazedonische Front:
Im Cerna-Bogen östlich Paralowo führte eine deutsche Erkundungsabteilung eine erfolgreiche Unternehmung durch.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Keine besonderen Ereignisse

Berlin, 21. Januar, abends. (Amtlich.)
An der West- und Ostfront keine besonderen Ereignisse.
1)

 

Erfolgreiche Fahrt eines deutschen U-Boots

Berlin, 21. Januar.
Eines unserer kürzlich von einer Unternehmung zurückgekehrten U-Boote hat in den Tagen vom 2. bis 6. Januar sechs Dampfer mit einer Gesamttonnage von 14728 Brutto-Registertonnen versenkt. Zwei dieser Dampfer waren mit Kohlen, je einer mit Eichenholz und Erz, die übrigen mit Bannware verschiedenster Art beladen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 21. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei der Erstürmung des Brückenkopfes Nanesti westlich von Nomoloasa wurden 556 Gefangene, 2 Maschinengewehre und 4 Minenwerfer eingebracht. Im Mestecanesci-Abschnitt wirkte gestern nachmittag starke russische Artillerie gegen unsere Stellungen. Nachfolgende Angriffsversuche der Russen scheiterten schon im ersten Ansetzen. Ein österreichisch-ungarischer Flieger zwang ein feindliches Flugzeug bei Marmaros-Szigeth zum Landen. Flugzeug und Insassen fielen unversehrt in unsere Hand. Weiter nördlich bei den k. u. k. Truppen nichts von Belang.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 21. Januar.
Mazedonische Front:
In der Gegend von Bitolia vereinzeltes Artilleriefeuer. Im Cernabogen lebhafte Tätigkeit der beiden feindlichen Artillerien. In der Gegend von Moglenitza Infanteriefeuer sowie Maschinengewehr- und Artilleriefeuer. Im Wardartale Artilleriefeuer. Längs der Struma lebhaftere Artillerietätigkeit, Patrouillengefechte südlich von Seres, vom Wardar und in der Gegend des Golfes von Orfano.
Südwestlich vom Dojransee schoß Unterleutnant Brauneck sein zweites feindliches Flugzeug ab.
Rumänische Front:
Bei Isaccea Infanteriefeuer von beiden Ufern der Donau.

 

Der türkische Heeresbericht:

Kämpfe bei Kut el Amara

Konstantinopel, 21. Januar.
Tigrisfront: Östlich von Kut el Amara wurden unsere Stellungen vom Feinde unter anhaltendes und heftiges Artilleriefeuer genommen. Der Angriff, den der Feind dann mit einem Teil seiner Streitkräfte gegen unsere Stellungen unternahm. wurde mit Erfolg abgeschlagen.
Kaukasusfront: Der feindliche linke Flügel griff mit überlegenen Kräften unsere Erkundungsabteilungen an, die sich anfangs befehlsgemäß zurückzogen, dann aber verstärkt den Gegner zurückwarfen und ihre alten Stellungen wieder einnahmen.

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 5
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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