Der Weltkrieg am 4. Januar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Die Dobrudscha fast ganz vom Feinde gesäubert

Großes Hauptquartier, 4. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei Regen und Nebel geringe Gefechtstätigkeit.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Nordwestlich von Dünaburg drangen Kompagnien des oldenburgischen Reserve-Infanterieregiments Nr. 259 über das Dünaeis und entrissen den Russen eine Insel. Über 40 Gefangene und mehrere Maschinengewehre wurden zurückgeführt.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
In den Waldkarpathen gelang es russischen Abteilungen, sich in der vorderen Stellung nördlich von Mestecanesci festzusetzen. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen nahmen nördlich der Oitoz-Straße und beiderseits von Soveja (im Susitatal) mehrere Höhen im Sturm und hielten sie gegen starke Angriffe der Gegner.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Oberhalb von Odobesti (nordwestlich von Focsani) ist der Milcovu-Abschnitt überwunden. Westlich der Buzaulmündung versuchte starke russische Kavallerie vorzudringen; sie wurde zurückgeschlagen. Schulter an Schulter haben deutsche und bulgarische Regimenter die hartnäckig verteidigten Orte Macin und Jisila gestürmt. Bisher sind etwa 1000 Gefangene und 10 Maschinengewehre eingebracht. Die Dobrudscha ist damit bis auf die schmale gegen Galatz verlaufende Landzunge, auf der sich noch russische Nachhuten halten, vom Feinde gesäubert.
Mazedonische Front:
Keine besonderen Ereignisse.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Neue Kämpfe am Sereth

Berlin, 4. Januar, abends. (Amtlich.)
Im Osten und Westen keine besondere Gefechtstätigkeit. In Rumänien sind längs des Sereth die Kämpfe aufgelebt.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 4. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Die Dobrudscha ist mit Ausnahme der schmalen gegen Galatz ziehenden Landzunge vom Feinde gesäubert. In der rumänischen Ebene außer erfolglosem Vorfühlen russischer Kavallerie keine besonderen Ereignisse.
Westlich von Odobesci haben wir den Milcov überschritten, bei Soveja und an der Oitoz-Straße feindliche Stellungen gestürmt. Westlich von Valeputna bemächtigten sich die Russen eines unserer Gräben.
Sonst im Nordosten nichts von Belang.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 4. Januar.
Mazedonische Front:
Im Cernabogen und an der Struma lebhaftere Artillerietätigkeit. Eine feindliche Kompagnie mit einem Zug Kavallerie versuchte zweimal gegen das Dorf Kupri in der Serresebene vorzurücken, wurde aber durch unser Feuer verjagt.
Rumänische Front:
In der Dobrudscha wurde nach einem äußerst erbitterten Kampfe der verzweifelte Widerstand der Russen im Abschnitte Macin-Jijila gebrachen. Teile der vierten Preslavdivision nahmen Jijila im Bajonettkampf Die verbündeten bulgarischen, deutschen und türkischen Truppen zogen nach blutigen und erbitterten Kampfe in Macin ein. Bisher wurden 10 Offiziere und 700 Mann als Gefangene und 6 Maschinengewehre als Beute gezählt.

 

Der englische Truppentransportdampfer "Ivernia" versenkt

London, 4. Januar. (Amtlich.)
Der Transportdampfer "Ivernia", Cunard Line, 14278 Brutto-Registertonnen, ist im Mittelmeer bei schlechtem Wetter am 1. Januar von einem feindlichen Unterseeboot versenkt worden. Er hatte Truppen an Bord. 4 Militäroffiziere und 146 Mann werden vermißt, die Verluste an Schiffsoffizieren und Bemannung sind noch nicht endgültig bekannt, man hofft aber, daß die einzigen vermißten Schiffsoffiziere der Schiffsarzt und der erste Maschinist sind.
Eine spätere Bekanntmachung der Admiralität teilt mit, daß nach späterer Meldung die Zahl der von der "Ivernia" vermißten Mannschaften 120, von der Besatzung 35 betrage.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1917

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 5
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

© 2005 stahlgewitter.com