Der Weltkrieg am 3. November 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Fortschritte an der rumänischen Grenze 

Großes Hauptquartier, 3. November. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Die Kampftätigkeit hielt sich im allgemeinen in mäßigen Grenzen. 
In einzelnen Abschnitten des Somme-Gebiets starkes Artilleriefeuer. Die von uns genommenen Häuser von Sailly gingen gestern früh im Nahkampf wieder verloren. Feindliche Vorstöße östlich von Gueudecourt und gegen den nördlichen Teil des St. Pierre Vaast- Waldes sind gescheitert. 
Das französische Feuer gegen die Feste Vaux flaute gegen Abend ab.
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
Außergewöhnlich hohe Verluste erlitten die Russen bei ihren bis zu sieben Malen wiederholten vergeblichen Versuchen, uns die am 30. Oktober gestürmten Stellungen westlich von Folw. Krasnolesie (links der Narajowka) wieder zu entreißen. 
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
An der siebenbürgischen Südfront wurden rumänische Angriffe durch Feuer oder im Bajonettkampf abgeschlagen. Südwestlich Predeal und südöstlich des Roten Turm-Passes stießen wir nach und nahmen über 350 Rumänen gefangen.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.

Der Erste Generalquartiermeister.
 Ludendorff.
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Aus dem "Dresdner Anzeiger" vom Freitag den 3. November 1916:

Oswald Bölcke

Der deutsche Jagdflieger Oswald Bölcke

Dessau, 2. November. Auf dem Bahnhof in Magdeburg drängten sich gestern um den letzten Wagen des Eilzuges, der 7 Uhr 30 Minuten abends nach Dessau fährt, hüben und drüben auf den Bahnsteigen das Publikum. Auf dem Bahnsteig stand die Musik eines in Magdeburg stehenden Ersatzbataillons und spielte die traurige Weise Ich hatt´ einen Kameraden und das Gebet in der Schlacht, daß die Klänge brausend über den Sarg hinausfluteten und durch die Bahnhofshalle dröhnten. Dem Abteil erster Klasse des letzten Personenwagens entstieg in Dessau die Familie Bölcke, Vater, Mutter, die drei Brüder und andere nahe Angehörige. Jungmannschaft und Bahnhofswache nahmen dort Platz vor dem Bahnhof. Eine unabsehbare Menschenmenge umgab die Bahnsperre. Die Feldflieger in ihren Tschakos hoben den Sarg hinaus und trugen ihn zum Leichenwagen. hinter dem Sarg des toten Bruders schritt der jüngere im Tschako mit Helmbezug. Auf schwarzem Kissen trug er die Orden des Toten, die im Lampenlicht leuchteten. Der Zug setzte sich in Bewegung durch das lange Spalier andächtiger, ehrlich trauernder Menschen. Vor der Johanneskirche hielt der Leichenwagen. Drei Geistliche  standen am Eingang. Verhaltene Orgelklänge senkten sich durch den leeren dämmernden Raum auf den Sarg, der nach dem Ehrenplatz vor dem Altar getragen wurde.

Heute fand im kleinen Kreis eine kirchliche Feier statt, wobei Pastor Finger Worte des Trostes sprach. Dann setzte sich der endlose Trauerzug unter dem Geläut sämtlicher Glocken der Kirchen die schnurgerade, mehrere Kilometer lange Straße nach dem Heeresfriedhof in Bewegung. Zu beiden Seiten bildeten die beiden Ersatzbataillone des 93. Infanterie-Regiments Spalier. Die Bürgerschaft von Dessau grüßte in ehrfurchtsvollem Schweigen den großen Sohn der Stadt. Den Zug eröffneten Klassen des Herzog-Friedrich-Gymnasiums und der Lehrkörper dieser Anstalt, der der Verstorbene neun Jahre lang als Schüler angehört hat. Es folgten die anhaltinischen Militär- und Kriegervereine, ungefähr 3000 Mann stark, mit 84 Fahnen, die Kapelle des 1. Ersatzbataillons des 93. Infanterie-Regiments, eine Ehrenkompanie desselben Regiments und eine Abordnung der Feldfliegerabteilung Hannover. Dem von einer Ehrenwache begleiteten Leichenwagen, auf dem der Sarg  in ein Bahrtuch aus deutschen Farben gehüllt stand, schlossen sich die Angehörigen des Verstorbenen, die Geistlichkeit, der kommandierende General v. Lynker als Vertreter des Kaisers, Graf Schaßberg von der Feldfliegerabteilung der Armee des Kronprinzen, Prinz Friedrich Sigismund, der Sohn des Prinzen Leopold von Preußen, Konteradmiral Below, Befehlshaber der Marineluftstreitkräfte, Oberstleutnant Thomson, Befehlshaber des Generalstabes der Luftstreitkräfte, sowie viele hunderte von Offiziere, der Gemeinderat von Dessau, Abordnungen der Schulen, der Jugendwehr Anhalt und Pfadfinder. Eine Militärabordnung schloß den Zug. Auf dem Ehrenfriedhof fand noch eine kurze kirchliche Feier statt. Die Einsegnung der Leiche erfolgte durch den Onkel des Verstorbenen Pastor Bölcke statt. Zu dieser Feier war auch der Herzog von Anhalt erschienen. Wohl 20 Doppeldecker umkreisten und begleiteten den Trauerzug. Bei Niederlegung des Kranzes für die Stadt Dessau, die die ganze Beisetzung übernommen hatte, gedachte Oberbürgermeister Dr. Ebeling des großen Mitbürgers und sprach die Hoffnung aus, daß der Name Bölcke ein leuchtendes Flammenzeichen sein und den Weg zur Zukunft zeigen werde. Langsam senkte sich in die heimatliche Erde. Ein Berg von Lorbeerkränzen türmte sich auf dem frischen Hügel auf, über dem sich bald ein Denkmal des Helden erheben wird.

 

Die Franzosen über Bölcke

Genf, 2. November. Die Pariser Zeitungen veröffentlichen zum Tode Bölckes Aufsätze, in denen Bölckes Meisterschaft und Ritterlichkeit hervorgehoben wird. Interessant sind in den Aufsätzen die Äußerungen französischer Flieger, die über Bölckes Technik aus eigener Erfahrung Rechenschaft geben konnten. Einer der bekanntesten dieser Piloten, der Sergeant Chainat, berichtet, daß Bölcke und er einmal von 3000 Meter Höhe bis 200 Meter verfolgten, doch wurde beiderseits so geschickt manövriert, daß keiner von beiden von seinem Maschinengewehr gebrauch machen konnte.

 

Ein zweiter Baralong-Fall

"U 41" von einem englischen Dampfer unter amerikanischer Flagge heimtückisch in den Grund geschossen - Ein Rettungsboot mit zwei Überlebenden gerammt

Kapitänleutnant Hansen
Kapitänleutnant Hansen
Oberleutnant z. S. Crompton
Oberleutnant z. S. Crompton

Berlin, 3. November.
Noch hat sich die Empörung über die Scheußlichkeit des "Baralong"-Mordes nicht gelegt, und schon wieder muß dem deutschen Volke Nachricht von einem ähnlichen Verbrechen gegeben werden, dessen sich England und seine Seestreitkräfte schuldig gemacht haben. Ein deutscher, aus England in die Schweiz übergeführter Offizier hat folgendes berichtet: Das deutsche Unterseeboot "U 41" hat am 24. September 1915 in der Nähe der Scilly-Inseln einen Dampfer unter amerikanischer Flagge angehalten. Während der Dampfer stoppte und anscheinend Anstalten traf, ein Boot zu Wasser zu lassen, lief das U-Boot bis auf eine Entfernung von etwa 300 m an den Dampfer heran. In diesem Augenblick klappte der Dampfer plötzlich an zwei Stellen die Reeling herunter, eröffnete aus zwei Schiffsgeschützen das Feuer auf das U-Boot und beschoß es außerdem aus zahlreichen Gewehren. Das alles geschah bei wehender amerikanischer Flagge! Das U-Boot, das schwer getroffen worden war, ging zunächst unter, jedoch gelang es ihm, nach kurzer Zeit wieder an die Oberfläche zu kommen. Durch ein jetzt geöffnetes Luk konnten gerade noch der Oberleutnant zur See Crompton und der Steuermann Godau aus dem Boot herauskommen, als es zum zweiten Male und nun für immer in der See versank. Trotz schwerer Verwundung des ersteren gelang es ihm wie auch dem Steuermann, sich schwimmend zu halten, auch nach einiger Zeit ein leer in der Nähe treibendes Boot zu erreichen und zu besteigen. Der Dampfer, der dies bemerkt hatte, kehrte nun zurück und hielt mit hoher Fahrt recht auf das Boot zu, aber nicht etwa, wie man hätte annehmen sollen, um die beiden hilflosen Schiffbrüchigen zu retten, sondern um das Boot zu rammen. Zu diesem Zweck war sogar vorn auf der Back ein Mann aufgestellt, der die nötigen Anweisungen für das Steuern zur Kommandobrücke hinaufrief. Kurz bevor das Boot getroffen wurde, sprangen die Schiffbrüchigen in die Bugwellen des rammenden Schiffes, und es gelang ihnen, sich später an den Trümmern des Bootes festzuhalten. Erst nachdem sie wieder über eine halbe Stunde im Wasser gelegen hatten, kehrte der Dampfer in ihre Nähe zurück und nahm sie nunmehr auf. An Deck ließ sich aber kein Offizier blicken. Anstatt dem verwundeten Oberleutnant, der einen doppelten Kieferbruch, einen Schuß an der linken Schläfe, eine fingerbreite Wunde mit drei Splittern in Nase und Wange sowie ein zerschossenes Auge bei der Beschießung des U-Bootes davon getragen hatte, Hilfe zu leisten, wurden die beiden Geretteten erbarmungslos in einen Deckverschlag eingesperrt, der etwa 1 m hoch und 2 m lang und vorn mit Eisenstäben abgeschlossen war. Hier mußten sie verbleiben bis zu ihrer Ankunft in Falmouth am 25. September 1915. Erst dort wurde dem Verwundeten die erste ärztliche Hilfe zuteil.
Soweit zunächst der Bericht.
Als seinerzeit die englische Regierung durch Gegenmaßnahmen der deutschen Regierung gezwungen war, den in englische Hände gefallenen U-Boots-Besatzungen eine einigermaßen menschliche Behandlung angedeihen zu lassen, wußten bald darauf die Zeitungen zu berichten, daß die englische Regierung, um diesem Zwang aus dem Wege zu gehen, den Befehl gegeben hatte, keine deutschen U-Boots-Leute mehr zu retten, sondern sie in ihren versenkten Booten so lange auf dem Grunde des Meeres zu lassen, bis man annehmen könnte, daß sie tot seien. Damals sträubte sich noch jedes menschliche Gefühl dagegen, an dem Erlaß eines solchen Befehls zu glauben. Als dann aber die englische Regierung sich unter Ausflüchten schützend vor die "Baralong"-Mörder stellte und sich weigerte, sie vor Gericht zu ziehen, wurde unwillkürlich der Gedanke an die Zeitungsmeldungen und den angeblichen englischen Befehl wieder wach. Man fragte sich, weigert sich die englische Regierung etwa deshalb, weil die "Baralong"-Mörder nur auf Befehl gehandelt hatten und daher auch nicht von der englischen Regierung bestraft werden konnten? Aber auch damals noch wies man diesen Verdacht von sich, obgleich kühle Überlegung uns hätte sagen müssen, daß solche Befehle von seiten eines England durchaus nicht unmöglich sind, das im Burenkriege Zehntausende von Frauen und Kindern m diesem Kriege erbarmungslos zu Tode gehungert und das in diesem Kriege in unseren Kolonien den Schwarzen Kopfpreise für deutsche Staatsangehörige gezahlt hat. Der "Baralong-Mord" und das eben mitgeteilte neue Verbrechen lagen kaum einen Monat auseinander. Beide Untaten gleichen einander sehr. Wie schlecht das Gewissen der englischen Regierung in diesem Falle ist, geht daraus hervor, daß sie das Bekanntwerden dieser Scheußlichkeit auch mit den verwerflichsten Mitteln zu verhindern sucht. Dies ist ihr trotzdem nicht gelungen.
Der Bericht des deutschen Offiziers sagt dann weiter:
Erst am 29. September 1915 wurden die beiden Geretteten, bekleidet nur mit Hemd und Unterhose und unter starker Bedeckung, an Land in ein Hospiz befördert, um am 6. Oktober nach Plymouth und am 10. Oktober dortselbst in ein Hospiz übergeführt zu werden. Von Plymouth wieder wurden sie am 6. November nach York Castle ins dortige Militärgefängnis zusammen m einen Raum gebracht. Am 13. Dezember 1915 wurde schließlich der verwundete Offizier mit noch offenen Wunden nach Dyssryn Alled übergeführt. Der dortige Lagerarzt schlug später vor, den Offizier wegen der Schwere seiner Verwundung (das andere Auge war in Gefahr) zur Auslieferung nach der Schweiz zu schicken. Von der ersten untersuchenden schweizerischen Ärztekommission wurde er auch angenommen, ebenso bei der Hauptuntersuchung von anderen schweizerischen Ärzten. Trotzdem legte der englische Generalarzt ein Veto ein, und der Verwundete mußte in England zurückbleiben. Hinzuzufügen ist noch, daß Oberleutnant zur See Crompton verschiedentlich versucht hat, über die amerikanische Botschaft in London an die deutsche Regierung zu berichten, daß seine Berichte aber bei der deutschen Regierung nicht eingelaufen sind.
Nachdem also der englischen Regierung nicht gelungen ist, den verwundeten Oberleutnant an seinen Wunden sterben zu lassen, um so den Hauptzeugen zu beseitigen, sucht sie ihn wenigstens für die Dauer des Krieges für die Öffentlichkeit ohne Rücksicht auf seinen Zustand unschädlich zu machen. In diesen Tatsachen ist nicht nur das Eingeständnis der Wahrheit des Berichteten zu finden, sondern auch das schlechte Gewissen der angeblich für Kultur und Menschlichkeit kämpfenden englischen Regierung.
Der Kommandant des Unterseebootes "U 41" war Kapitänleutnant Hansen, einer der tapfersten und bewährtesten Unterseebootskommandanten der deutschen Marine.
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Ein russisches Linienschiff zerstört

Kopenhagen, 3. November.
"Berlingske Tidende" veröffentlicht ein Privattelegramm aus Stockholm, wonach ein schwedischer Geschäftsmann, der von einer Geschäftsreise nach Rußland und Finnland zurückgekehrt ist, berichtet, daß das Linienschiff "Sewastapol" vor acht Tagen vor Helsingfors auf eine Mine gestoßen und teilweise zerstört worden ist.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Erbitterte Kämpfe an der küstenländischen Front 

Wien, 3. November. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
In der nördlichen Walachei griffen die Rumänen gestern an zahlreichen Stellen an; sie wurden überall zurückgeworfen. Dem Feinde nachstoßend, gewannen unsere Truppen südöstlich des Vörös Toronyer (Roten Turm) -Passes und südwestlich von Predeal erneut Gelände. 
An der siebenbürgischen Ostfront und in den Waldkarpathen war die Kampftätigkeit gering. 
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
An der Bistritza Solotwinska Vorfeldkämpfe. An der Narajowka versuchten die Russen, in sieben Massenstößen die am 30. an unsere Verbündeten verlorenen Stellungen zurückzugewinnen. Alle Anstürme des Gegners brachen unter schwersten Verlusten zusammen. Südlich von Hulovicze am Stochod vertrieb ein Jagdkommando österreichischer Landwehr einen russischen Vorposten. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
An der Schlachtfront im Küstenlande wurde auch gestern mit größter Erbitterung gekämpft. Unter ungeheurem Aufwande von Menschen und Munition setzten die Italiener ihre Angriffe fort. Im Wippachtale waren unsere Stellungen im Panowitzer Walde bei Sober und östlich Vertojba erneut das Ziel wütender Angriffe. Überall konnte der Gegner zurückgeworfen werden. Das Gyulaer Landsturmregiment Nr. 2 und das dalmatinische Landwehrinfanterieregiment Nr. 23 hielten zähesten Widerstand. Auf der Karsthochfläche wurde im Raum um Lokvica ein neuer italienischer Massenstoß, der über die Höhe Pecinka und entlang der Straße nach Kostanjevica angesetzt war, unter schwersten Verlusten des Feindes zum Stehen gebracht. Zwei hierbei bis zum Äußersten ausharrende Batterien fielen, als Mann und Pferd überwältigt waren, in Feindeshand. Im südlichen Teile der Hochfläche brachen vor der Front des tapferen österreichischen Landsturmregiments Nr. 32 und der Infanterieregimenter Nr. 15 und 98 alle feindlichen Angriffe zusammen. Die Zahl der gefangenen Italiener ist auf 2200 Mann gestiegen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Ereignisse zur See: 
Am 2. vormittags hat ein Seeflugzeuggeschwader Semaphorstation und Kohlenlager von Vieste und Radiostation und Lagerhaus von Torre Porticello erfolgreich mit Bomben belegt. Abends griff ein Seeflugzeuggeschwader die Bahnhofsanlagen von Ronchi, die militärischen Anlagen von Selz, Doberdo, Staranzano und die Batterie Golametta an. Es wurden viele Treffer erzielt.

 Flottenkommando. 1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 3. November. 
Amtlicher Heeresbericht: 
Ägyptische Front: Unsere Flugzeuge warfen am 1. November erfolgreich eine große Anzahl von Bomben auf Suez und den Hafen Tewfik sowie auf Eisenbahnanlagen der Engländer westlich des Kanals. 
Kaukasusfront: Nördlich von Bitlis fanden für uns günstige Scharmützel statt. An den Gestaden des Ognott haben wir Erfolge davongetragen, die noch ausgebaut werden. Im Zentrum und auf dem linken Flügel Scharmützel, gleichfalls zu unseren Gunsten. 
Die Russen, die sich auf einem Wege, der von ihren für die Zivilisation und die Menschenrechte kämpfenden Verbündeten zuerst betreten wurde, nicht wollen übertreffen lassen, scheinen letzthin für ihre Marine im Schwarzen Meer eine ruhmreiche Aufgabe gefunden zu haben. Sie ahmen die Taten der Engländer und Franzosen an der ägäischen Küste nach und landen unter dem Schutze ihrer Artillerie an verschiedenen Punkten der Küste Räuberbanden. Diese haben keine weitere militärische Aufgabe zu erfüllen, als das Hab und Gut unserer friedlichen unverteidigten Bevölkerung zu plündern und ihre Wohnstädten anzuzünden. Nach Vollendung dieser Gemeinheiten nimmt die russische Flotte die Raubritter der zivilisationsbringenden Entente wieder an Bord und zieht sich in ihre Häfen zurück. Dieses neue Ehren- und Ruhmesblatt, das die russische Flotte soeben der Geschichte ihres Landes hinzugefügt hat, muß die Russen stolz machen und wert, daß man sie dazu beglückwünscht.

 

Der 1. Weltkrieg im November 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
5. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1917)

 

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