Der österreichisch-ungarische
Heeresbericht:
Luftangriffe
auf Valona und Brindisi
Wien, 5. Mai.
Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz: Unsere Flieger belegten vorgestern
den Bahnknotenpunkt Zdolbunowo südlich von Rowno mit Bomben. Im
Bahnhofsgebäude, in den Werkstätten, im rollenden Material und auf
den Schienenanlagen wurden Treffer beobachtet. Mehrere Gebäude gerieten
in Brand. Gestern wieder überall erhöhte Geschütztätigkeit; vielfach
auch Vorfeldgeplänkel. Italienischer Kriegsschauplatz: Am Rombon
vertrieben unsere Truppen nach heftiger Artillerievorbereitung den
Feind aus mehreren Stellungen, nahmen über 100 Alpini, darunter
3 Offiziere, gefangen und erbeuteten 2 Maschinengewehre. Im Marmolatagebiet
wurde nachts eine schwächere feindliche Abteilung am Osthang des
Sasso Undici zersprengt. Sonst nur mäßige Artillerietätigkeit.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse
zur See: Am
4. Mai vormittags haben unsere Seeflugzeuge Valona, am Nachmittag
Brindisi bombardiert. In Valona wurden Batterien, Hafenanlagen und
Flugzeugstation mehrfach wirkungsvoll getroffen, in Brindisi mehrere
Volltreffer auf Eisenbahnzüge, Bahnhofsgebäude und Magazine, ferner
im Arsenal inmitten einer dicht zusammenliegenden Gruppe von Zerstörern,
beobachtet. Mehrere Bomben sind in der Stadt explodiert. Ein zur
Abwehr aufsteigendes feindliches Flugzeug wurde sofort vertrieben.
Auf dem Rückfluge wurde weit in See der Kreuzer "Marco Polo"
getroffen und die auf Deck dicht zusammenstehende Bemannung mit
Maschinengewehr wirkungsvoll beschossen. Trotz des heftigen Abwehrfeuers
sind sowohl von Valona als auch Brindisi alle unsere Flugzeuge zurückgekehrt.
Flottenkommando.
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