Der Weltkrieg am 15. März 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 Westfront 1. Weltkrieg: Blick auf Fort Vaux vor Verdun
Blick auf Fort Vaux vor Verdun
Aufnahme vom 15. März 1916

 Der deutsche Heeresbericht:

Die Schlesier auf der Höhe "Toter Mann"

Großes Hauptquartier, 15. März.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei Neuve Chapelle sprengten wir eine vorgeschobene englische Verteidigungsanlage mit ihrer Besatzung in die Luft.
Die englische Artillerie richtete schweres Feuer auf Lens.
Die französische Artillerie war sehr tätig gegen unsere neue Stellung bei Ville-aux-Bois und gegen verschiedene Abschnitte in der Champagne.
Links der Maas schoben schlesische Truppen mit kräftigem Schwung ihre Linien aus der Gegend westlich des Rabenwaldes auf die Höhe "Toter Mann" vor. 25 Offiziere und über 1000 Mann vom Feinde wurden unverwundet gefangen. Viermal wiederholte Gegenangriffe brachten den Franzosen keinerlei Erfolge, wohl aber empfindliche Verluste.
Auf dem rechten Maasufer und an den Osthängen der Côtes rangen die beiderseitigen Artillerien erbittert weiter.
In den Vogesen und südlich davon unternahmen die Franzosen mehrere kleinere Erkundungsvorstöße, die abgewiesen wurden.
Leutnant Leffers schoß nördlich von Bapaume sein viertes feindliches Flugzeug, einen englischen Doppeldecker, ab.
Bei Vimy (nordöstlich von Arras) und bei Sivry (an der Maas nordwestlich von Verdun) wurde je ein französisches Flugzeug durch unsere Abwehrgeschütze heruntergeholt. Über Haumont (nördlich von Verdun) stürzte ein französisches Großflugzeug nach Luftkampf ab. Seine Insassen sind gefangen, die der übrigen sind tot.
Östlicher und Balkankriegsschauplatz:
Die Lage ist unverändert.

Oberste Heeresleitung. 1)

Verdun 1. Weltkrieg

 

Rücktritt des Staatssekretärs v. Tirpitz

Admiral v. Capelle zum Nachfolger ausersehen

Großadmiral von Tirpitz

Großadmiral v. Tirpitz 

Berlin, 15. März.
Wie wir hören, hat der Staatssekretär des Reichsmarineamts, Großadmiral v. Tirpitz, seinen Abschied eingereicht. Zu seinem Nachfolger ist der Admiral v. Capelle in Aussicht genommen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Fortdauer der Kämpfe an der Isonzofront

Wien, 15. März.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Die Besatzung der Brückenköpfe nordwestlich von Uscieczko wehrte heftige Angriffe ab. Sonst keine besonderen Ereignisse.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Angriffe der Italiener an der Isonzofront dauern fort. Gestern nachmittag wurde auf der Podgorahöhe erbittert gekämpft. Unsere Truppen warfen den hier stellenweise eingedrungenen Feind im Handgemenge zurück. Ebenso erfolglos blieb ein gegnerischer Nachtangriff, der nach mehrstündiger Artillerievorbereitung gegen den Raum südwestlich San Martino angesetzt wurde. Vor diesem Orte liegen von den vorhergegangenen Kampftagen noch über 1000 Feindesleichen.
An mehreren anderen Stellen der küstenländischen Front kam es zu lebhaften Artillerie- und Minenwerferkämpfen. Im Kärntner Grenzgebiete stand unser Fella-Abschnitt, in Tirol der Raum des Col di Lana unter lebhaftem feindlichen Feuer.
Italienische Flieger warfen, ohne Schaden anzurichten, Bomben auf Triest ab.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

   

Der 1. Weltkrieg im März 1916

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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