Der Weltkrieg am 14. März 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Neue Luftsiege der Leutnants Immelmann und Bölcke

Großes Hauptquartier, 14. März.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Ein kleineres Gefecht bei Wieltje, nordöstlich von Ypern, endete mit der Zurückwerfung der Engländer.
Je ein englisches Flugzeug wurde östlich von Arras und westlich von Bapaume von Leutnant Immelmann abgeschossen. Die Insassen sind tot. Leutnant Bölcke brachte zwei feindliche Flugzeuge hinter der französischen Linie über der Feste Marre und bei Malancourt (nordwestlich von Verdun) zum Absturz; das letztere wurde von unserer Artillerie zerstört. Damit haben beide Offiziere ihr zehntes und elftes feindliches Flugzeug außer Gefecht gesetzt. Ferner wurde ein englischer Doppeldecker nach Luftkampf westlich von Cambrai zur Landung gezwungen; die Insassen sind gefangengenommen.
Östlicher und Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Ein französischer Befehl nach dem Falle von Forges

Berlin, 14. März.
Unsere Truppen haben im Rabenwalde folgenden französischen Befehl gefunden:

"2. Armee, Gruppe Bazelaire, Generalstab, 3. Bureau, Nr. 1601/3, Gefechtsstand 7./3. 16. - der General de Bazelaire, Kommandeur des Abschnittes "Linkes Maasufer" an die Herren Unterabschnittskommandeure Ost und West.

Befehl!

Forges hat nicht den Widerstand geleistet, den man erwarten mußte. Bis weitere Aufklärung erfolgt, entnehme ich daraus, daß der Kommandeur dieses Abschnittes seine Pflicht nicht getan hat. Er wird infolgedessen vor ein Kriegsgericht gestellt werden.
Es muß bis zu den äußersten Grenzen Widerstand geleistet werden.
Wir dürfen in diesem Augenblick nur von einem einzigen Entschluß beseelt sein: den Feind entweder siegreich aufzuhalten oder zu sterben.
Artillerie und Maschinengewehre werden aus jede weichende Truppe feuern.

gez. de Bazelaire,

52. Brigade, 8. März 1916." 1)

 

Eine Erklärung der deutschen Regierung zum U-Boot-Krieg

Berlin, 14. März.
In weiteren Kreisen der Bevölkerung wird immer wieder das Gerücht verbreitet, daß der verschärfte U-Bootkrieg, wie er in der bekannten Denkschrift der Reichsregierung an die neutralen Mächte angekündigt worden ist, nicht durchgeführt oder aufgeschoben werden würde. Diese Ausstreuungen sind vollständig unwahr. Niemals und bei keiner verantwortlichen Stelle ist eine Verzögerung oder ein Unterlassen dieses U-Bootkrieges in Betracht gekommen. Er ist in vollem Gange.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Große Kämpfe an der Isonzofront

Wien, 14. März.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer und Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der Isonzofront beginnen sich große Kämpfe zu entwickeln. Seit gestern greifen die Italiener mit starken Kräften an; sie wurden überall abgewiesen. Am Tolmeiner Brückenkopfe beschränkte sich die Tätigkeit des Feindes auf ein sehr lebhaftes Feuer. Im Abschnitte von Plawa scheiterten seine Versuche, unsere Hindernisse zu zerstören; am Görzer Brückenkopfe wurden zwei Angriffe auf die Podgorastellung, einer auf die Brückenschanze von Lucinico zurückgeschlagen. Der Nordteil der Hochfläche von Doberdo wurde von starken Kräften zu wiederholten Malen angegriffen. Bei San Martino schlug das Szegeder Infanterieregiment Nr. 46 sieben Stürme blutig ab.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Abbruch der Beziehungen Österreich-Ungarns zu Portugal

Wien, 14. März. (Meldung des Wiener k. k. Telegr.-Korr.-Bureaus.)
Infolge des Eintritts des Kriegszustandes zwischen dem Deutschen Reiche und Portugal wurde der k. u. k. Gesandte in Lissabon angewiesen, von der Regierung der Republik Portugal seine Pässe zu verlangen und mit dem Personal der Gesandtschaft das Land zu verlassen. Dem hiesigen portugiesischen Geschäftsträger werden gleichzeitig die Pässe zugestellt werden.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 14. März.
Am 11. und 12. März feuerten zwei Kreuzer zu verschiedenen Zeiten einige Granaten in die Umgegend von Tekke Burun und zogen sich dann zurück. Drei Flugzeuge, die die Halbinsel Gallipoli überflogen, wurden durch das Feuer unserer Geschütze verjagt.

  

Der 1. Weltkrieg im März 1916

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

© 2005 stahlgewitter.com