Der Weltkrieg am 11. Februar 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Französische Gegenangriffe bei Vimy abgeschlagen

Großes Hauptquartier, 11. Februar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Nordwestlich von Vimy machten die Franzosen nach stundenlanger Artillerievorbereitung viermal den Versuch, die dort verlorenen Gräben wiederzugewinnen. Ihre Angriffe schlugen sämtlich fehl.
Auch südlich der Somme konnten sie nichts von der verlorenen Stellung wiedergewinnen. An der Aisne und in der Champagne stellenweise lebhafte Artilleriekämpfe. Einer unserer Fesselballons riß sich unbemannt los und trieb bei Vailly über die feindlichen Linien ab.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Nördlich des Dryswjatzsees wurde der Vorstoß einer stärkeren russischen Abteilung abgewiesen.
Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der englische Kreuzer "Arabis" versenkt - Vorstoß deutscher Torpedoboote zur Doggerbank

Berlin, 11. Februar.
In der Nacht vom 10. zum 11. Februar trafen bei einem Torpedobootsvorstoß unsere Boote auf der Doggerbank etwa 120 Seemeilen östlich der englischen Küste auf mehrere englische Kreuzer, die alsbald die Flucht ergriffen. Unsere Boote nahmen die Verfolgung auf, versenkten den neuen Kreuzer "Arabis" und erzielten einen Torpedotreffer auf einen zweiten Kreuzer.
Durch unsere Torpedoboote wurde der Kommandant der "Arabis", ferner 2 Offiziere und 21 Mann gerettet. Unsere Streitkräfte haben keinerlei Beschädigungen oder Verluste erlitten.

Der Chef des Admiralstabs der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Tirana von den k. u. k. Truppen besetzt

Wien, 11. Februar.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Die Tätigkeit feindlicher Erkundungstruppen gegen die Front der Armee Erzherzog Joseph Ferdinand dauert an. Unsere Sicherungsabteilungen wiesen die Russen überall zurück. Die Vorposten des ungarischen Infanterieregiments Nr. 82 zersprengten einige russische Kompagnien.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die in Albanien vorrückenden österreichisch-ungarischen Streitkräfte haben am 9. dieses Monats Tirana und die Höhen zwischen Preza und Bazar Sjak besetzt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

Karte zum 1. Weltkrieg: Albanien

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 11. Februar.
An der Irakfront zeitweiliges Feuer der Artillerie und der Infanterie. Der Feind, der vom rechten Ufer her vordringen wollte, wurde nach zwei heftigen Gefechten gezwungen, auf seine alten Stellungen zurückzugehen. Bei Kut el Amara keine Veränderung.
An der Kaukasusfront scheiterten heftige Angriffe feindlicher Vorposten an unserem kräftigen Gegenstoß.
An der Dardanellenfront schleuderte am Nachmittag des 9. Februar ein Kreuzer auf der Höhe von Jenischehir 5 Bomben gegen Tekke Burun. Unsere anatolischen Batterien erwiderten das Feuer, und er zog sich nach Imbros zurück. Zwei Monitoren, die vor dem Eingange zur Meerenge kreuzten, wurden gezwungen, sich zu entfernen.

  

Der 1. Weltkrieg im Februar 1916

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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