Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Neue
Erfolge der österreichisch-ungarischen Marine - Das französische
U-Boot "Fresnel" vernichtet
Wien,
6. Dezember.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der Isonzofront hielt das feindliche Geschützfeuer an; es
war an einzelnen Stellen, insbesondere gegen den Görzer Brückenkopf,
zeitweise ziemlich lebhaft. Auch die Stadt Görz und der anschließende
Ort St. Peter wurden aus allen Kalibern beschossen. Im Abschnitte der
Hochfläche von Doberdo setzte italienische Infanterie unter tags
bei Redipuglia und Polazzo, abends bei San Martino zum Angriffe an; sie
wurde überall abgewiesen. An der Tiroler Front dehnte sich die gegen
den befestigten Raum von Lardaro gerichtete Tätigkeit der feindlichen
Artillerie nun auch auf die anschließenden Stellungen nördlich
des Ledrotales aus.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unsere Truppen sind nun auch westlich und südwestlich von Novibazar
und an der von Mitrovica nach Ipek führenden Straße auf montenegrinisches
Gebiet vorgedrungen. Im Karstlande der Pestera wurden montenegrinische
Vortruppen auf ihre Hauptstellungen zurückgeworfen. Östlich
von Ipek schlugen wir eine serbische Nachhut; unsere Spitzen nähern
sich der Stadt. Die Zahl der Gefangenen übersteigt 2100 Mann.
Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See:
Am 5. laufenden Monats früh hat unser Kreuzer "Novara"
mit einigen Zerstörern in San Giovanni di Medua drei große
und zwei kleine Dampfer, fünf große und viele kleine Segelschiffe,
während sie Kriegsvorräte landeten, durch Geschützfeuer
versenkt. Einer der Dampfer flog in die Luft. Die Flottille wurde dabei
von etwa zwanzig Geschützen am Lande sehr heftig, aber erfolglos
beschossen.
Nahe davon hat S. M. S. "Warasdiner" das französische Unterseeboot
"Fresnel" vernichtet und den Kommandanten, den zweiten Offizier
und 26 Mann gefangengenommen.
Eine andere Flottille hat in der Nacht auf den 23. November einen mit
drei Geschützen armierten Dampfer und einen größeren Motorsegler,
beide italienisch, voll beladen auf der Fahrt von Brindisi nach Durazzo
versenkt, die Überlebenden des Dampfers, darunter vier von der Kriegsmarine,
gefangengenommen, die Bemannung des Motorseglers in Booten freigelassen.
Flottenkommando.
1)
|