Der türkische Heeresbericht:
Niederlage
der Engländer am Tigris
Konstantinopel,
1. Oktober.
An der Front von Irak überraschten unsere vorgeschobenen fliegenden
Abteilungen in der Nacht zum 26. September feindliche Streitkräfte,
die unter dem Schutz von Kanonenbooten nördlich von Korna an den
Ufern des Tigris gelandet worden waren. Sie brachten ihnen schwere Verluste
bei. Am nächsten Tage machte unsere Artillerie abends einen Überfall.
Der Feind antwortete. Die Größe der feindlichen Verluste ist
unbekannt. Nichtsdestoweniger beobachteten wir, wie die Engländer
eine beträchtliche Menge toter Soldaten und Pferde in den Fluß
warfen. Am 27. September ging der Feind am Morgen mit frischen, von hinten
auf Kanonenbooten herbeigeführten Truppen zur Offensive über,
die die erste Abteilung verstärken sollten. Der Kampf war heftig
und dauerte bis zum Abend an. Aber diese feindliche Offensive scheiterte
vollkommen dank der Ausdauer unserer vorgeschobenen Abteilungen, die dreimal
bis viermal so starken Streitkräften gegenüber erbitterten Widerstand
leisteten. Ein feindliches Flugzeug wurde durch unser Feuer beschädigt
und heruntergeschossen. Außerdem setzten wir 25 feindliche Segelschiffe,
die mit Munition und Proviant beladen waren, in Brand und nahmen eine
Telegraphenabteilung gefangen, die sich auf einem Schiffe befand. Die
Engländer benutzten auch auf dieser Front Dumdumgeschosse und betäubende
Gase.
An der kaukasischen Front wurde bei einem Zusammenstoß auf dem rechten
Flügel zwischen unseren aufklärenden Kolonnen und einer feindlichen
Reiterabteilung diese gezwungen, zu fliehen. Sie ließ einen Unteroffizier
und mehrere Soldaten als Gefangene in unseren Händen zurück.
An der Dardanellenfront beschoß der Feind bei Anaforta am 29. September
vormittags vergeblich unsere Stellungen mit Artillerie vom Lande und vom
Meere aus. Unsere Artillerie antwortete, brachte einen feindlichen Mörser
zum Schweigen und zerstörte eine Maschinengewehrstellung. Bei Ari
Burun Artilleriegefecht mit Unterbrechungen. Bei Sed ül Bahr brachte
der Feind auf unserem rechten Flügel eine Mine zur Entzündung,
ohne Wirkung zu erzielen.
An der Dardanellenfront vertrieben unsere Aufklärungsabteilungen
in der Nacht vom 29. zum 30. September bei Anaforta feindliche Aufklärungsabteilungen,
verfolgten sie bis zu ihren Schützengräben und erbeuteten 20
Gewehre, Bajonette und Kriegs-material. Bei Ari Burun zerstörte unsere
Artillerie auf dem linken Flügel feindliche Schützengräben
und Deckungen in der Umgehend von Kanlisirt. Am 29. September zerstörte
bei Sed ül Bahr eine Mine, die wir auf dem rechten Flügel zur
Explosion brachten, einen Teil der feindlichen Schützengräben.
In der Nacht vom 29. zum 30. September vernichtete unsere Aufklärungskolonne
auf dem linken Flügel die Sandsäcke und Drahtverhaue, die sich
vor den feindlichen Schützengräben befanden.
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