Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Ein
italienisches Luftschiff heruntergeschossen -
Versenkung eines italienischen Unterseebootes
Wien,
6. August, mittags.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Nordwestlich Iwangorod machten unsere Verbündeten Fortschritte.
Zwischen Weichsel und Bug dauern die Verfolgungskämpfe an.
In Ostgalizien ist die Lage unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die täglich wiederkehrenden Angriffsversuche und vereinzelten
Vorstöße der Italiener enden für sie stets mit einem vollen
Mißerfolg. Wo die italienische Infanterie zum Angriff ansetzt, wird
sie entweder schon durch unser Geschützfeuer zurückgetrieben
oder, wenn sie diesem standhält, durch unsere tapfere Infanterie
unter großen Verlusten geworfen.
Auch die durch den Feind geübte gründlichste und stärkste
Artillerievorbereitung vermag an diesem Verlauf der Begebenheiten nichts
zu ändern. So scheiterten in der Nacht zum 5. und gestern mehrere
Angriffe, einer, der von Sagrado ausgeführt wurde, einer gegen die
Höhe von Podgora, wo das Angriffsfeld mit italienischen Leichen bedeckt
ist. Ebenso waren feindliche Vorstöße im Plawaabschnitte und
im Krngebiete erfolglos. Ein der Artilleriebeobachtung dienender italienischer
Fesselballon wurde bei Monfalcone herabgeschossen.
In den Karnischen Alpen haben unsere Truppen in der Gegend des Monte Paralba
einige günstige Höhenstellungen auf italienischem Gebiete besetzt.
An der Tiroler Front wurde der Angriff eines feindlichen Bataillons gegen
den Col di Lana (Buchenstein) abgewiesen. Eine unserer Patrouillen überfiel
in einem italienischen Seitental des Ortlergebietes eine Halbkompagnie
des Feindes und brachte ihr erhebliche Verluste bei.
Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse
zur See:
Eines unserer Unterseeboote hat gestern früh ein italienisches
Unterseeboot, Typ "Nautilus", bei Pelagosa anlanciert und versenkt.
Das italienische Luftschiff "Città di Jesi" wurde um
Mitternacht vom 5. auf den 6. August beim Versuche, über den Hafen
von Pola zu fliegen, durch Schrapnellfeuer heruntergeholt, bevor es irgendeinen
Schaden anrichten konnte. Die gesamte Bemannung, bestehend aus 3 Seeoffizieren,
1 Maschinisten und 2 Mann, ist gefangen. Das Luftschiff wurde nach Pola
gebracht.
Flottenkommando.
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