Der Weltkrieg am 21. März 1915

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Bomben auf Paris

Großes Hauptquartier, 21. März.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Südöstlich von Ypern wurde ein englisches Flugzeug heruntergeschossen; die Insassen wurden gefangengenommen. Zwei französische Versuche, uns die am 16. März eroberte Stellung am Südhang der Loretto-Höhe wieder zu entreißen, mißglückten.
Auf der Kathedrale von Soissons, welche die Genfer Kreuz-Flagge trug, wurde eine französische Beobachtungsstelle erkannt, unter Feuer genommen und beseitigt.
In der Champagne nördlich von Beau-Séjour trieben unsere Truppen ihre Sappen erfolgreich vor und hoben mehrere französische Gräben aus; dabei nahmen sie einen Offizier, 299 unverwundete Franzosen gefangen.
Die von zwei Alpenjägerbataillonen tapfer verteidigte Kuppenstellung auf dem Reichsackerkopf wurde gestern Nachmittag im Sturm genommen; der Feind hatte schwerste Verluste und ließ 3 Offiziere, 250 Mann, 3 Maschinengewehre und einen Minenwerfer in unserer Hand. Französische Gegenangriffe wurden abgeschlagen.
Um die Antwort auf die Untaten französischer Flieger in der offenen elsässischen Stadt Schlettstadt eindringlicher zu gestalten, wurden heute Nacht auf die Festung Paris und den Eisenbahnknotenpunkt Compiègne durch Luftschiffe einige schwere Bomben abgeworfen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Zwischen Omulew und Orzyc wurde ein russischer Angriff abgeschlagen, wobei wir 2 Offiziere, 600 Russen zu Gefangenen machten.
Zwei russische Nachtangriffe auf Jednorozek brachen in unserem Feuer zusammen.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der Luftangriff auf Paris

Von der Schweizer Grenze, 21. März. (Priv.-Tel.)
Der heute Nacht erfolgte Luftangriff auf die Stadt Paris wird voraussichtlich den von der deutschen Heeresleitung angekündigten Zweck erfüllen, denn er hat die ganze Bevölkerung der französischen Hauptstadt mitten in der Nacht in eine gründliche Panik versetzt. Die Bombenexplosionen erfolgten in der ganzen Ausdehnung des Pariser Stadtbildes einschließlich der westlichen und nordwestlichen Vororte. Die Bevölkerung wurde um so mehr überrascht, als die Regierung nicht den Mut hatte, den wahren Grund des Luftangriffs auf Calais bekanntzugeben. Die heute in der Schweiz eingetroffenen Pariser Zeitungen von gestern, Samstag, Abend enthalten zahlreiche Einzelheiten über die Wirkung des Angriffes auf Calais, aber die Zensur hat die offizielle deutsche Mitteilung, daß es sich dabei um eine absichtliche Vergeltung für den französischen Luftangriff auf die offene Stadt Schlettstadt handele, vollständig unterdrückt. Offenbar wagte es die Regierung nicht, vor dem französischen Publikum diese gegen eine elsässische Stadt begangene Gewalttat einzugestehen.
Über die Wirkung des Luftangriffs auf Paris liegen folgende Havas-Meldungen vor:
Paris, 21. März. Heute früh gegen 1.20 wurde ein "Zeppelin" gemeldet. Die von den Militärbehörden vorgeschriebenen Maßnahmen wurden ausgeführt. Die Feuerwehrleute warnten die Bevölkerung mit Trompetensignalen. Fast unmittelbar darauf herrschte in der Gegend von Paris Dunkelheit
Paris, 21. März.
Ein "Zeppelin" warf zwei Bomben auf Paris. Eine dritte Bombe verursachte in dem Vorort Neuilly-sur-Seine einen Brand.
Paris, 21. März.
Die aufgefundenen Geschosssplitter scheinen von Flugzeugbomben herzurühren, indessen wurden sie von Luftschiffen, zwei an der Zahl, aus geschleudert. In der Rue des Dames verursachte ein Geschoß einen unbedeutenden Brand, der nur das Dach eines Gebäudes beschädigte. In der Passage Desire beim Bahnhof Ouest-Ceinture wurde ein Brandausbruch rasch erstickt. In St. Ouen geriet ein Strohhaufen in Brand. Sieben in Asnieres ausgeworfene Bomben bewirkten ziemlich bedeutenden Materialschaden. Drei Personen wurden leicht verletzt. In Courbevoie trafen die Bomben zwei Arbeiter, einer wurde ernstlich verletzt. In Levallois-Perret stürzte ein Pavillon ein und begrub zwei junge Leute unter sich, die aber mit einfachen Kontusionen geborgen werden konnten. In der Rue de Proccart hatte eine Bombe einen Brand zur Folge. Um 4.30 Uhr war jede Gefahr behoben.
Weiter veröffentlicht Havas folgenden Trostbericht:
Zwischen 1.15 und 3 Uhr früh kamen vier Luftschiffe in der Richtung auf Paris. Sie kamen aus der Gegend von Compiegne her und flogen dem Oise-Tale entlang. Zwei von ihnen wurden gezwungen, vor ihrer Ankunft über Paris kehrt zu machen. Die beiden anderen, die von der Verteidigungs-Artillerie angegriffen wurden, überflogen nur die Quartiere und die Peripherie im Nordwesten von Paris und in der Umgebung der Vororte. Sie zogen sich zurück, nachdem sie etwa zwölf Bomben abgeworfen hatten, von denen einige nicht platzten. Der Materialschaden ist nicht bedeutend. Sieben oder acht Personen wurden getroffen, eine ernster. Verschiedene Verteidigungsposten gegen die Flugzeuge eröffneten das Feuer auf die "Zeppeline", die von den Scheinwerfern ständig beleuchtet wurden. Ein "Zeppelin" scheint getroffen zu sein. Kleine Flugzeuggeschwader nahmen an der Aktion teil, indessen war ihnen der Nebel bei der Verfolgung hinderlich. Der "Zeppelin"-Raid über Paris ist vollständig mißlungen. Die Pariser Bevölkerung war außerordentlich ruhig. Während ihres Rückfluges warfen die "Zeppeline" auf Compiegne zwölf Zündbomben, die unbedeutenden Materialschaden anrichteten. Zwei andere Bomben fielen ergebnislos in Ribecourt und Drelincourt nieder, nördlich von Compiegne.
Die Militärbehörden veröffentlichen folgende Note:
"Als in der letzten Nacht die "Zeppeline" gemeldet wurden, ergoß sich eine große Menge von Neugierigen in die Straßen von Paris. Es wird den Einwohnern empfohlen, im Falle eines neuen Alarms daheimzubleiben, da sie andernfalls riskieren, nicht bloß von Zeppelinbomben, sondern auch von Geschoßsplittern unserer Artillerie und der französischen Flugzeuge getroffen zu werden."
2)

 

Neun Milliarden

Berlin, 21. März. (W. B.)
Das heute vorliegende Ergebnis der Kriegsanleihe-Zeichnungen erreicht neun Milliarden Mark. Davon entfallen 1600 Millionen auf Schuldbuch-Eintragungen und 750 Millionen auf Schatzanweisungen.

Dazu schreibt die "Frankfurter Zeitung":
Neun Milliarden Mark. Das ist wirklich ein in der Finanzgeschichte noch nicht dagewesener, unerhört grandioser Erfolg. Einen Augenblick hält die Weltgeschichte den Atem an, um staunend auf dieses Deutsche Reich zu schauen, das in ungebeugtem, trotzigem Mute einer Welt von Feinden die Stirn bietet und das nun seinen Willen in nicht mißzuverstehender Weise dahin bekundet, sein Alles freudig einzusetzen für seine Ehre. Deutschland hat die höhnische Herausforderung Englands zu dem Spiele mit den silbernen Kugeln angenommen - und England auf diesem ureigensten Gebiet glatt geschlagen. Die erste Kriegsanleihe erbrachte 4.6 Milliarden und die Welt begriff diesen glänzenden Erfolg nur widerwillig. Nun hat sich das Ergebnis der zweiten Kriegsanleihe zu der beispiellosen Höhe von 9 Milliarden emporgesteigert, und unsere Feinde werden sich, ob sie wollen oder nicht, eingestehen müssen, daß Deutschland auch auf diesem Felde nicht mehr unterzukriegen ist. Es ist ein vollständiger, restloser Hindenburgsieg, den hier überquellende gesunde wirtschaftliche Kraft und der entschlossene Gesamtwille des Volkes, durchzuhalten, erzielt haben. Erst 4.6 Milliarden und nun 9 Milliarden. - Herr Lloyd George in London mag angesichts dieser Steigerung ausrechnen, wie hoch sich eine dritte Kriegsanleihe stellen würde, falls sie notwendig werden sollte. Denn Deutschland ist mit diesen Milliarden noch lange nicht mit seiner finanziellen Leistungsfähigkeit zu Ende; wir können, wenn es verlangt wird, ohne Zweifel so weitermachen.
Deutschland sollte durch die Massen seiner Feinde erdrückt werden, und es ist nicht gelungen. Nun will man uns aushungern, - und wir sind der stolzen Zuversicht, daß auch dieser aus Haß und Brutalität gewobene Schandplan zunichte werden muß, da wir entschlossen sind, ihn nicht gelingen zu lassen. Als einzige kriegführende Macht erhält Deutschland sich selbst. Und dieses wunderbare Ereignis der zweiten Kriegsanleihe bietet die feste Gewähr für die volle Nachhaltigkeit unserer Finanzen. Es komme, wie es will, wir halten durch.
Neun Milliarden Mark. In diesem wahrhaft grandiosen Erfolg, den niemand erwarten konnte, übertrifft Deutschland sich selbst. Freuen wir uns seiner aufrichtig, denn er bringt uns dem erhofften Endziele näher, und er ist unserer heldenhaften Truppen, die in Ost und West unsere Grenzen verteidigen, würdig. Er wird ihre Kraft stärken und ihnen zeigen, wie fest in der Heimat das Vertrauen in den endgültigen Sieg unserer gerechten Sache ist.
Diese neun Milliarden sind nicht stumm. Wären unsere Feinde belehrbar, die Sprache dieser Milliarden würde ihnen mit Donnerhall das Trügerische ihrer Hoffnungen künden!

Berlin, 21. März. (W. B.)
S. M. der Kaiser hat auf die Meldung über das Ergebnis der Kriegsanleihe-Zeichnung an den Schatzsekretär des Reichsschatzamtes Dr. Helfferich nachstehendes Telegramm gesandt:

"Meinen besten Dank für die erfreuliche Meldung und wärmsten Glückwunsch zu dem glänzenden Ergebnis der Kriegsanleihe-Zeichnung. Auch die Feinde unseres Vaterlandes werden daraus erneut erkennen, daß es dem deutschen Volke im Kampfe um seine Existenz weder an kriegerischen noch an wirtschaftlichen Waffen fehlt, seinen unerschütterlichen Willen zum Siege durchzuhalten und durchzusetzen. Wilhelm I. R.

Berlin, 21. März. (W. B.)
Der Reichskanzler sandte aus dem Großen Hauptquartier an den Reichsschatzsekretär Dr. Helfferich folgendes Telegramm: 

"Meine herzlichsten Glückwünsche zu dem glänzenden Erfolg der Kriegsanleihe. Es ist ein großer Sieg des Volkes daheim, würdig des Heldenmutes unserer Truppen im Felde. Bethmann Hollweg. 2)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Russische Angriffe am San zurückgeschlagen

Wien, 21. März.
Amtlich wird verlautbart:
In den Karpathen kam es gestern in der Front zwischen dem Uzsoker Paß und dem Sattel von Konieczna zu heftigen Kämpfen. Schon in der Nacht zum 20. dieses Monats versuchten feindliche Abteilungen, durch überraschendes Vorgehen einzelne unserer Stützpunkte zu nehmen. Sie wurden überall unter großen Verlusten abgewiesen. In den Morgenstunden wiederholten sich die russischen Angriffe in größerem Umfange. Die sich entwickelnden Kämpfe dauerten in einzelnen Abschnitten den ganzen Tag über an. Bis zum Abend waren die gegen unsere Stellungen am San bei Smolnik und Asopagony vorgegangenen russischen Kräfte zurückgeschlagen. 1070 Mann wurden gefangen.
An den übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

 

Die Seeschlacht in den Dardanellen

Vizeadmiral John Michael De Robeck
Vizeadmiral John Michael De Robeck

Konstantinopel, 21. März. (W. B.)
Über die Seeschlacht vom 18. März berichtet der Vertreter des Wolffschen Büro, folgende Einzelheiten:
"Die Versuche der Alliierten, die Durchfahrt durch die Dardanellen zu erzwingen, erreichten ihren Höhepunkt in der siebenstündigen Schlacht vom 18. März, in der die Mannschaften der türkischen Forts Wunder von Heldenmut verrichteten, indem sie unentwegt in einem Hagel von Geschossen aushielten Die ganze Atmosphäre war verdunkelt durch die explodierenden Geschosse, die aufgeworfenen Erdsäulen und durch die Pulverwolken. Die Erde erbebte meilenweit. Die Alliierten fuhren um 11½ Uhr vormittags in den Dardanelleneingang ein und warfen ihre Geschosse in die Stadt Tschanak-Kale. Zunächst nahmen an dem Gefecht vier französische und fünf englische Schiffe teil. Die anwesenden Korrespondenten hatten anfangs ihren Beobachtungsort in dem Fort Tschirrenlik bei dem alten Schloß Sultanije, dann, durch einen Geschoßhagel von dort vertrieben, auf einem Hügel außerhalb der Stadt. Als sie den Turm verließen, krepierten an zwei Stellen in ihrer unmittelbaren Nähe Granaten. Gleichzeitig fielen die Geschosse über der Stadt immer dichter, wühlten die Straßen auf und erfüllten die ganze Umgebung mit dichtem Rauch, während die zu kurz gefallenen Geschosse mächtige Wasserhosen aufsteigen ließen. Um 1½ Uhr erreichte das Feuer seinen Höhepunkt. Es war jetzt konzentriert auf die Forts Tschimelik, Hamidieh und die umliegenden befestigten Plätze. Der gewaltige Kampf moderner Schiffsartillerie gegen die starken Küstenforts bot ein ebenso interessantes wie grausiges Schauspiel. Nach 1 Uhr flaute der Kampf zeitweilig ab, wurde aber bald darauf wieder mit solcher Heftigkeit aufgenommen, daß die Forts in Rauchwolken zeitweilig verschwanden. Um 2 Uhr änderten die Alliierten ihre Taktik, indem sie einzelne Batterien in unregelmäßigen Abständen beschossen. Das Einschießen erwies sich offenbar als schwierig. Die Granaten fielen dabei vielfach zu kurz und ins Wasser oder zu weit und dann in die Stadt Tschanak-Kale.
Die Nachmittagsbeschießung hatte um 3 Uhr 15 Minuten ihren Höhepunkt erreicht, als plötzlich das französische Linienschiff "Bouvet" mit dem Heck zu sinken begann, während der Bug hoch zum Himmel sich reckte. Die Mannschaften der türkischen Forts, deren Kampfesmut auf das höchste entfacht war, brachen in brausende Hurrarufe aus. Torpedoboote und andere Fahrzeuge eilten dem sinkenden Schiff zu Hilfe, konnten aber nur wenige Leute retten, da das Schiff durch die Explosion einer Mine unter Wasser und durch einen Volltreffer über Wasser auf das schwerste beschädigt war und rasch sank. Wenige Minuten später sahen die Korrespondenten, wie ein britisches Schiff von einem türkischen Geschoß auf dem Vorderdeck getroffen wurde. Mit gekapptem Mast, der im Gewirr der Takelage über Bord hing, versuchte das Schiff den Ausgang der Dardanellen zu gewinnen, was offenbar infolge eines Maschinenschadens von Sekunde zu Sekunde schwerer wurde. Gleich darauf erhielt ein anderes britisches Schiff einen Volltreffer auf Deck mittschiffs und mußte sich gleichfalls vom Kampfplatz entfernen. Um 4 Uhr 45 Minuten mußte ein drittes britisches Kriegsschiff schwer beschädigt unter rasendem Feuer der türkischen Batterien sich aus dem Gefecht ziehen. Es war der schwerste Schlag für die Alliierten, als das britische Schiff sich gezwungen sah, innerhalb des Feuerbereiches der türkischen Batterien auf Strand zu laufen. Eine volle Stunde lang versuchten die Alliierten, mit ihren Geschützen das der Vernichtung geweihte Schlachtschiff zu decken, bis acht Volltreffer die Aussichtslosigkeit aller dieser Bemühungen besiegelten. Darauf folgten weitere 10 Minuten qualvollen Rückzugskampfes.
Endlich gewannen die Schiffe der Alliierten unter einem Hagel von Geschossen den Ausgang der Dardanellen, während die Artillerieforts das Feuer nicht eher einstellten, als das letzte feindliche Schiff aus dem Feuerbereich verschwunden war. Diese Schlacht brachte zum ersten Male die Schiffe der Alliierten auf längere Zeit in den Feuerbereich der türkischen Geschütze. Das Ergebnis war dank der Treffsicherheit der türkischen Artillerie für die Feinde entsetzlich, die ihrerseits, obwohl sie annähernd 2000 Granaten abfeuerten, keine Batterie zum Schweigen brachten. Über die tatsächlichen Ergebnisse der Schlacht wurde bereits berichtet. Der Verlauf des Kampfes hat das Selbstvertrauen der türkischen Mannschaften gewaltig gesteigert. Alles steht den kommenden Entwicklungen zuversichtlich entgegen."

Konstantinopel, 21. März. (W. B.)
Die Blätter melden, daß das zweite französische Kriegsschiff, das während des Kampfes am 18. März beschädigt worden ist, an der Küste von Tenedos gesunken sei. Die Besatzung sei durch ein anderes Schiff gerettet worden. Es würde sich hier um das Linienschiff "Gaulois" handeln.

London, 21. März. (Priv.-Tel.)
Die Blätter, die den Bericht der Admiralität über den großen Verlust der Schiffe bei der Operation gegen die Dardanellen enthalten, veröffentlichen am Schlusse dieses Berichtes noch folgende Mitteilung, die nicht in das Ausland gelangt war: Am 16. dieses Monats wurde der Vizeadmiral Carden durch Krankheit dienstunfähig. Er wurde durch den Vizeadmiral John Michael De Robeck ersetzt, der jetzt also der Befehlshaber der englischen Flotte ist, die gegen die Dardanellen operiert.

Berlin, 21. März. (W. B.)
Die "Norddeutsche Allgem. Zeitung" schreibt zu dem Kampf um die Dardanellen:
Je mehr Einzelheiten über die Ereignisse in den Dardanellen bekannt werden, um so höher erscheint der Erfolg, den die türkischen Waffen gegenüber den englisch-französischen Angreifern errungen haben. Schon jetzt läßt sich sagen, daß die Kämpfe sich den ruhmreichsten kriegerischen Taten der Osmanen würdig anreihen, und daß sie, wenn erst ihre Durchführung bis zum siegreichen Ende vorliegt, zu den glänzendsten Leistungen der europäischen Kriegsgeschichte überhaupt zu rechnen sein werden. Freilich geben England und Frankreich, wie aus den Londoner und Pariser Berichten hervorgeht, die Sache noch nicht verloren, sondern kündigen erhöhte Anstrengungen zu Wasser und zu Lande an. Die vorzügliche Haltung der Verteidiger der Dardanellen läßt jedoch erwarten, daß sie auch den weiteren Anforderungen sich gewachsen zeigen. Ganz Deutschland folgt den Geschehnissen an den Zugängen zur Hauptstadt des Osmanenreiches mit lebhafter Anteilnahme und wünscht unseren tapferen osmanischen Verbündeten, daß sie die entscheidenden Schläge vernichtend führen.
2)

 

Der 1. Weltkrieg im März 1915

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 2
Nationaler Verlag, Berlin (1915)

2) "Frankfurter Zeitung" (1915)

 

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