Der
Unterseeboot-Krieg
Bordeaux
14. März. (Priv.-Tel.)
Havas meldet:
Das Unterseeboot "U 29" brachte am Donnerstag den Dampfer
"Auguste Conseil" 22 Meilen südlich vom Star Point zum Sinken.
Die Besatzung ist gerettet und wurde in Falmouth gelandet.
Havre,
14. März. (Priv.-Tel.)
Nach einer Havas-Meldung vermochte der Dampfer "Campinas"
am 12. März auf der Höhe von Cherbourg dem Torpediertwerden durch ein
deutsches Unterseeboot zu entrinnen.
London,
14. März. (W. B.)
Meldung des Reuterschen Bureaus:
Nach einem Bericht der Admiralität torpedierte das deutsche Unterseeboot
"U 29" die Schiffe "Headland", "Andalusia",
"Indiancity" und "Ademun". In dieser Meldung der Admiralität
heißt es, daß der Kapitän des "U 29" aussagte, er hätte im September
die "Hogue" und "Abukir" versenkt.
London
14. März. (W. B.)
"Daily Telegraph" meldet:
Ein Passagier des Dampfers "Great Southern" berichtet, daß der
Dampfer auf der Fahrt nach Fishguard einem Dampfer mit zwei Schornsteinen
begegnete, der Notsignale gab. Gleich darauf wurde das Periskop und der
Turm eines Unterseebootes in einer Entfernung von dreiviertel Meilen sichtbar.
Der "Great Southern" entkam vermöge seiner großen Geschwindigkeit.
Hull,
14. März. (W. B.)
Meldung des Reuterschen Bureaus:
Der schwedische Dampfer "Hanna", vom Tyne kommend, wurde heute
früh auf der Höhe von Scarborough torpediert. Sechs Männer ertranken;
die übrigen wurden nach Hull gebracht. (Notiz des W B.: Nach früheren
Erfahrungen ist es naheliegend, daß der Dampfer das Opfer einer englischen
Mine geworden ist.)
London,
14. März. (W. B.)
Reuter meldet aus Newport News:
Kapitän Thierichsen vom "Prinz Eitel Friedrich" erhielt von
der Hafenbehörde die formelle Mitteilung, daß er nach den Bestimmungen
der Haager Konvention das Recht habe, Reparaturen vorzunehmen, aber nur,
soweit es nötig sei, um das Schiff seetüchtig zu machen. Der Umfang der
Reparaturen und die dafür erforderliche Zeit wird durch die Behörden der
Vereinigten Staaten festgesetzt werden.
Amsterdam,
14. März. (Priv.-Tel.)
Reuter meldet aus London:
Offizielle Statistiken, die gestern Abend publiziert wurden, zeigen, daß
seit Beginn des Krieges 55 britische Kauffahrteischiffe durch deutsche
Kreuzer zum Sinken gebracht oder in Beschlag genommen wurden, 11 sind
durch Minen gesunken, 22 durch Unterseeboote. Der Gesamtverlust beträgt
also 88 Schiffe. - Reuter meldet weiter aus London: Die Admiralität teilt
mit, daß seit dem 10. März noch weitere sieben Dampfschiffe im Tonnengehalt
von 1794 bis 4658 durch deutsche Unterseeboote, nämlich im Ärmelkanal,
im Kanal von Bristol und im Irischen Kanal angegriffen wurden. Zwei dieser
Dampfschiffe wurden zum Sinken gebracht, drei sanken nicht und von zweien
ist es noch nicht bestätig, ob sie gesunken sind. Drei Menschenleben gingen
verloren. 2)
|