Der türkische Heeresbericht:
Die
Beschießung der Dardanellen
Konstantinopel,
2. März. (W. B.)
Das Hauptquartier teilt mit:
Die feindliche Flotte setzte heute mit größeren Zwischenpausen die
Beschießung der Batterien von Sed-ul-Bahr fort. Feindliche Versuche, an
einzelnen Stellen Erkundungsabteilungen zu landen, scheiterten. Schließlich
wurden fünf feindliche Panzerschiffe, die gegen andere unserer Batterien
erfolglos feuerten, von sieben darauf abgefeuerten Granaten getroffen
und zum Rückzug genötigt.
Konstantinopel,
2. März. (W. B.)
Die sämtlichen türkischen Blätter erklären einmütig, daß die Beschießung
der Dardanellen keine Wirkung haben werde, daß sie weder den Entschluß
der Türkei, bis zum endlichen Siege auszuharren, ändern werde, noch auf
die militärischen Operationen der Verbündeten der Türkei irgend einen
Einfluß haben könnte. Die Blätter weisen darauf hin, wie sehr England
und Frankreich heute von Rußland unterjocht seien, da sie heute die Verwirklichung
der jüngst in der Duma öffentlich verkündeten russischen Pläne unterstützten,
gegen die sie sich selbst ehemals beharrlich gewandt haben. Die gegenwärtigen
Ereignisse zeigen, daß Rußland nicht wegen Serbiens Krieg führe, sondern
um einerseits Österreich-Ungarn und Deutschland niederzuschmettern und
andererseits England und Frankreich zu erschöpfen und hierauf die Frage
der Meerengen und Konstantinopels aufzuwerfen.
Amsterdam,
2. März. (Priv.-Tel.)
Minister Asquith begründete im Unterhaus die neue Kreditforderung
damit, daß die Kriegskosten augenblicklich auf 2 Millionen Pfund pro Tag
gestiegen seien und das gesamte Reich noch gerade so fest entschlossen
sei, wie zuvor, den Krieg zu einem siegreichen Ende zu bringen. Bezüglich
der Operationen gegen die Dardanellen erklärte er, daß diese sorgfältig
erwogen und mit einem ganz bestimmten politischen, strategischen und wirtschaftlichen
Zweck unternommen worden seien. Aus dieser Operation gehe wieder das enge
Zusammenarbeiten der Verbündeten hervor, die den Ruhm und die Gefahr dieser
Aktion miteinander teilten. 2)
|