Der Weltkrieg am 7. Oktober 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Gefechtspause in der Champagne

Großes Hauptquartier. 7. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern und vor Cambrai ruhiger Tag.
Heeresgruppe Böhn:
Nördlich von St. Quentin dauern die schweren Kämpfe seit Mitte September fast ununterbrochen fort. Trotz wiederholten Einsatzes frischer Verbände hat der Feind hier bisher keine nennenswerten Erfolge erzielen können. Auch gestern sind seine Angriffe, die sich am Vormittage nordöstlich von Le Catelet und beiderseits von Lesdins entwickelten und am Nachmittage auf breiterer Front nördlich von St. Quentin vorbrachen, gescheitert. Der Feind, der am Somme-Kanal zunächst auf Essigny-le-Petit Boden gewann, wurde durch erfolgreiche Gegenstöße und nächtliche Unternehmungen wieder bis auf Remaucourt zurückgedrängt.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Der Feind folgte gegen unsere neuen Stellungen an der Aisne und Suippes zwischen Pontavert und Bazancourt scharf nach und stieß vielfach im Angriff gegen sie vor. Kämpfe entwickelten sich bei Pontavert, Berry-au-Bac, beiderseits der Straße Reims-Neufchatel und bei Bazancourt. Der Feind wurde überall abgewiesen. An einzelnen Stellen halten sich kleine Abteilungen auf dem nördlichen Suippes-Ufer. Mit stärkeren Kräften griff der Gegner an der Arnes und westlich von St. Etienne an. Auch hier blieben seine Angriffe in unseren Gegenstoßen ohne Erfolg.
An der Schlachtfront in der Champagne trat gestern nach zehntägigen erbitterten Kämpfen Gefechtspause ein. Östlich von St. Etienne, bei Orfeuil und Autry wurden Teilangriffe, an vielen Stellen der übrigen Front stärkere Erkundungsvorstöße des Feindes abgewiesen.
Heeresgruppe Gallwitz:
Zwischen den Argonnen und der Maas setzte der Amerikaner seine heftigen Angriffe fort. Das Infanterie-Regiment Generalfeldmarschall von Hindenburg Nr. 147, das schon westlich der Maas in erfolgreicher Abwehr und im Angriff entscheidend dazu beitrug, den Durchbruch des Feindes zu verhindern, schlug auf den Höhen östlich der Aire den Feind zurück. Gefreiter Kleinowski tat sich hierbei besonders hervor. Schwerpunkt der feindlichen Angriffe lag auch gestern zu beiden Seiten der von Charpentry auf Romagne führenden Straße. Die dort seit Tagen im Kampf stehenden elsaß-lothringischen und westfälischen Regimenter brachten den mehrfachen Ansturm des Feindes völlig zum Scheitern. Der Amerikaner erlitt wiederum schwerste Verluste.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Neue Angriffe zwischen Argonnen und Maas

Berlin, 7. Oktober, abends. (Amtlich.) 
Örtliche Kämpfe nördlich der Scarpe. Nördlich von St. Quentin und zwischen Argonnen und Maas haben sich in den Abendstunden feindliche Angriffe entwickelt. In der Champagne ruhiger Tag.
1)

 

Vizeadmiral Ritter von Mann Staatssekretär des Reichsmarineamtes


Ritter von Mann

Löhlein

Berlin, 7. Oktober. 
Vizeadmiral Ritter von Mann, Edler von Tiechler, ist Allerhöchst zum Staatssekretär des Reichsmarineamtes, Kapitän zur See Löhlein zum Chef des U-Bootamtes ernannt worden.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 7. Oktober.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Unverändert.
Balkan-Kriegsschauplatz:
In Albanien neuerlich Nachhutenkämpfe am Skumbi. Im südlichen Grenzgebiet Altserbiens keine größeren Kampfhandlungen.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der 1. Weltkrieg im Oktober 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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