Der Weltkrieg am 23. September 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Englischer Angriff bei Epéhy abgewiesen


Leutnant Bäumer

Großes Hauptquartier, 23. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Bei örtlicher Ünternehmung südlich von Neuve Chapelle machten wir Gefangene. Die Artillerietätigkeit lebte zwischen Ypern und La Bassée, beiderseits der Scarpe und im Kanalabschnitt südlich von Marquion auf.
Heeresgruppe Böhn:
In den Abschnitten östlich und südöstlich von Epéhy sowie zwischen Omignon-Bach und
der Somme nahm der Artilleriekampf am Nachmittage wieder größere Stärke an. Infanterieangriffe, die der Engländer gegen unsere Linien südöstlich von Epéhy richtete, wurden abgewiesen. Wie in den letzten Tagen zeichnete sich auch gestern die 2. Garde-Infanteriedivision besonders aus. Während der Nacht hielt starke Feuertätigkeit an; in nächtlichen Angriffen östlich von Epéhy fasste der Feind in einzelnen Grabenstücken Fuß. Vorfeldkämpfe an der Oise.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Zwischen Ailette und Aisne flaute die Gefechtstätigkeit gestern ab. Erkundungsgefechte in der Champagne.
Heeresgruppe Gallwitz:
Zwischen der Côte Lorraine und der Mosel war der Artilleriekampf am frühen Morgen zeitweilig gesteigert. Der Feind, der mit stärkeren Abteilungen gegen Haumont, südlich von Damptvitoux und Rembercourt vorstieß und mit Erkundungsabteilungen mehrfach gegen unsere Stellung heranfühlte, wurde abgewiesen. Westlich der Mosel schoben wir unsere Linie etwas vor.
Oberleutnant Lörzer errang seinen 42., Leutnant Bäumer seinen 30. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Ein französischer Truppentransportdampfer versenkt

Berlin, 23. September. (Amtlich.) 
Auf dem Mittelmeer-Kriegsschauplatz versenkten unsere Unterseeboote 20000 Brutto-Registertonnen Schiffsraumes, darunter einen französischen Truppentransportdampfer nahe der französischen Küste. 

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Bulgarischer Rückzug zwischen Cerna und Wardar

Sofia, 23. September. (Generalstabsbericht vom 22. September.)
Mazedonische Front:
Westlich des Ochridasees und an der Cerwena Stena eine Zeitlang heftiges Geschützfeuer seitens des Feindes. Am Perister und nördlich Bitolia wurden Sturmabteilungen des Feindes nach Handgemenge zurückgeworfen; wir machten Griechen und Franzosen zu Gefangenen. Westlich der Cerna bestanden unsere Bataillone schwere Kämpfe mit starken feindlichen Kräften um die Höhen südlich von Trojatzi und Drenowo; infolge der Zurückbiegung der Front im Winkel zwischen Cerna und Wardar wurden unsere benachbarten Truppenteile auf neue Stellungen südlich Prilep und nördlich Dojran zurückgenommen.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im September 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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