Der Weltkrieg am 21. September 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Essigny-le-Grand geräumt

Großes Hauptquartier, 21. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Östlich von Merkem wurde ein belgischer Teilangriff abgewiesen. Rege Erkundungstätigkeit zwischen Lys und Scarpe. Bei Abwehr englischer Bataillone, die nördlich von La Bassée vorstießen, machten wir 50 Gefangene.
Heeresgruppe Böhn:
Zwischen Gouzeaucourt und der Somme zeitweilig starke Artillerietätigkeit. Ein englischer Teilangriff nordwestlich von Bellicourt scheiterte vor unseren Linien. Südlich der Somme nahmen wir unsere noch weit vor der Stellung belassenen Vortruppen auf diese zurück und räumten somit auch Essigny-le-Grand.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Zwischen Vauxaillon und Jony folgten am Abend heftigem Feuer feindliche Angriffe. Auf dem Höhenrücken westlich von Jony faßte der Feind Fuß. Im übrigen wurde er abgewiesen.
Bei den Heeresgruppen Gallwitz und Albrecht keine besondere Gefechtstätigkeit.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Englische Großangriffe vor der Siegfried-Front gescheitert

Berlin, 21. September, abends. (Amtlich.) 
Vor unserer Siegfried-Front zwischen dem Walde von Gouzeaucourt und Hardicourt sind große einheitliche Angriffe der Engländer unter schwersten Verlusten für den Feind gescheitert.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 21. September.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Eine feindliche Unternehmung gegen Stellungsteile im Tonale-Abschnitt wurde durch unser Vernichtungsfeuer im Keime erstickt.
In den Judikarien, im Conceitale, bei Mori und auf der Hochfläche örtliche Kleinkämpfe.
Zwischen Brenta und Piave beschränkte sich der Italiener nach den Mißerfolgen der letzten Tage auf schwächere Vorstöße gegen unsere Tassonstellungen nordöstlich des Monte Pertica, die alle restlos abgewiesen wurden. Westlicher Kriegsschauplatz: Bei den k. und k. Truppen nichts von Belang.
Albanien:
Keine nennenswerte Gefechtstätigkeit.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Ein französisches U-Boot versenkt

Wien, 21. September. 
Das Kriegsministerium, Marinesektion, teilt mit: 
Eines unserer Unterseeboote hat am 20. September frühmorgens vor dem Kap Radoni (nördlich Durazzo) ein großes französisches Unterseeboot mit Torpedoschuß versenkt. Außer dem zweiten Offizier dieses Unterseebootes, Fregattenleutnant Eugen Lapeyre, konnte niemand gerettet werden.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 21. September.
Die schweren Kämpfe an der Palästinafront dauern an. Die Engländer führen ihren Angriff mit besonderem Nachdruck zwischen der Wüste und der Eisenbahn. Zur Verkürzung unserer Front gehen unsere Kräfte auch östlich der Eisenbahn nach tapferer Abwehr aller feindlichen Angriffe befehlsgemäß in neue Stellungen nördlich der bisherigen Linien.

 

Der 1. Weltkrieg im September 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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