Der Weltkrieg am 7. September 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Kampf in der Linie Aubigny - Villequier - Aumont

Großes Hauptquartier, 7. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Böhn:
Nordwestlich von Langemark machten bayerische Truppen bei örtlichem Vorstoß mehr als 100 Gefangene. Südlich von Ypern schlugen wir mehrfache Angriffe der Engländer zurück.
An den Schlachtfronten entwickelten sich heftige Infanteriegefechte im Vorgelände unserer Stellungen. Unsere Nachhuten zwangen den Feind in der Linie Fins-Lieramont-Longavesnes zur Entwicklung und zu verlustreichen Angriffen. Unsere Schlachtflieger griffen feindliche Kolonnen beim Übergang über die Somme bei Brie und St. Christ mit Erfolg an. An der Somme und Oise ist der Feind über Ham und Chauny gefolgt und stand am Abend mit unseren Nachhuten in der Linie Aubigny-Villequier-Aumont. Zwischen Oise und Aisne lebhafte Vorfeldkämpfe. Beiderseits von Vauxaillon wurde stärkere Angriffe des Feindes abgewiesen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Östlich von Vailly stehen wir an der Aisne in Gefechtsfühlung mit dem Feinde. Auf den Höhen nordöstlich von Fismes wiesen wir erneute Angriffe der Amerikaner ab.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 7. September.
Mazedonische Front:
Südlich von Perister drang einer unserer Sturmtrupps in feindliche Gräben ein und kehrte mit französischen Gefangenen zurück. Beiderseits des Dobropolje versuchten feindliche Stoßtrupps nach Artillerievorbereitung in unsere Gräben einzudringen, wurden aber durch unser Feuer zerstreut. Heftiges feindliches Artilleriefeuer auf unsere Stellungen südlich der Huma, das sich zeitweise zum Trommelfeuer steigerte. Südlich Gewgheli und östlich des Wardar näherten sich englische Infanteriegruppen unsern Drahtverhauen, wurden aber durch Artilleriefeuer zerstreut und ließen mehrere Tote zurück, darunter einen Offizier. Auf dem Vorgelände westlich von Serres vertrieb unsere Artillerie mehrere griechische Erkundungsabteilungen.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 7. September.
Palästinafront: Im Küstenabschnitt brachten wir von einer erfolgreichen Patrouillenunternehmung Gefangene ein. Auf unserem linken Flügel führten wir einen wohlgelungenen Vorstoß gegen feindliche Kavallerie aus. Östlich des Jordan, südwestlich Rabe Fendi (nordöstlich der Jordanmündung) wurde ein attackierendes feindliches Kavallerieregiment zusammengeschossen. Ein anderes gegen unsere Stellungen anreitendes Kavallerieregiment flüchtete vor unserem Feuer. 70 Tote des Gegners blieben auf dem Gefechtsfelde. Einige unverwundete Gefangene, viele Pferde und Waffen wurden eingebracht. Nach Erfüllung ihrer Auftrages kehrte unsere Truppe befehlsgemäß und vom Gegner ungestört in ihre Ausgangsstellungen zurück. Auf der übrigen Front nur geringes beiderseitiges Artilleriefeuer.
An der Hedschasbahn bei Dschardun wurden vorfühlende feindliche Aufklärungsabteilungen vertrieben. Sonst keine besonderen Ereignisse.

 

Der französische Heeresbericht:

7. September.
Während des Tages rückten unsere Truppen 7-8 km in die Tiefe vor. An der Somme-Front konnte der Feind, dessen Widerstand stark zunahm, trotz allen seinen Anstrengungen sich dem Übergang über den St. Quentin-Kanal nicht widersetzen. Unsere Truppen haben ihn bei der Tugny-Brücke und bei St. Simon nach heftigem Kampfe überschritten. Diese beide Ortschaften sind in unserem Besitz. Von Norden nach Süden halten wir folgende allgemeine Linie: Vaulx - Fluquieres - Happencourt - Osten der Brücke von Tugny - St. Simon - Avesnes - westliche Umgebung von Jussy - Eisenbahnlinie Ham - Tergnier - Amigny-Rouy - Barisis. Der Feind ließ überall sehr bedeutendes Material in unseren Händen.

 

Der 1. Weltkrieg im September 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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