Der deutsche Heeresbericht:
Bapaume
geräumt - Rückverlegung der Kampffront
Großes
Hauptquartier, 30. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Böhn:
Vorfeldkämpfe beiderseits der Lys und nördlich der Scarpe.
Südöstlich von Arras wurden Infanterie und Panzerwagen des Feindes
beim Anmarsch auf das Schlachtfeld von Artillerie und Schlachtfliegern
wirksam gefaßt. Gegen Mittag nahm der Feind seine Angriffe wieder
auf. Ihr Schwerpunkt lag gestern südlich der Straße Arras-Cambrai.
Den aus Cherisy und Fontaine heraus gegen Hendecourt mehrfach anstürmenden
Feind schlugen wir in hartem Kampfe zurück.
Weiter südlich drang der Engländer in Bullecourt und Riencourt
ein. In dem Grabengewirr und Trichterfeld früherer Schlachten spielten
sich hier erbitterte Kämpfe ab. Riencourt wurde dem Feinde wieder
entrissen, auch der Ostteil von Bullecourt wieder genommen. Am Nachmittage
dehnte der Feind seine Angriffe bis nordöstlich von Bapaume aus.
Sie brachen meist schon in unserem Feuer zusammen. Aus St. Leger und Mory
heraus griff er fünfmal vergeblich an. Zahlreiche Panzerwagen wurden
vernichtet.
Nördlich der Somme haben wir in Verbindung mit den südlich des
Flusses durchgeführten Bewegungen die Verteidigung in die Linie östlich
von Bapaume - nordwestlich von Péronne verlegt. Der Feind ist gestern
zögernd über Bapaume-Combles-Maurepas gefolgt.
Zwischen Péronne und der Oise Infanteriegefechte auf dem Westufer
der Somme und des Kanals. Starke Angriffe, die der Feind südöstlich
von Nesle und aus Noyon heraus gegen unsere neuen Linien nordöstlich
der Stadt führte, wurden abgewiesen.
An der Ailette faßte der Franzose westlich von Folembray in geringer
Tiefe auf dem östlichen Ufer Fuß. Zwischen Ailette und Aisne
nahm er im Verein mit Amerikanern seine Angriffe wieder auf.
Zwischen Pont St. Mard und Chavigny stürmte er seit frühem Morgen
gegen unsere Linien an. Panzerwagen führten immer wieder von neuem
die dichten Angriffswellen der Infanterie vor. Magdeburgische, hannoversche,
thüringische und Garderegimenter brachten die mit doppelter Übermacht
geführten Angriffe des Feindes völlig zum Scheitern. 72 Panzerwagen
wurden zerschossen. Unteroffizier Cropmeier, Gefreiter Manske und Schlottau
von der 1. Maschinengewehr-Kompagnie des 1. Garde-Regiments zu Fuß
haben gemeinsam 5 Panzerwagen vernichtet. Vom Infanterieregiment Nr. 165
wurden 20 Panzerwagen zerstört. Der Franzose hat hier gestern eine
schwere Niederlage erlitten, seine Verluste sind ungewöhnlich hoch.
Wir machten Gefangene von 10 verschiedenen Divisionen.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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