Der Weltkrieg am 14. August 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Teilkämpfe an Somme und Avre


Leutnant Bolle

Leutnant Röth

Großes Hauptquartier, 14. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Erfolgreiche Vorfeldkämpfe zwischen Yser und Scarpe. Südlich von Merris und südlich der Lys scheiterten Vorstöße des Feindes.
Heeresgruppe Generaloberst v. Böhn:
Teilkämpfe beiderseits der Somme und nördlich der Avre. Westlich und südwestlich von Lassigny griff der Feind von neuem an. Beiderseits von Canny brach der Angriff in unserem Feuer zusammen. Weiter südlich schlugen wir den Feind im Gegenstoß ab.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Kleinere Infanteriegefechte an der Vesle und östlich von Reims.
Leutnant Bolle errang seinen 30., Oberleutnant Lörzer seinen 29. und Leutnant Röth seinen 20. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Ein erfolgreicher Tag

Berlin, 14. August. (Amtlich.)
Im Laufe des 13. August haben unsere Flugzeugstreitkräfte des Marinekorps neun feindliche Flugzeuge abgeschossen. Leutnant z. S. Sachsenberg errang seinen 19. und 20., Leutnant Osterkamp seinen 19. Luftsieg.

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Feindlicher Fliegerangriff auf Frankfurt a. M.

Berlin, 14. August.
Am 12. August wurde gegen 9 Uhr vormittags die offene Stadt Frankfurt a. M. von einer Anzahl feindlicher Flieger angegriffen. Der Flugmeldedienst war ihnen vorausgeeilt, hatte alle in Betracht kommenden Stellen rechtzeitig gewarnt und es dadurch den Kampfstaffeln ermöglicht, den Feind schon auf dem Anfluge in zähe Kämpfe zu verwickeln. Dabei wurde ein Teil des anfliegenden Gegners abgedrängt und zwei Flugzeuge abgeschossen. Der Rest des Feindes wurde, als er sich der Stadt näherte, von den Abwehrformationen unter Feuer genommen, so daß ihm ein gezielter Bombenwurf nicht gelang. Er warf daher wahllos eine Anzahl Bomben auf die Stadt. Neben Sachschaden sind leider auch 10 Tote und 11 Verletzte zu beklagen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Angriffe der Italiener im Tonale-Gebiet

Wien, 14. August.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Im Tonale-Gebiet schritt der Feind gestern zu den von uns seit längerer Zeit erwarteten Angriffen. Er leitete sie am Vormittag durch Vorstöße gegen die in den Quellgebieten des Noce und der Sarca di Genova stehenden Postierungen ein. Nachmittags folgte nach starker Artillerievorbereitung das Vorgehen auf unsere Tonale-Stellung. Die Kämpfe verliefen für uns günstig; vom Zurückdrängen einiger vorgeschobener Hochgebirgsposten abgesehen, errangen die Italiener nirgends Erfolge. Sonst im Südwesten keine besonderen Ereignisse.
Albanien:
Östlich des Devolitales bemächtigten sich unsere Bataillone einiger Stützpunkte des Feindes.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 14. August.
Mazedonische Front:
Nördlich von Bitolia drang eine unserer Angriffsabteilungen in die feindlichen Gräben ein und brachte von dort französische Gefangene zurück. Östlich der Cerna zwischen Gradeschnitza und Tarnowa kurze Feuerangriffe seitens des Feindes. Südlich und südöstlich des Dobropolje zerstreuten unsere vorgeschobenen Einheiten mit starken Bombenwürfen feindliche Angriffsabteilungen. Nördlich von Liumnitza war die Feuertätigkeit auf beiden Seiten zeitweilig ziemlich lebhaft. Östlich des Wardar und in der Ebene vor den Stellungen restlich von Serres verjagten wir durch Feuer englische Erkundungsabteilungen.

 

Der 1. Weltkrieg im August 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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