Der Weltkrieg am 18. Juli 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Die Abwehrschlacht südlich der Marne gewonnen - Erfolge am Nordufer der Marne

Großes Hauptquartier, 18. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Nördlich von Lens und östlich von Villers-Bretonneux wurden örtliche Angriffe des Feindes abgewiesen. Die tagsüber mäßige Gefechtstätigkeit lebte am Abend auf und nahm während der Nacht zeitweilig südwestlich von Ypern und bei Wiederholung der feindlichen Angriffe östlich von Villers-Bretonneux größere Stärke an. Bei reger Erkundungstätigkeit machten wir mehrfach Gefangene.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Die Armee des Generalobersten v. Böhn stand gestern tagsüber in schwerem Kampf. Durch neu herangeführte Divisionen verstärkt, setzte der Feind von neuem nach mehrstündiger Artillerievorbereitung zu großem einheitlichen Gegenangriff gegen unsere ganze Front südlich der Marne an. Am Abend war die Schlacht zu unseren Gunsten entschieden. Unter schweren Verlusten brachen die Angriffe des Feindes zusammen. Aus kleinen Ortschaften südöstlich von Mareuil, in die der Feind vorübergehend eindrang, warf ihn unser Gegenstoß wieder hinaus. Auch auf dem Nordufer des Flusses versuchte der Feind vergeblich, uns unsere Erfolge streitig zu machen. Bei Erstürmung eines Bergrückens südlich von Pourcy nahmen wir seine Besatzung mit ihrem Regimentskommandeur und mehreren Geschützen gefangen.
Östlich von Reims blieb die Lage unverändert. Artilleriefeuer wechselnder Stärke. Nordwestlich von Massiges führte der Feind kleinere Angriffe, die in unserem Gegenstoß zusammenbrachen.
Gestern wurden 23 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Leutnant Jacobs errang seinen 23. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Neue schwere Kämpfe zwischen Aisne und Marne

Berlin, 18. Juli, abends. (Amtlich).
Zwischen Aisne und Marne hat der Franzose mit starken Kräften und Panzerwagen angegriffen und etwas Gelände gewonnen. Unsere bereitstehenden Reserven haben in den Kampf eingegriffen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Feindlicher Bombenangriff auf Pola

Wien, 18. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
In Italien keine besonderen Ereignisse.
In Albanien hat der Gegner die Fühlung mit unseren Sicherungstruppen aufgenommen.

  Der Chef des Generalstabes.

Ereignisse zur See:
Am 17. Juli in den Morgenstunden wurde Pola von mehreren Geschwadern feindlicher Land- und Seeflugzeuge mit ungefähr 200 Bomben belegt. An Opfern sind zwei Tote (Zivilarbeiter) und mehrere Verletzte zu beklagen. Der angerichtete Schaden ist unbedeutend.

Flottenkommando. 1)

 

Der französische Heeresbericht:

18. Juli 1918.
Nachdem die deutsche Offensive auf der Front in der Champagne und auf der gebirgigen Front von Reims am 15., I6. und 17. Juli gebrochen war, gingen die französischen Truppen in Verbindung mit den amerikanischen Streitkräften am 18. Juli zum Angriff auf die deutschen Stellungen zwischen der Aisne und der Marne auf einer Ausdehnung von 45 km über. Ausgehend von der Front Ambleny-Longpont-Troësnes-Bouresches, erzielten wir einen bedeutenden Fortschritt in den feindlichen Linien. Wir erreichten die Ebenen, die Soissons beherrschen, südwestlich der Gegend von Chaudun, zwischen Villers-Helon und Noroy-sur-Ourcq. Unsere Truppen überschritten die allgemeine Linie Marizy-St. Genevieve-Hautevesnes-Belleau. Über 20 Dörfer wurden durch den bewundernswerten Schneid der französisch-amerikanischen Truppen wieder zurückgewonnen.

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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