Der Weltkrieg am 11. Juni 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT

Die deutsche Offensive 1918: Artillerie unterstützt die zwischen Montdidier und Noyon angreifenden Truppen
Deutsche Artillerie unterstützt die zwischen Montdidier und Noyon angreifenden Truppen

 Der deutsche Heeresbericht:

Siegreiches Vordringen nördlich Compiègne - 
Der Übergang über die Matz erkämpft 


v. Oetinger

v. Webern

Großes Hauptquartier, 11. Juni.   
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Die tagsüber mäßige Gefechtstätigkeit lebte nur beiderseits der Somme auf. Nach starker Feuersteigerung griff der Feind am Abend zwischen Ancre und Somme an. Örtlicher Einbruch des Gegners an der Straße Corbie-Bray wurde durch Gegenstoß zum Stehen gebracht.  Vor der übrigen Front brach der Angriff blutig zusannen. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
In zwei Kampftagen hat der Angriff der Armee des Generals v. Hutier zu dem beabsichtigten Erfolg geführt und uns in den Besitz des Höhengeländes südwestlich von Noyon gebracht. Der Stoß traf einen auf unseren Angriff vorbereiteten tiefgegliederten Feind in stärker Stellung. Die französischen Divisionen konnten trotzdem der ungestümen Angriffskraft unserer Truppe nicht widerstehen. Auch die zu einheitlichen Gegenangriffen herangeführten Divisionen der französischen Heeresreserve wurden gestern in erbitterten Kämpfen zurückgeschlagen.  Auf dem rechten Angriffsflügel behaupteten Truppen des Generals v. Oettinger die südlich von Assainvillers genommenen feindlichen Linien gegen heftige Gegenangriffe. 
Die Truppen des Generals v. Webern stehen im Kampf bei Courcelles und Mery. Beiderseits der großen Straße Roye-Estrees St. Denis eroberten sie den Höhenrücken östlich von Mery, durchstießen die vierte feindliche Stellung und warfen den Feind auf die Aronde zurück. 
Trotz zäher feindlicher Gegenwehr erkämpften sie die Truppen des Generals v. Schoeler den Übergang über die Matz. Nach Erstürmung der Höhe von Marqueglise und des Vignemont drangen sie in unaufhaltsamem Angriff bis Antheuil vor. 
Das Korps des Generals Hofmann hat in stetem Kampf das feindliche Stellungsgewirr auf den Höhen südlich von Thiescourt durchstoßen. Auf den nach Süden zur Oise abfallenden Hängen drangen wir bis Ribecourt vor. 
Die Gefangenenzahl hat sich auf mehr als 10000 erhöht. Damit steigt die Zahl der von der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz seit 27. Mai eingebrachten Gefangenen auf etwa 75000. 
An der Front von der Oise bis Reims ist die Lage unverändert. Erneute Angriffe des Feindes nordwestlich von Château-Thierry brachen verlustreich zusammen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 11. Juni. 
Palästinafront: In den späten Abendstunden des 9. Juni erneuerte der Feind nach starker Artillerievorbereitung seinen Angriff im Küstenabschnitt. Durch unser gut liegendes Artillerie-, Maschinengewehr- und Infanteriefeuer erlitt der Feind schwerste Verluste. Wiederum ist der feindliche Angriff gescheitert.

 

Der französische Heeresbericht:

11. Juni.
Die Schlacht dauerte von Montdidier bis zur Maas an. Auf dem linken Flügel haben unsere Truppen, unterstützt durch Panzerwagen, heute nachmittag auf einer Front von 12 km zwischen Ribecourt und St. Maur einen Gegenangriff unternommen. Trotz dem heftigen Widerstand des Feindes erreichten wir die Ränder südlich von Le Fretoy, nahmen die Höhe zwischen Courcelles und Mortemer und trugen unsere Linien um mehr als 2 km östlich von Mery vor. Wir haben ebenfalls Belloy und den Genlis-Wald wieder genommen und den Südrand von St. Maur erreicht. Der Feind, der schwere Verluste erlitt, ließ über 1000 Gefangene und mehrere Kanonen in unserer Hand.

 

Der 1. Weltkrieg im Juni 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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