Der Weltkrieg am 30. April 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Heftige Kämpfe bei Loker

Großes Hauptquartier, 30. April. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Auf dem Schlachtfelde in Flandern entwickelten sich in einzelnen Abschnitten heftige Infanteriekämpfe. Nördlich von Voormezeele und Groote Vierstraat nahmen wir mehrere englische Gräben. Bei Loker in die feindlichen Linien eindringende Sturmabteilungen stießen mit starken französischen Gegenangriffen zusammen. Im Verlaufe dieser Kämpfe konnte sich der Feind in Loker festsetzen. Seine Versuche, über den Ort hinaus vorzudringen, Scheiterten. Die tagsüber starke Artillerietätigkeit dehnte sich auf das ganze Gebiet des Kemmel aus und hielt bis zur Dunkelheit an. 
An der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit auf Erkundungen und zeitweilig auflebendes Artilleriefeuer beschränkt. 
Mazedonische Front: 
Zwischen Wardar und Dojransee brach ein nach mehrtägiger Artillerievorbereitung erfolgter feindlicher Vorstoß vor unseren Linien zusammen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Die Beute der Westschlacht: 127000 Gefangene, 1600 Geschütze

Berlin, 30. April.
Mit der Eroberung des Kemmelmassivs hat sich die deutsche Beute in der Westschlacht bis zum 1. Mai auf über 127000 gezählte unverwundete Gefangene und mehr als 1600 Geschütze gesteigert. Besonders erwähnenswert ist, daß die am Kemmel eingebrachten Gefangenen zum ganz überwiegenden Teil den Elitedivisionen der französischen Armee angehören. Auch die nach vielen Tausenden zählende Maschinengewehrbeute ist wieder um einige hundert vermehrt.
1)

 

Wiborg erobert

Berlin, 30. April, abends. 
Das finnische Hauptquartier meldet: 
Wiborg ist erobert.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 30. April. 
Amtlich wird verlautbart:
Die Gefechtstätigkeit an der Südwestfront nahm wieder beträchtlich zu. An der Piave wurden mehrere Vorstöße des Feindes abgewiesen.

 Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im April 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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