Der Weltkrieg am 15. März 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Bachmatsch in der Ukraine besetzt

Großes Hauptquartier, 15. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Die tagsüber schwache Artillerietätigkeit verstärkte sich vor Einbruch der Dunkelheit in wenigen Abschnitten. Während der Nacht lebte sie in Verbindung mit eigenen und feindlichen Erkundungsvorstößen vorübergehend auf. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
Die Blinkstelle der Franzosen auf der Kathedrale von Reims wurde erneut in Tätigkeit beobachtet. Heftiges Zerstörungsfeuer lag von Mittag an auf unseren Stellungen nördlich und nordöstlich von Prosnes. Starke französische Abteilungen, die am Abend in breiter Front vorstießen, konnten nur westlich von der Straße Thuizy-Nauroy in unserem vorderen Graben Fuß fassen; im übrigen wurden sie im Nahkampf zurückgeworfen. 
Auf dem östlichen Maas-Ufer hielt tagsüber gesteigerte Feuertätigkeit an. 
Osten: 
Feindliche Banden, die in der Ukraine die von Gomel und Kiew nach Bachmatsch führenden Bahnen bedrohten, wurden in mehrfachen Kämpfen zerstreut. Bachmatsch wurde besetzt.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 15. März. 
An der mazedonischen Front in der Nähe der Straße Bitolia-Ressen östlich von Bratjondal zeitweise heftigeres beiderseitiges Artilleriefeuer. Nördlich von Bitolia rückten französische Kompagnien nach längerer Artillerievorbereitung bis an unsere Posten vor, wurden aber von Sperrfeuer empfangen und durch Gegenangriffe unserer vorgeschobenen Einheiten mit schweren Verlusten verjagt. Danach drang eine unserer Sturmkolonnen in die feindlichen Gräben ein und holte mehrere Gefangene und 3 Selbstladegewehre heraus. Im Cernabogen in der Nähe von Nacovo setzte der Feind seine Feuerangriffe fort, auf welche unsere Artillerie ziemlich kräftig antwortete. Im Westen des Wardar mehrere gelungene Feuerüberfälle unsererseits. In der Struma-Ebene südlich von Barakli-Araki-Djoumaia Patrouillengefechte, in denen wir englische Gefangene machten. Feindliche Monitore beschossen ohne Erfolg vom Meerbusen von Orfano aus unsere Stellungen in der Nähe der Strumamündung. 
An der Dobrudschafront Waffenstillstand.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 15. März. 
Palästinafront: Im westlichen Abschnitt stärkeres gegenseitiges Artilleriefeuer aller Kaliber. In der Mitte Ruhe. Im östlichen Abschnitt in der Nacht Patrouillenkämpfe, bei Tage geringes Artilleriefeuer. Im Jordantal Patrouillentätigkeit. 
In Erzerum beträgt die Zahl der bisher genommenen Geschütze 168. Eine weitere Steigerung dieser Zahl ist zu erwarten. Außerdem wurden zahlreiche Minenwerfer, Maschinengewehre und viel Munition erbeutet.

 

Der 1. Weltkrieg im März 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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