Der Weltkrieg am 26. Januar 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Artilleriekämpfe im Westen und an der Brenta

Großes Hauptquartier, 26. Januar. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
An der flandrischen Front zwischen dem Blankartsee und der Lys, bei Lens und beiderseits der Scarpe von Mittag an Artilleriefeuer. Unsere Infanterie brachte von Erkundungen bei Lens, Croisilly und Epehy Gefangene zurück. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
In einzelnen Abschnitten am Oise-Aisne- Kanal, in der Champagne und auf beiden Ufern der Maas lebte die Feuertätigkeit auf. Westfälische Stoßtruppen holten nach kurzer vorbereitender Feuerwirkung aus den französischen Gräben im Walde von Avocourt 24 Gefangene und 1 Maschinengewehr. Ebenso hatte ein kühner Handstreich gegen die feindlichen Linien am Cauriereswalde vollen Erfolg. 
In den letzten vier Tagen wurden im Luftkampf und von der Erde aus 25 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Unsere Flieger führten erfolgreiche Angriffe gegen die französische Nordküste durch. Gute Wirkung wurde in Dünkirchen, Calais und Boulogne beobachtet. Leutnant Roeth brachte gestern innerhalb weniger Minuten drei französische Fesselballone brennend zum Absturz. 
Italienische Front: 
Auf der Hochfläche von Asiago und zu beiden Seiten der Brenta kam es zu lebhaften Artilleriekämpfen.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
   Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 26. Januar. 
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Artillerietätigkeit war namentlich auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden und beiderseits der Brenta sehr lebhaft.

Der Chef des Generalstabes.

 

Deutsche U-Boote an der brasilianischen Küste

Bern, 26. Januar.
Die französische Presse meldet, daß amerikanischen Zeitungen zufolge an der amerikanischen und südafrikanischen Küste, besonders in der Nähe von Brasilien, deutsche U-Boote gesehen worden seien.
1)

 

Die "Göben" wieder flott geworden

Berlin, 27. Januar.
Wie uns von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, ist der türkische Panzerkreuzer "Sultan Jawus Selim" (früher "Göben"), der auf dem Rückmarsch von dem Vorstoß nach der Insel Imbros an der Enge bei Nagara festgekommen war, in die Dardanellen eingelaufen.

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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