Der Weltkrieg am 16. Dezember 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern unterzeichnet den Waffenstillstand mit Rußland
Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern unterzeichnet den Waffenstillstand mit Rußland

 Der deutsche Heeresbericht:

Englische Vorstöße bei Monchy und Bullecourt gescheitert

Großes Hauptquartier, 16. Dezember.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Am Schloßpark von Poezelhoek haben wir unsere Linien nach Abwehr eines feindlichen Teilangriffes vorgeschoben und Gefangene gemacht.
Lebhafte Artillerietätigkeit von der Scarpe bis zur Oise; bei Monchy und südwestlich von Cambrai nahm sie erhebliche Stärke an. Englische Vorstöße bei Monchy und Bullecourt scheiterten. - In Erkundungsgefechten an vielen Stellen der französischen Front wurden Gefangene eingebracht.
Östlicher Kriegsschauplatz:
In Brest-Litowsk ist am 15. Dezember von Seiner Königlichen Hoheit dem Generalfeldmarschall Prinzen Leopold von Bayern und Vertretern der verbündeten Mächte ein Waffenstillstandsvertrag mit Rußland für die Dauer von 28 Tagen, gültig vom 17. Dezember, 12 Uhr mittags ab, unterzeichnet worden.
Mazedonische Front:
Rege Tätigkeit der Engländer zwischen Wardar und Dojransee.
Italienische Front:
In Erweiterung ihrer Erfolge haben österreichisch-ungarische Truppen italienische Stellungen südlich vom Col Caprile erstürmt und mehrere hundert Mann, darunter 19 Offiziere, gefangen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der Waffenstillstand mit Rußland unterzeichnet - Beginn der Friedensverhandlungen

Berlin, 16. Dezember. (Amtlich.) 
Von den bevollmächtigten Vertretern der russischen Obersten Heeresleitung einerseits und den Obersten Heeresleitungen von Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und der Türkei anderseits ist am 15. Dezember 1917 in Brest-Litowsk der Waffenstillstand unterzeichnet worden. Der Waffenstillstand beginnt am 17. Dezember mittags und gilt bis zum 14. Januar 1918. Falls er nicht mit siebentägiger Frist gekündigt wird, dauert er automatisch weiter. Er erstreckt sich auf alle Land-, Luft- und Seestreitkräfte der gemeinsamen Fronten. 
Nach Artikel IX des Vertrags beginnen nunmehr im Anschluß an die Unterzeichnung des Waffenstillstandes die Verhandlungen über den Frieden.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 16. Dezember.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Gestern ist zu Brest-Litowsk ein für alle russischen Fronten geltender Waffenstillstand abgeschlossen, der mindestens bis zum 14. Januar zu dauern hat.
Italienische Front:
Im Gebiet des Col Caprile bauten österreichisch-ungarische Regimenter ihre Erfolge aus, wobei wieder einige hundert Gefangene in unserer Hand blieben. An der Piave Artilleriekämpfe.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 16. Dezember.
Mazedonische Front:
An mehreren Punkten der Front hielt das Artilleriefeuer tagsüber an, es war südlich von Dojran ein wenig stärker. Im Strumatal verjagten unsere Erkundungsabteilungen eine englische Infanterieabteilung. Östlich des Wardar lebhafte Fliegertätigkeit.

 

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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