Der Weltkrieg am 2. Dezember 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Neue schwere Verluste der Engländer bei Cambrai

Großes Hauptquartier, 2. Dezember.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern steigerte sich das tagsüber mäßige Feuer am Abend beiderseits von Passchendaele zu größter Heftigkeit und blieb auch die Nacht hindurch stark.
Die Kämpfe bei Cambrai dauern an. In dem Abschnitt von Inchy bis Bourlon entwickelte sich nach erfolgreichen eigenen Unternehmungen am Nachmittage lebhafte Artillerietätigkeit. Feindliche Infanterieangriffe wurden westlich von Moeuvres durch unser Feuer erstickt, östlich von Moeuvres brachen sie vor unseren Linien zusammen. Das Dorf Masnières wurde vom Feinde gesäubert, Gefangene wurden dabei eingebracht Starke Gegenangriffe richtete der Feind mit neu herangeführten Kräften gegen die ihm auf dem Westufer der Schelde entrissenen Stellungen. Nach erbittertem, bis in die Dunkelheit währenden Ringen warfen wir den Feind zurück.
Aus Epehy heraus anreitende indische Kavallerie wurde zusammengeschossen. Gleichen Mißerfolg hatten Infanterieangriffe, die der Feind nach starker Feuervorbereitung gegen unsere Linien westlich von Vendhuille ansetzte.
Der gestrige Tag kostete den Engländern besonders schwere Verluste. Mehrere hundert Gefangene blieben in unserer Hand. Aus dem Kampfgebiet wurden bisher 53 erbeutete englische Geschütze und mehr als 100 Maschinengewehre geborgen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Nördlich von Pinon brachten Sturmtruppen von erfolgreicher Unternehmung Gefangene ein. Ein französischer Vorstoß westlich vom Brimont scheiterte.
Auf dem östlichen Maasufer lebte das Artilleriefeuer nur vorübergehend auf.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Beiderseits von Altkirch erhöhte Artillerietätigkeit.
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Keine größeren Kampfhandlungen.
Mazedonische Front:
Zwischen Ochrida- und Prespasee sowie im Cerna-Bogen lebte das Feuer auf. Westlich vom Ochridasee und am Wardar erfolgreiche Erkundungsgefechte.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 2. Dezember.
Amtlich wird verlautbart:
Auf dem Monte Pertica wurde wieder ein italienischer Angriff abgeschlagen. Sonst über Venetien nichts zu melden.
An der unteren Vojusa verlief ein Stoßtruppunternehmen erfolgreich.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 2. Dezember.
Mazedonische Front:
Westlich Bitolia auf den Höhenstellungen, im Cerna-Bogen und in der Gegend von Moglena war das Störungsfeuer der Artillerie ziemlich lebhaft. Im oberen Skumbitale und auf dem linken Ufer des Wardar für uns günstige Artillerietätigkeit. In der Nähe der unteren Struma wurden mehrere feindliche Abteilungen durch Feuer verjagt.

 

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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