Der Weltkrieg am 21. November 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

Der 1. Weltkrieg: Ein englischer Tank im Vormarsch während der Schlacht bei Cambrai
Ein englischer Tank im Vormarsch während der Schlacht bei Cambrai

 Der deutsche Heeresbericht:

Der englische Durchbruchsversuch bei Cambrai

Großes Hauptquartier, 21. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern lebte das Feuer von Mittag an bei Dixmuiden und vom Houthoulster Walde bis Becelaere auf. Zwischen Poelkapelle und Passchendaele nahm es auch gestern wieder große Heftigkeit an.
Gesteigerter Feuerwirkung an mehreren Stellen im Artois folgten feindliche Erkundungsvorstöße, die abgewiesen wurden.
Zwischen Arras und St. Quentin leitete starker Artilleriekampf englische Angriffe ein, deren Hauptstoß zwischen den von Bapaume und Péronne auf Cambrai führenden Straßen angesetzt war. Während dieser den Durchbruch unserer Stellungen in Richtung auf Cambrai erstrebte, hatten die nördlich und südlich vom Hauptkampffelde bei Riencourt und Vendhuille geführten Nebenangriffe örtlich begrenzte Ziele. Zwischen Fontaine les Croisilles und Riencourt konnte der Gegner nicht über unsere vorderste Linie hinaus vordringen.
Auf dem Hauptangriffsfelde gelang es dem Feinde, unter dem Schutze zahlreicher Panzerkraftwagen Gelände zu gewinnen. Unsere Reserven fingen den Stoß in rückwärtigen Stellungen auf.
Die in der Kampfzone gelegenen Ortschaften, unter ihnen Graincourt und Marcoing, blieben dem Feinde. Teile des in der Stellung eingebauten Materials gingen verloren. Südlich von Vendhuille brach der Angriff einer englischen Brigade verlustreich zusammen.
Bei und südlich von St. Quentin war der Artillerie- und Minenwerferkampf zeitweilig gesteigert. Ein am Abend nördlich von Alaincourt erfolgender Vorstoß der Franzosen wurde abgewiesen.
Das scharfe Feuer in den Kampfabschnitten hielt bis Mitternacht an und ließ dann nach. Heute früh hat es bei Riencourt erneut in großer Stärke begonnen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Erhöhte Gefechtstätigkeit nordwestlich von Pinon und östlich von Craonne.
Auf dem östlichen Maasufer lebte das Feuer nach Abwehr eines französischen Vorstoßes in den Morgenstunden am Chaume-Walde tagsüber nicht mehr auf.
Östlicher Kriegsschauplatz und mazedonische Front:
Keine größeren Kampfhandlungen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Lage ist unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Westfront 1917

 

Erneute englische Angriffe bei Cambrai

Berlin, 21. November, abends. (Amtlich.)
Auf dem Schlachtfelde südwestlich von Cambrai hat der Engländer seit Mittag erneut mit starken Kräften angegriffen. Die Kämpfe sind noch im Gange.
Am Nachmittage setzten starke französische Vorstöße auf der Front von Craonne bis Berry-au-Bac ein. 
Im Osten nichts Besonderes. 
Aus Italien nichts Neues.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 21. November.
Amtlich wird verlautbart:
Westlich des Monte Meletta wurden italienische Angriffe durch Gegenstoß abgewiesen. Zwischen Brenta und Piave erstürmten Kaiserschützen vom 1. Regiment und Württemberger den Monte Fontana Secca und den Monte Spinuccia. Auf der Fontana Secca nahmen wir 200 Alpini gefangen.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 21. November.
Mazedonische Front:
Westlich Bitolia und beiderseits des Wardar lebhafte Artillerietätigkeit mit Unterbrechungen. Drei feindliche Flugzeuge wurden im Luftkampfe zwischen Cerna und Wardar abgeschossen, ein viertes wurde von unserer Artillerie im Strumatal heruntergeschossen.
Dobrudschafront:
Bei Tulcea das gewöhnliche Störungsfeuer.

 

Waffenstillstandsangebot Rußlands

London, 21. November. (Reuter.) 
Ein russisches drahtloses Telegramm meldet, daß die Bolschewikiregierung den Oberbefehlshaber angewiesen haben sich den feindlichen Befehlshabern mit dem Angebot eines Waffenstillstandes zwecks Eröffnung von Friedensverhandlungen zu nähern.

 

Der 1. Weltkrieg im November 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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