Der Weltkrieg am 17. November 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Monte Prassolan und Monte Peurna erstürmt

Großes Hauptquartier, 17. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern lebte das Artilleriefeuer am Nachmittage bei Dixmuiden und zwischen den von Ypern nach Staden und Roulers führenden Bahnen auf.
Eigene Sturmtrupps brachten durch frisches Draufgehen aus den belgischen Trichterlinien südlich vom Blankaartsee 1 Offizier und 63 Mann zurück. An der Südfront von St. Quentin
hielt auch gestern der starke Artillerie- und Minenwerferkampf an.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Bei erfolgreichen Vorfeldkämpfen im Ailette-Grunde, nordwestlich von Auberive und auf dem östlichen Maas-Ufer blieben gefangene Franzosen in unserer Hand.
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Keine größeren Kampfhandlungen.
Mazedonische Front: 
Die Lage ist unverändert.

Italienische Front:
Trotz Kälte und Schnee unermüdlich im Angriff erklommen österreichisch-ungarische Truppen zwischen Brenta und Piave die steilen, vom Italiener zäh verteidigten Gipfel des Monte Prassolan und Monte Peurna und nahmen 1 Regimentskommandeur, 50 Offiziere und 750 Mann gefangen.
Auf dem westlichen Ufer der unteren Piave Erkundungsgefechte.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Seegefecht in der Helgoländer Bucht - Englischer Vorstoß abgeschlagen

Berlin, 17. November. (Amtlich.) 
Zum erstenmal seit den ersten Kriegsmonaten versuchten am 17. November morgens starke englische Seestreitkräfte in die Deutsche Bucht einzubrechen. Durch unsere Sicherung wurden sie bereits auf der Linie Hornsriff - Terschelling festgestellt und durch den sofort angesetzten Gegenstoß unserer Vorpostenstreitkräfte mühelos und ohne eigene Verluste abgewiesen.
Durch die Tätigkeit unserer U-Boote wurden auf dem nördlichen Kriegsschauplatz neuerdings 16000 Brutto-Registertonnen versenkt. 

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 17. November.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Im Gebirge südwestlich von Feltre wird bei Schnee und Frost hartnäckig gekämpft. Unsere Regimenter erstürmten nach Überwindung zähen feindlichen Widerstandes den Monte Prassolan und den Monte Peurna, wobei 1 italienischer Regimentskommandeur, 50 Offiziere und 750 Mann in unserer Hand blieben. An der unteren Piave mußten auf dem Westufer stehende Erkundungsabteilungen vor starker Gegenwirkung zurückgenommen werden. Im Mündungsdreieck ist die Lage unverändert.
An der Ostfront und in Albanien keine Ereignisse von Belang.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Eingreifen der k. u. k. Flotte am unteren Piave

Wien, 17. November. 
Aus dem Kriegspressequartier wird mittags gemeldet: 
Gestern vor- und nachmittag griffen Flotteneinheiten am linken Flügel der vorgehenden Armeen die Batteriestellungen bei Cortellazzo an der Piave-Mündung mit schweren und mittleren Geschützen mit sichtbarem Erfolge an, die Batterien erwiderten mit lebhaftem Lagenfeuer aus mittlerem Geschütz, ohne Schaden zu verursachen oder Verluste herbeizuführen. Außer wirkungslosen Fliegerangriffen keine feindliche Gegenwirkung. Aus der Gegend von Venedig kommende feindliche Einheiten zogen sich bereits bei Insichtkommen wieder zurück.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Konstantinopel, 17. November.
Persien: Nördlich Serdascht wurden am 14. November Angriffe eines russischen Bataillons, das durch 1 Eskadron, 2 Maschinengewehre und 2 Geschütze unterstützt wurde, abgewiesen.
Sinaifront: Der Feind entfaltete nur mit Kavallerie größere Tätigkeit. Ihre Vorstöße wurden an mehreren Stellen abgewiesen.

 

Der 1. Weltkrieg im November 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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