Der deutsche Heeresbericht:
Erfolgreicher
Widerstand gegen den englischen Ansturm
Großes
Hauptquartier, 27. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Die Schlacht in Flandern hat gestern vom frühen Morgen bis tief in
die Nacht hinein ununterbrochen getobt; in Kleinkämpfen setzte sie
sich bis zum Morgen fort.
Wieder hat die kampfbewährte 4. Armee dem britischen Ansturm getrotzt;
Truppen aller deutschen Gaue haben Anteil an dem Erfolg des Tages, der
dem Feinde noch geringeren Geländegewinn brachte, als der 20. September.
Trommelfeuer unerhörter Wucht leitete die Angriffe ein, hinter einer
Wand von Staub und Rauch brach die englische Infanterie zwischen Mangelaare
und Hollebeke vor, vielfach von Panzerwagen begleitet.
Der beiderseits von Langemarck mehrmals anstürmende Feind wurde stets
durch Feuer und im Nahkampf abgeschlagen.
Von der Gegend östlich von St. Julien bis zur Straße Menin-Ypern
gelang den Engländern bis zu 1 Kilometer tief der Einbruch in unsere
Abwehrzone, in der dann tagsüber sich erbitterte, wechselvolle Kämpfe
abspielten.
Durch Verlegen seiner artilleristischen Massenwirkung sucht der Feind
das Vorziehen und Eingreifen unserer Reserven zu hemmen. Die eiserne Willenskraft
unserer Regimenter brach sich durch die Gewalt des Feuers Bahn, der Gegner
wurde in frischem Anlauf an vielen Stellen zurückgeworfen.
Besonders hartnäckig wurde an den von Zonnebeke westwärts ausstrahlenden
Straßen und am Abend um Gheluvelt gerungen. Das Dorf blieb in unserem
Besitz.
Weiter südlich, bis an den Kanal Comines-Ypern, brachen wiederholte
Stürme der Engländer ergebnislos und verlustreich zusammen.
Der Feind hat bisher seine Angriffe nicht erneuert. Mindestens 12 englische
Divisionen waren in Front eingesetzt; sie haben die Festigkeit unserer
Abwehr nicht erschüttert.
In den übrigen Abschnitten der flandrischen Front und im Artois steigerte
sich nur vorübergehend die Feuertätigkeit.
Die Beschießung von Ostende in der Nacht vom 25. zum 26. September
forderte außer Gebäudeschaden auch von der Bevölkerung
Opfer. 14 Belgier sind getötet, 25 schwer verletzt worden.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Nordöstlich von Soissons, in den mittleren Abschnitten des Chemin-des-Dames
und auf dem Ostufer der Maas blieb die Kampftätigkeit der Artillerien
lebhaft; es kam nur zu örtlichen Vorfeldgefechten.
17 feindliche Flugzeuge sind gestern abgeschossen worden.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei Dünaburg, am Naroczsee, südwestlich von Luck sowie in
Teilen der Karpathenfront, der rumänischen Ebene und an der unteren
Donau auflebendes Feuer.
Mazedonische Front:
Keine Ereignisse von Bedeutung.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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