Der Weltkrieg am 2. September 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

Der 1. Weltkrieg: Übersetzen der ersten deutschen Sturmtrupps über die Düna bei Riga am 2. September 1917
Übersetzen der ersten deutschen Sturmtrupps über die Düna bei Riga am 2. September 1917

 Der deutsche Heeresbericht:

Erfolgreiche Unternehmungen bei Riga

Deutsche Jagdflieger im 1. Weltkrieg: Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen

Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen

Großes Hauptquartier, 2. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Der starke Artilleriekampf gegen die Mitte der flandrischen Front hielt bei Tage und die Nacht hindurch an; Vorfeldgefechte verliefen für uns günstig.
Bei St. Quentin und an der Oise nahm die Feuertätigkeit gegen die Vortage zu; ein Erkundungsvorstoß westlich von La Fère brachte uns Gefangene ein.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Bei Allemant nordöstlich von Soissons wurden bei einer gewaltsamen Erkundung dem Feinde blutige Verluste zugefügt und Gefangene abgenommen. Auf dem Rücken des Chemin-des-Dames blieb bei Abschluß der Kämpfe am Gehöft Hurtebise ein begrenzter Teil unserer vordersten Linie in der Hand der Franzosen. Vor Verdun schwoll erst abends der Feuerkampf an; nachts flaute er ab.
Rittmeister Freiherr von Richthofen errang gestern seinen 60. Luftsieg.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Längs der Düna, bei Smorgon und Baranowitschi steigerte sich die Feuertätigkeit. Südöstlich von Riga bei Friedrichstadt und Illuxt waren einige Unternehmungen von Erfolg. Westlich von Luck brachte uns ein Vorstoß von Sturmtrupps Gewinn an Gefangenen und Beute.
Front des General obersten Erzherzogs Joseph:
Zwischen Pruth und Suczawa Störungsfeuer und Vorfeldgeplänkel.
Heeresgruppe Mackensen:
In den Bergen nordwestlich von Focsani suchten die Rumänen und Russen unseren Truppen den erkämpften Boden streitig zu machen. Erbitterte Gegenangriffe des Feindes scheiterten verlustreich vor unseren Linien.
Mazedonische Front:
Bei Monastir griffen die Franzosen mit starken Kräften an. Längs der Straße nach Prilep eingebrochener Feind wurde niedergemacht oder gefangen, der Ansturm seitlich des Weges von den bulgarischen Truppen überall zurückgeworfen. Am Dobro Polje brachen neue Angriffe der Serben zusammen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

Bericht aus dem deutschen Großen Hauptquartier: 
Aus den Kämpfen um Riga 

 

Übergang über die Düna

Berlin, 2. September, abends. (Amtlich.) 
Im Westen keine größeren Kampfhandlungen. Deutsche Korps sind südöstlich von Riga über die Düna gegangen. Unter ihrem Druck haben die Russen begonnen, ihren Brückenkopf westlich des Flusses eilig zu räumen.
1)

 

Ein Seegefecht bei Hornsriff

Berlin, 2. September. 
Am 1. September frühmorgens stieß nördlich von Hornsriff eine unserer Sicherungspatrouillen auf englische Kreuzer und Torpedoboote. Nach kurzem Gefecht entzog sich der Feind, der durch eins unserer Flugzeuge mit Bomben belegt wurde, dem Eingreifen stärkerer Streitkräfte. Von uns wurden vier als Vorpostenboote verwendete Fischdampfer beschädigt und in dänischen Hoheitsgewässern auf den Strand gesetzt. Der größte Teil ihrer Besatzungen scheint gelandet zu sein. 

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Mehr als 6 Millionen Tonnen seit 1. Februar versenkt

Berlin, 2. September. (Amtlich.) 
Nach den bisher vorliegenden Meldungen unserer U-Boote sind seit Beginn des uneingeschränkten U-Boot-Krieges bereits mehr als sechs Millionen Brutto-Registertonnen des für unsere Feinde nutzbaren Handelsschiffraumes versenkt worden. 

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Kampfpause am Isonzo

Wien, 2. September.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Der Feind mühte sich vergebens, unseren Verbündeten die nordwestlich von Focsani errungenen Erfolge durch starke Gegenangriffe streitig zu machen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die offene Stadt Triest wurde gestern wieder des öfteren von italienischen Fliegern heimgesucht, die insgesamt 70 Bomben abwarfen. Am Isonzo sind am gestrigen Tage größere Kämpfe unterblieben. Italienische Teilangriffe auf der Hochfläche von Bainsizza-Heiligengeist, bei Görz und bei Jamiano scheiterten und wurden von unseren Sturmtruppen mit erfolgreichen Gegenunternehmungen beantwortet. Im Bereiche des Monte San Gabriele hielten unsere Geschütze die feindlichen Massen nieder. In der Nacht zum 1. September sind hier 10 Offiziere und 315 Mann 6 italienischer Regimenter in der Hand der tapferen Verteidiger geblieben.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im September 1917

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

© 2005 stahlgewitter.com